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Trible-mein_gott_war..

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26.<br />

27·<br />

28.<br />

30 .<br />

3:1·<br />

folgt. So kennzeichnet die fehlerhafte Struktur die Verletzung, die die<br />

Gestalten selbst erlitten haben; Schändung verletzt die ordentlichen<br />

Lebensmuster.<br />

Während die umgebenden Abschnitte direkte und indirekte Rede vermischen,<br />

wird nur in der letzteren von der Vergewaltigung berichtet und<br />

somit eine Distanz dazu hergestellt.<br />

Siehe die Kommentare zu :13,:1-3 oben.<br />

Zu der Rolle des Erzählers in der Geschichte, siehe Conroy, Absalom<br />

Absalom! S. 22-26; vgI. Whybray, The Succession Narrative, S. :15-:16.<br />

Über die Allwissenheit und Unaufdringlichkeit des biblischen Erzählers~<br />

siehe Alter, The Art ob Biblical Narrative, S. :183-85.<br />

SchlauerWeise geht Arnnon auf das neutrale Wort für Essen (bryh statt<br />

lbbt) über, als er zu der Frau spricht, die sein Trieb begehrt.<br />

Das Epitheton »ihr Bruder« unterstreicht das Farnilienthema, das sich<br />

durch die ganze Geschichte zieht.<br />

Zu l;izq, vgI. Ri :19,25,29. Siehe Kap. 3 unten.<br />

Im Hebräischen endet jedes dieser kurzen Wörter mit dem gleichen<br />

VokaIkIang (i), um eine emphatische Assonanz hervorzurufen (vgl.<br />

:13A)' Sie spielen auch auf das frühere Vokabular an. »Komm' (bö'i)«.<br />

Ebenso wie andere hat dieses Wort (bö') die Geschichte zu ihrem<br />

Höhepunkt geführt. Jonadabs Plänen folgend, kommt David zu Arnnon,<br />

um die Bitte zu hören: »Laß Tamar, <strong>mein</strong>e Schwester, kommen«<br />

(:13,5,6). »Lege dich (sikbi): Dreimal benutzt, um Arnnons Lage zu<br />

beschreiben (:13,5,6,8), nimmt dieses Wort nun eine andere Bedeutung<br />

an. Der kranke Sohn, der sich hingelegt hat, ist der begehrliche Bruder,<br />

der sich mit seiner Schwester hinlegen will. »Lege dich zu mir ('immi)«:<br />

Das Pronomen »mir« erinnert an die Emphase, mit der Arnnon Jonadab<br />

sein selbstsüchtiges Verlangen gestand. »Ich ('äni)«, sagte er »begehre«<br />

(:13,4). »Komm' und lege dich zu mir; <strong>mein</strong>e Schwester ('al;töti): Die<br />

Anrede ruft widerspriichIiche Assoziationen hervor. In der Liebespoesie<br />

Israels ist »<strong>mein</strong>e Schwester« eine Anrede des Respekts und der Zärtlichkeit<br />

(vgI. Hld 4,9,:10,:12; 5,:1-2), aber auf Arnnons Lippen ist sie<br />

Betrug und Verführung (vgl. :13,5,6). Sinnliches Verlangen tritt großspurig<br />

als Zuneigung auf, das In-die-FaIIe-locken als Zärtlichkeit.<br />

32 . Zu der Technik des kontrastiven Dialogs, siehe Alter, The Art of Biblical<br />

Narrative, S. 72-74. Im Unterschied zu Alter sehe ich Tamars lange<br />

Rede nicht als eine »Art von panikerfülltem Katalog« an.<br />

33· Conroy sieht hier eine konzentrische Satzstruktur; siehe Absalom<br />

Absalom! S. 3:1:<br />

A. Emphatisches Verbot: Nicht doch, I11ein Bruder, schände mich nicht<br />

34·<br />

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38.<br />

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40 .<br />

42 .<br />

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B. Vernunft-Klausel: denn so tut man nicht in Israel<br />

A' Wiederholung des Verbots: Tu nicht eine solche Schandtat.<br />

Zu der Bedeutung des Terminus nebäIäh (Schandtat), siehe Anthony<br />

Phi/lips, Nebalah, a term for serious disorderly and unruly conduet, VT<br />

25 (:1975), S. 237-4:1. Zu der sexuellen Bedeutung vgl. Gen 34, 7; Dt<br />

22,2:1; Ri :19,23-24. Für dieses Wort und andere findet Carlson eine<br />

assoziative Basis in Ri :19-2:1; siehe Carlson, David, the Chosen King, S.<br />

:165-67; siehe auch Kap. 3 unten.<br />

Zu der Legalität einer Heirat von Tamar und Arnnon, siehe Conroy,<br />

Absalom Absalom! S. :17-:18, Arun. 3 und 4; Auch Phi/lips, Nebalah, S.<br />

239·<br />

Hagan nennt sie »die wirklich Weise in der Geschichte«; siehe: Deception<br />

as Motif and Theme, S. 3:10.<br />

Vergewaltigung, nicht Inzest, ist Amnons Verbrechen; siehe Conroy,<br />

Absalom Absalom!, S. :18 Arnn. 4; Fokkelman, King David, S. :103-4.<br />

Gegen fames W. Flanagan, Court History or Succession Document?<br />

A Study of 2 Sam 9-20 and :1 Kings :1-2, JBL 9:1 (:1972), S. :180; und<br />

offensichtlich auch Lang, Wounded Beginnings, S. 27. Den Ausdruck<br />

»gegen ihren Willen« habe ich von S'llsan Brownmillers Untersuchung<br />

über Vergewaltigungen übernommen: Against Our Will, New York<br />

:1975, S. :18.<br />

Zu den drei Ebenen von Gewalt, siehe Fokkelman, King David, S. :106-<br />

7·<br />

Über die Wanderschaft des Verbs skb, siehe a.a.O., S. :104-5.<br />

Siehe Ridollt, The Rape of Tamar, S. 83. Fokkelmans Paarung von<br />

me'öd und ki ist nicht ganz überzeugend, King David, S. :107. Diese<br />

beiden Wörter passen z<strong>war</strong> in die konzentrische Struktur, sie sind aber,<br />

im Unterschied zu anderen Paaren, keine Wiederholungen.<br />

Bis jetzt kommen Begehren und Haß gleich oft vor, nämlich jedes<br />

viermal (:13,:1A,:15). Aber das Ungleichgewicht im Zentrum der<br />

Geschichte (:13,:15) zeigt, daß Haß die Unklarheit des Verlangens überholt<br />

und es am Ende übertrifft (siehe :13,22).<br />

Gegen Fokkelman, King David, S. :108; die Hälften dieses Chiasmus der<br />

Befehle »entsprechen einander nicht genau«. Der springende Punkt ist,<br />

daß die Vergewaltigung die perfekte Symmetrie von Form, Inhalt und<br />

Figuren zerstört hat.<br />

Der hebräische Text von :13,:16 ist z<strong>war</strong> unklar, aber die Anrede des<br />

Bruders steht dort nicht (siehe ASV, NEB, NJV; vgI. Luth, Buber).<br />

Diejenigen Übersetzungen, in denen »<strong>mein</strong> Bruder« vorkommt, folgen<br />

der lukianischen Rezension der griechischen Bibel (z. B. RSV, JB und<br />

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