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News Zeitung Markus Seitz Briefmarken Philatelie ... - ATM Seitz AG

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Archiv 1989: Spanien: Wo sind die gestempelten FDC ?<br />

Spanien: Wo sind die gestempelten FDC ?<br />

Versuchsweise stehen seit dem 15. September 1989 im Hauptpostamt von Madrid zwei<br />

FRAMA-Drucker mit Zehnertastatur im Einsatz. Beide Maschinen hängen in der riesigen<br />

Schalterhalle an der gleichen Schalterseite und sind nur etwa zehn Meter voneinander<br />

entfernt. Erst am 12. September wurde die Neuheit unter der Nummer 1.523 im<br />

Amtsblatt auf den 15. September 1989 angekündigt. Die Inbetriebnahme der ersten<br />

<strong>ATM</strong>-Drucker in Spanien am 15.09.1989 kann ohne weiteres als Chaos-Ersttag<br />

bezeichnet werden.<br />

Nicht etwa das Ziehen der Marken war das Problem, sondern die Aufgabe und<br />

Stempelung der Ersttagsbriefe. Normale Post und Expressbriefe sollte man nach<br />

Anweisung des Postpersonals unbedingt in die grossen Briefkästen ausserhalb des<br />

Hauptpostamtes werfen. Wie alle mit <strong>Briefmarken</strong> frankierten Sendungen würden auch<br />

sie einen lesbaren Stempel erhalten. Besonders bei den Eilsendungen sei dies für eine<br />

spätere Kontrolle immens wichtig. Handstempel am Schalter waren trotz mehrfacher<br />

Nachfrage anscheinend nicht erhältlich. Hier das ernüchternde Resultat dieser etwas<br />

fragwürdigen Ersttagspraxis: Durchschnittlich wurden 90% der eingeworfenen<br />

Sendungen überhaupt nicht, ein kleiner Teil immerhin unlesbar gestempelt. Bei den<br />

am Schalter aufgegebenen Einschreibebriefen sieht es etwas besser aus, aber die<br />

Bilanz ist auch hier verheerend: Sicher die Hälfte dieser FDC wurde mit einem<br />

Paketrollstempel so verunstaltet, dass das so wichtige Datum einfach nicht zu<br />

entziffern ist. Es gibt sogar Briefe, bei denen scheinbar (?) das Datum des 6. (!) oder<br />

16. September 1989 erscheint. Stempelung nach spanischer Art. Wahrscheinlich waren<br />

die Postbediensteten überhaupt nicht darüber informiert, dass diese gummierten<br />

Etiketten wie alle anderen <strong>Briefmarken</strong> gestempelt werden müssen. Der Ausdruck<br />

"etiquetas gommadas" steht auch in der Bedienungsanleitung auf der Frontseite des<br />

neuen Automaten. Warum soll man sich denn noch zusätzliche Arbeit aufhalsen ? Und<br />

somit war es um eine Ersttagsstempelung geschehen. Ohne eine Spur eines<br />

Stempelabdruckes landeten die Briefe und Karten bei den Empfängern.<br />

Die eingesetzten Prototypen haben die FRAMA-Bezeichnung FE 14/10E (1 Münzschlitz,<br />

4 verschiedene Münzsorten, Zehnertastatur und einen elektronischen Münzprüfer). Sie<br />

laufen, auch dank des neuen Münzprüfers, problemlos. Als Besonderheit darf das<br />

verwendete Papier angesehen werden. Da es sehr dick ist, kommen von einer Rolle<br />

Vordruckpapier nur ca. 800 (!) <strong>ATM</strong>. Ein weltweiter Minusrekord. Gut sichtbar sind auf<br />

dem Sicherheitspapier, das von der spanischen Staatsdruckerei fabriziert wurde, die<br />

Nahtstellen im roten und gelben Unterdruck. Neben den zwei verschiedenen Nähten<br />

kommt ebenso regelmässig im roten Rand auf der rechten Seite ein schöner<br />

Plattenfehler zum Vorschein. An Druckbesonderheiten sind neben 0000-Drucken und<br />

Teildrucken einige Pärchen und zusammenhängende Streifen bekanntgeworden, die<br />

alle vom rechten Gerät stammen. Schon am Ersttag gab dieser Automat in<br />

unregelmässigen Abständen solche Stücke ab, die auf ein fehlerhaftes Schneidwerk<br />

des Druckers zurückzuführen sind.<br />

Die spanischen Philatelisten sind bei den <strong>ATM</strong> noch sehr zurückhaltend, obwohl das<br />

eine Geräte unmittelbar neben dem Sammlerschalter der Hauptpost steht. Von den<br />

normalen Postkunden, für welche die Neuerung doch eigentlich gedacht gewesen wäre,<br />

beachtet niemand die neuen Automaten. Im Gegensatz zu anderen Ländern fragt auch<br />

keiner der vielen Schlangestehenden, für was diese gelben Dinger eigentlich gut sein<br />

file:///C|/archive/archive/1989/1989eatm.htm (1 von 2)25.07.2012 17:58:00

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