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Trible-mein_gott_war..

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Geschlecht benannt werden« (2:1,:12C Zür). Mitten in Saras Triumph<br />

s~ndern mit ihren Unterdrückern. Hagar lernt Verbannicht<br />

4 2 .bringt das Wort »Geschlecht« (zr') Hagars Geschichte wieder in<br />

Erinnerung. Vor langer Zeit hatte der Bote Jahwes in der Wüste zu<br />

ihr gesagt: »Zahlreich machen will ich dein Geschlecht« (zr', :16,:10;<br />

Zür). Diese Verheißung wurde Hagar allein gemacht, ohne daß auf<br />

den Vater ihres Kindes Bezug genommen wurde (:16,:10). Einander<br />

gegenübergestellt, scheinen diese beiden Verheißungen einer zahlreichen<br />

Befreiung kennen.<br />

gehorcht Sara und Gott und wird dadurch ein aktiv<br />

Handl~lnljer im Leiden Hagars (vgl. :16,),6). Der Ehemann vertreibt<br />

seine Frau, die eine Sklavin ist, und der Vater seinen Sohn; allerdings<br />

erwähnt der Erzähler in seinem Bericht diese verwandtschaftlichen<br />

Beziehungen nicht. Abraham selbst sagt nichts, aber er gibt<br />

Nachkommenschaft - Hagar durch Ismael und Abraham den Ausgestoßenen Brot und Wasser. Solch Proviant legt nahe, daß<br />

durch Isaak Hagar die einzigartige Ehre zuzuschreiben, daß sie die die Zukunft für Mutter und Kind prekär wird.<br />

weibliche Vorfahrin eines Volkes ist. 53 Diese Interpretation läßt sich<br />

Da stand Abraham friih am Morgen auj55<br />

jedoch in Hinblick auf Gottes abschließende Worte an Abraham<br />

und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser<br />

nicht halten:<br />

und legte es Hagar auf ihre<br />

Doch auch (gam) den Sohn der Sklavin<br />

Schulter, dazu den Knaben.56 (2:1,:14abc Luth)<br />

will ich zu einem Volk machen,<br />

Der Erzähler nennt Hagar am Ende dieser Episode mit Namen und<br />

weil er deines Geschlechtes (zr) ist. (2:1,:13)"<br />

entspricht damit der Hervorhebung des Names am Anfang (2:1;9).<br />

Die Syntax dieses Satzes stellt das Objekt vor das Verb und hebt<br />

dadurch das Kind der Sklavin hervor. Für Hagar ist diese offenbar<br />

nachträgliche Überlegung schlimm, weil dadurch ihre Nachkommenschaft<br />

Abraham zugesprochen wird. Auf verschiedene Weise<br />

wird Hagar also von allen herabgesetzt, von Sara, Abraham, Gott<br />

und sogar von Ismael.<br />

Um das Leben ihres eigenen Kindes zu schützen, gebietet Sara dem<br />

Abraham: »Treibe diese Sklavin aus und ihren Sohn ...« (2:1,:10a).<br />

Und Gott unterstützt Sara, indem er Abraham befiehlt zu gehorchen.<br />

Abrahams letzte Tat läuft aber doch nur auf das eine hinaus: »Er<br />

schickte sie [Singular, nicht Plural] fort« (2:1,:14d Luth). Ähnlich wie<br />

das Verb vertreiben, nimmt das Verb schicken das Vokabular der<br />

Exodusgeschichte vorweg, allerdings mit einem beunruhigenden<br />

Unterschied. Wenn der Pharao die hebräischen Sklaven fortschickt<br />

(511)), so bedeutet das gleichzeitig Freiheit für sie, wenn Abraham<br />

aber die ägyptische Sklavin fortschickt, so ist das für sie eine<br />

Verbannung.57 Das ganze Reden über Hagar hat zu einem Handeln<br />

gegen sie geführt. Mit diesem negativen Ton schließt die erste<br />

Obwohl diese Anweisungen Themen und Vokabular der Episode.<br />

Exodusgeschichte vorwegnehmen, ist der Unterschied wieder einmal<br />

erschreckend. Als der Pharao die hebräischen Sklaven vertrieb (gd),<br />

um das Leben seines Erstgeborenen zu schützen,54 <strong>war</strong> Gott auf ihrer<br />

Seite, um ihnen Errettung aus der Vertreibung zu bringen. Im<br />

Gegensatz dazu identifiziert sich Gott hier nicht mit der leidenden<br />

B. 2. Episode. 21,14e-19. Hagar ist z<strong>war</strong> in der ersten Szene schon<br />

vor Sarai geflohen, dieses Mal aber hat sie keine Wahl. Sie muß tun,<br />

was Sara, Gott und Abraham ihr auferlegen. Deren Befehle bestimmen<br />

ihr Weggehen. »Da zog sie hin« (2:1,:14e Luth) ist das, was auf<br />

die Aussage folgt: »Er schickte sie fort« (2:1,:14d Luth).58 Während in<br />

" A.O.lPTü:<br />

den Exodusüberlieferungen das Verb hinziehen (hlk) als Reaktion zu<br />

Also the san of the slave woman<br />

fortschicken (511)) das beschreibt, was die Hebräer tun wollen,59 ist in<br />

a nation I will make,<br />

for your descendant he iso (21,13)<br />

Hagars Geschichte die entsprechende Handlung das, was die Sklavin<br />

tun muß. Gleiche Wörter und ähnliche Themen erzählen gegensätz-<br />

43

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