Theorie und Praxis des terrestrischen Laserscannings - Página web ...
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erwärmt wird, sich ausdehnt <strong>und</strong> so langsam die Orientierung <strong>des</strong> Scanners verändert <strong>und</strong><br />
dadurch die Scandaten verfälscht.<br />
Nicht nur die Temperatur der Ausrüstung, sondern auch die Temperatur der zu scannenden<br />
Oberfläche ist von Bedeutung. Scannt man eine heisses Objekt, z. B. eine Industrieanlage,<br />
verringert die durch die heisse Oberfläche verursachte Hintergr<strong>und</strong>strahlung das Signal-Rausch-<br />
Verhältnis <strong>und</strong> dementsprechend auch die Genauigkeit der Entfernungsmessung.<br />
2.6.3.2. Die Atmosphäre<br />
Laserscanner funktionieren nur in einem bestimmten Temperaturbereich ordnungsgemäß.<br />
Sogar innerhalb dieses Bereichs können Messabweichungen beobachtet werden, besonders bei<br />
der Entfernungsmessung.<br />
Wie bei allen Laser basierten Entfernungsmessungen rühren naturbedingte Fehler primär von<br />
Temperatur-, Druck- <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeitsschwankungen her, die den Brechungsindex<br />
beeinflussen <strong>und</strong> so die Wellenlänge der elektromagnetischen Energie verändern. Das<br />
bedeuted, dass die Laserlichtgeschwindigkeit stark von der Luftdichte abhängt.<br />
Die meiste Laserscanning Erfassungssoftware unterstützt zur Korrektur dieser Refraktion das<br />
Setzen von Refraktions-Parametern. Generell sind die Scanner auf den ISO<br />
Standardatmosphären Parameter (15°, 1013,25 hPa) voreingestellt. Arbeitet man unter anderen<br />
atmoshärischen Bedingungen als der Standardatmosphäre, müssen diese Parameter angepasst<br />
werden. Eine Temperaturdifferenz von 10°C bzw. ein Luftdruck von 35 hPa führt zu einem Scan-<br />
Distanzfehler von 1mm/100m.<br />
Auf kurze <strong>und</strong> mittlere Messdistanzen kann dieser Effekt das Resultat nicht ernstlich<br />
beeinflussen. Für große Entfernungsmessungen oder hochgenaue Scans ist es unumgänglich,<br />
die korrekten Atmosphären-Parameter einzusetzen.<br />
Arbeitet man z. B. in einer Gebirgsregion, kann die höhenbedingte Temperaturabnahme auf<br />
0.65°C/100m geschätzt werden <strong>und</strong> die Abnahme <strong>des</strong> Luftdrucks auf 10hPa/100m. Für eine<br />
Scan-Station, die in einer Höhe von 2000 m aufgestellt ist, würde der Messfehler demnach über<br />
8mm pro 100m Messstrecke betragen.<br />
2.6.3.3. Interferenzstrahlung<br />
Seitdem Laserscanner in einem sehr schmalen Frequenzband arbeiten, kann der<br />
Genauigkeitsgrad der Entfernungsmessung durch externe Strahlung beeinflusst sein, z. B. von<br />
starken externen Leuchtquellen. Spezielle optische Interferenzfilter können in Empfangsgeräten<br />
verwendet werden, die nur den korrekten Frequenzen erlauben den Empfänger zu erreichen.<br />
2.6.3.4. Verfälschung durch Bewegung<br />
Die meisten Laserscanner scannen mit einer Rate von 2000 bis 500.000 Samples pro Sek<strong>und</strong>e.<br />
Obzwar das sehr schnell ist, kann ein Scan in einer hohen Auflösung mit einem Time-of-Flight<br />
Scanner 20-30 Minuten dauern <strong>und</strong> über 10 Minuten mit einem Impulsscanner. Während dieser<br />
Zeit ist der Scanner für Vibrationen in seiner Umgebung, die Verschiebungen verursachen,<br />
anfällig. Wir nennen das die Verfälschung durch Bewegung.<br />
Weil jeder Punkt zu einer unterschiedlichen Zeit abgetastet wird werden die gesammelten Daten<br />
durch jede Bewegung im Gegenstand bzw. <strong>des</strong> Scanners verfälscht. Deshalb müssen Scanner<br />
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