Trible-mein_gott_war..
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Ge~5chichiren, Und das ist<br />
genug.<br />
habe verschiedene Bibelübersetzungen verwendet, oft nach der<br />
''-'''VL~''U Standard Version zitiert, aber häufiger noch habe ich deren<br />
Text abgeändert. Solche veränderten Bibelzitate sind mit einem<br />
Sternchen markiert (RSV*), andere Übersetzungen sind durch<br />
geeignete Abkürzungen gekennzeichnet. Meine eigenen Übertragungen<br />
haben keine Bezeichnung. Ich habe sie vorgenommen, weil<br />
es mir nicht so sehr um ein gewähltes Englisch als um die Vermittlung<br />
der hebräischen Wortwahl und Syntax ging und um, wo es<br />
irgend zulässig <strong>war</strong>, eine nicht-sexistische Sprache zu benutzen.<br />
Bei <strong>mein</strong>er Pilgerfahrt in das Reich des Geschichtenerzählens haben<br />
mir viele mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Besonders dankbar<br />
bin ich Rutham Dwyer und Sarah Ryan für ihre sorgfältige Arbeit<br />
und ihre ständige Anteilnahme. Jede von ihnen hat das ganze<br />
Manuskript mehr als einmal gelesen, Fehler korrigiert und Verbesserungen<br />
vorgeschlagen. Mein besonderer Dank gehört auch Toni<br />
Craven, Mary Ann Tolbert und Julie Galas. Frau Galas, Sekretärin<br />
in der Abteilung für biblische Schriften am Union Theological<br />
Seminary, hat unzählige Entwürfe mit unermüdlicher Geduld für<br />
mich getippt.<br />
Die beiden Frauen, denen ich das Buch widme, haben ihr Mitgefühl<br />
mit dem Leiden der Menschen zum Ausdruck gebracht. Helen Price<br />
<strong>war</strong> Professorin für Alte Sprachen am Meredith College in Raleigh,<br />
North Carolina, und Mary A. Tully <strong>war</strong> Associate Professor für<br />
Religionspädagogik und Psychologie am Union Theological Seminary<br />
in New York. Wenn ich hier ihre Titel anführe, gebe ich dem<br />
Kaiser, was des Kaisers ist. Sie selbst aber haben Gott gegeben, was<br />
Gottes ist, ja, auch 'dem Gott des Schreckens.<br />
Phyllis <strong>Trible</strong><br />
Warum ich diese Geschichten erzähle<br />
Das Leben der Menschen ereignet sich in Gestalt von Geschichten.<br />
Sie prägen und erfüllen das Dasein. Von urzeitlichen bis zu eschatologischen<br />
Visionen, von jugendlichen Träumen bis zu reifen Erfahrungen,<br />
von laut verkündeten Bekanntmachungen bis zu geflüsterten<br />
Vertraulichkeiten ist das Moment des Erzählerischen vorherrschend.<br />
Mythos, Parabel, Sage, Epos, Romanze, Novelle, Geschichte,<br />
Bekenntnis, Biographie - diese und andere literarische<br />
Gattungen künden von der dauernden Gegen<strong>war</strong>t und Macht der<br />
erzählten Geschichte. .<br />
So wie wir nicht· ohne Geschichten leben können, so können<br />
Geschichten nicht ohne uns leben. Allein ist ein Text stumm und<br />
wirkungslos;' erst durch Sprechen und Hören treten neue Dinge in<br />
Erscheinung. Das Wort geht vom Munde aus; ja~ selbst die Zunge<br />
des Stammelnden spricht fließend un~ klar. Die Ohren derjenigen,<br />
die hören können, hören; ja, selbst die Ohren der Tauben öffnen<br />
sich. Somit kehrt das Wort nicht leer zurück, sondern es vollendet<br />
das, wozu es ausgegangen <strong>war</strong>. 2 Das Erzählen ist ein trinitarischer<br />
Akt, der Schreiber, Text und Leser in einem Zusammenwirken des<br />
Verstehens vereinigt.3 Obwohl sie sich voneinander unterscheiden,<br />
sind die drei Beteiligten doch zugleich untrennbar und interdependent<br />
miteinander verbunden. »Sind wir doch im Grunde in den<br />
Geschichten und im Erzählen alle eines Blutes! «4<br />
In diesem Buch habe ich mir die Aufgabe gestellt, vier traurige<br />
Geschichten zu erzählen, so wie ich sie höre. Es sind Geschichten des<br />
Schreckens, in denen Frauen die Opfer sind. Sie gehören zu den<br />
heiligen Schriften von Synagoge und Kirche und geben vier Bilder<br />
des Leidens aus dem alten Israel wieder: Hagar, die Magd, benutzt,<br />
gedemütigt und verstoßen; Tamar, die Prinzessin, vergewaltigt und<br />
abgeschoben; eine namenlose Frau, eine Nebenfrau, geschändet,