Trible-mein_gott_war..
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Themen gliedern die Szenen. In beiden Fällen umrahmen<br />
erzählende Einleitungen und Schlüsse zwei Episoden. Die einführenden<br />
Episoden, die in Kanaan spielen, stellen Sara heraus, wie sie<br />
sich Hagar und Abraham gegenüber verhält, und die abschließenden<br />
Episoden in der Wüste zeigen, wie Hagar Gott begegnet. Diese<br />
strukturellen und inhaltlichen Parallelen zwischen den Szenen<br />
beleuchten ihre Unterschiede. Was Hagar betrifft, so bewegt sich die<br />
Handlung der ersten Geschichte im Kreis - von der Knechtschaft<br />
zur Flucht und wieder in die Knechtschaft - , während die Handlung<br />
der zweiten linear ist und von der Knechtschaft durch die Vertreibung<br />
in die Heimatlosigkeit führt.?<br />
Im Kreis der Knechtschaft<br />
Szene 1.: Genesis 1.6,1.-1.6<br />
A. Einleitung, 1.6,1. Im Eröffnungssatz der Szene liegt die Betonung<br />
auf Sarai. In Umkehrung der gewöhnlichen hebräischen Wortfolge<br />
wird ihr Name als Subjekt vor das Verb gestellt. »Sarai, Abrams<br />
Frau, gebar ihm kein Kind« (:16,:1). Nachdemcdas Problem genannt<br />
ist, geht die zweite Hälfte des Satzes zu einer Antwort über. »Sie<br />
hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar.«B Durch die<br />
Erwähnung von Sarai am Anfang und Hagar am Ende stellt die<br />
erzählende Einleitung zwei Frauen einander gegenüber, die mit dem<br />
Mann Abram etwas zu tun haben. Sarai, die Hebräerin, ist verheiratet,<br />
reich und frei; sie ist aber auch alt und unfruchtbar. Hagar, die<br />
Ägypterin, ist unverheiratet, arm und abhängig;9 sie ist aber auch<br />
jung und fruchtbar. Die Macht gehört Sarai, dem Subjekt der<br />
Handlung; Machtlosigkeit kennzeichnet dagegen Hagar, das Objekt.<br />
B. Erste Episode, 1.6,2-6. Nach der Einleitung geht die Szene zur<br />
"ersten Episode über. Am Anfang spricht Sarai in der Befehlsform. 10<br />
Die Gestaltung des Dialogs und die Verbformen entsprechen dem<br />
Inhalt und stellen diese Frau als eine beher'rschende Figur dar. Sie<br />
greift z<strong>war</strong> das Problem und die Lösung, von der der Erzähler<br />
berichtet hat, wieder auf, nimmt aber dabei subtile Veränderungen<br />
vor:<br />
Sarai sprach Z1I Abram:<br />
»Da Jahwe mich daran gehindert hat,<br />
Kinder Z1I bekommen,<br />
Geh' ein Z1I <strong>mein</strong>er Magd;<br />
Vielleicht werde ich durch sie aufgebaut.« (1.6,2 a)*<br />
Im Unterschied zu dem Erzähler spricht Sarai davon, daß sie selbst<br />
durch Hagar moralisch aufgebaut werden will und nicht, daß Abram<br />
ein Kind geboren werden soll (vgl. 1.6,1.,:15). Im Munde der Frau<br />
klingen dieselben Worte ganz anders." Auch gibt sie, anders als der<br />
Erzähler, Jahwe die Schuld für ihre mißliche Lage und versucht<br />
deshalb, dem göttlichen Handeln eine menschliche Initiative entgegenzusetzen.<br />
Was Gott verhindert hat, kann Sarai d~rch di~ Magd<br />
möglich machen, deren Namen sie nie nennt und rrut der. SIe a~ch<br />
niemals spricht. 12 Für Sarai ist Hagar ein Instrument, rucht eme<br />
Person. Die Magd erhöht die Herrin.<br />
Sarais Worten wird gehorcht. Abram macht keinen Versuch, den<br />
Plan aufzuhalten, er gibt so passiv nach, daß der Erzähler für ihn<br />
antworten muß. »Und Abr8.lI). hörte [gehorchte] auf die Stimme<br />
Sarais« (:16,2 b). Und die Erzählung fährt fort, sein Einverständnis<br />
unterstreichend, von ihrem Handeln zu berichten:<br />
Sarai, die Frau Abrams, nahm Hagar, die Ägypterin, ihre Magd,<br />
nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kannaan gewohnt hatte,<br />
und gab sie Abram, ihrem Manne, ihm zur Frau. (1.6,3)**<br />
Wiederum umgeben in der Struktur eines Satzes zwei Frauen den<br />
Abram (vgl. :16,:1). Sie sind ein ungleiches Paar. Als Subjekt der<br />
Verben nehmen und geben übt Sarai Macht über Hagar, das Objekt<br />
aus. Obwohl ihr Handeln sie beide betrifft, hält das Fehlen eines<br />
" A.O.lPTü:<br />
And Sarai said to Abram,<br />
»Because Yahweh has prevented me from bearing children,<br />
go to my maid. Perhaps I shall be built up from her.« (1.6,za)<br />
"" A.O.lPTü:<br />
Sarai, wife of Abram, took Hagar the Egyptian, her maid,<br />
after Abram had dwelt ten years in the land of Canaan,<br />
and gave her to Abram, her husband, to him for a wife (1.6,3)<br />
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