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News Zeitung Markus Seitz Briefmarken Philatelie ... - ATM Seitz AG

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Archiv 2001: Schweiz: Rückschritt in die Steinzeit<br />

Schweiz: Rückschritt in die Steinzeit<br />

Billig, billig, billig. Dies ist der geeignete Ausdruck für die neuen <strong>ATM</strong> der Schweiz. Ich<br />

sage es ganz offen: Die neuen <strong>ATM</strong> gefallen mir nicht, überhaupt nicht. Vier Marken,<br />

die unten rechts viel zu klein jeweils ein Transportmittel zeigen, das man fast nicht<br />

erkennt, dafür ein überdimensionaler Buchstabe aus POST, den man auch nicht ohne<br />

weiteres einordnen kann. Was denkt wohl der Kunde, was das O, S oder T auf seiner<br />

soeben gezogenen Einzelmarke zu bedeuten hat ? Was für wunderschöne und auch bei<br />

den Motivsammlern gefragte Marken hätte man doch mit den beliebten Motiven<br />

Flugzeug, Eisenbahn, Auto und Lastwagen herausgeben können. Die Schweizerische<br />

Post hätte sich ein Beispiel an Finnland mit ihren Postauto-<strong>ATM</strong> nehmen sollen, dies<br />

sind schöne Motivmarken, wie sie die Sammler wünschen. Hier wurde eine grosse<br />

Chance verpasst !<br />

Zusätzlich wurden die neuen <strong>ATM</strong> im absolut falschen Druckverfahren gedruckt. Aus<br />

mir unverständlichen Gründen wurde der veraltete Buchdruck verwendet. Er wird neu<br />

als Flexodruck bezeichnet, die gravierenden Einschränkungen des Buchdrucks sind<br />

aber geblieben. Nicht ohne Grund hat die Schweiz das letzte Mal 1934 !!! <strong>Briefmarken</strong><br />

im Buchdruck hergestellt, die aber einfarbig waren. Nur zwei Ausnahmen gab es<br />

bisher: Die 1999 verausgabten Selbstklebemarken "Comics" in Markenheftchen<br />

wurden ebenfalls im Buchdruckverfahren hergestellt. Allerdings waren auch hier die<br />

Zeichnungen einfarbig und es gab keine ineinanderlaufenden Farben oder Flächen.<br />

Ebenfalls im Buchdruck entstanden ist das Markenheftchen "Für besondere<br />

Gelegenheiten" von 1996, auf dem unscharfe Teppichmuster abgebildet sind. Dieses<br />

Druckverfahren eignet sich für ein- bis höchstens zweifarbige Produktionen im<br />

Grossformat. Bei mehrfarbigen <strong>Briefmarken</strong> ist der Einsatz völlig deplaziert. Der<br />

Flexodruck wird besonders oft bei Verpackungen eingesetzt. Schauen Sie mal ins<br />

Internet und suchen Sie nach dem Stichwort "Flexodruck":<br />

- bewährt im Verpackungsbereich und in der Tapetenproduktion<br />

- Der Druck mehrfarbiger Bilder ist hiermit jedoch nicht möglich !!!<br />

- Passerverschiebungen bis 0,5 mm normal<br />

- günstig, aber keine scharfe und dichte Druckqualität<br />

- Farben sind im Vergleich zum Offsetdruck eher blass<br />

- geeignet für ein- bzw. höchstens zweifarbige Firmenlogos<br />

- Konturen von Schrift und Bild weisen nicht die gleiche Schärfe auf<br />

- Intensive Buntfarben sind nur in beschränktem Rahmen möglich<br />

Der Flexodruck ist also für die Herstellung von kleinformatigen und mehrfarbigen<br />

<strong>Briefmarken</strong> völlig ungeeignet. Das mussten die Verantwortlichen bei der Post doch<br />

gewusst haben. Von allen Seiten wird betont, dass es sich um ein kostengünstiges<br />

Druckverfahren handelt. Dies wird auch der Hauptgrund für die Schweizerische Post<br />

gewesen sein, nach über 65 Jahren wieder einmal den Buchdruck bei mehrfarbigen<br />

<strong>Briefmarken</strong> auszuprobieren. Bei den Automatenmarken kann man es ja riskieren.<br />

Sammelt ja doch fast keiner, wird man sich gedacht haben. Hauptsache billig, billig,<br />

billig. Da konnte echt viel Geld gespart werden, Freude herrscht. Die anderen,<br />

mehrfarbigen <strong>Briefmarken</strong> werden selbstverständlich weiterhin im Offset- bzw.<br />

Tiefdruckverfahren hergestellt; bei den <strong>ATM</strong> sind aus Sicht der Post offenbar etwas<br />

Unschärfe, verschobene Farben und tropfende Silbermarkierungen nicht so schlimm.<br />

Hauptsache billig, billig, billig.<br />

file:///C|/archive/archive/2001/2001ch151803.htm (1 von 2)25.07.2012 17:59:39

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