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Trible-mein_gott_war..

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(Luth). Davor wird von der Niedertracht Davids<br />

der er sich Batseba verschafft hat, von der versöhnenden<br />

\JC;VU.H seines Sohnes Salomo und von einem entscheidenden Sieg<br />

die Ammoniter. Der König hat in allen privaten und öffentli­<br />

Dingen Erfolg gehabt. Aber nun verläßt der Erzähler diese<br />

großen Taten. David ist z<strong>war</strong> als einziger von den vorhergehenden<br />

Szenen jetzt noch dabei, aber in einer untergeordneten Rolle. Er<br />

gehört zu den Nebenfiguren.<br />

Nach diesem überleitendem Satz werden die Figuren in einer Ringkomposition<br />

eingeführt, die eine Beschreibung der näheren<br />

Umstände einschließt (13,1-3).4 Innerhalb dieser Struktur spiegeln<br />

kreisförmige Muster das Ganze wider. Am Anfang stehen die drei<br />

Kinder Davids.5 Zuerst wird Abschalom genannt, der dritte Sohn,<br />

dessen Gegen<strong>war</strong>t über der ganzen Geschichte schwebt, obwohl er<br />

selbst erst kurz vor dem Ende auftritt. Der letzte ist Amnon, der<br />

Erstgeborene, dessen Begehren die Handlung in Gang bringt.<br />

schen diesen beiden Männern steht die Frau, die mit jedem<br />

ihnen in einer Beziehung steht, aber auch ihre eigene Identität<br />

Diese schöne Frau ist Tamar, Schwester Abschaloms und Objekt<br />

Begierde Amnons. Die kreisförmige Anordnung des Verses hat<br />

zum Mittelpunkt.<br />

Abschalom, der Sohn Davids, hatte<br />

eine schöne Schwester mit dem Namen Tamar,<br />

und es begehrte sie Amnon, der Sohn Davids, (13,1)*<br />

Zwei Männer umgeben eine Frau. Im Verlauf der Geschichte werden<br />

sie sie schützen oder schänden, unterstützen oder verführen,<br />

trösten oder überwältigen. Die Söhne Davids stehen wegen dieser<br />

schönen Frau miteinander in Konkurrenz.<br />

Eine Zeitlang schiebt der Erzähler Abschalom zur Seite, um die<br />

letztere Hälfte des Kreises zu entwickeln. »Und es begehrte sie<br />

* A.o./pTü:<br />

To Absalom, son of David,<br />

A sister beautiful, with the name Tamar,<br />

and desired her Amnon, son of David. (13,1)<br />

l\I.llll'Ull, der Sohn Davids«. 6 Diese Information führt in das Zentrum<br />

Episode, einer Beschreibung der Umstände, die Unheil ahnen<br />

(13,2). »Und Amnon grämte sich so, daß er fast krank wurde<br />

seiner Schwester Tamar willen« (13,2a Luth). Nachdem sie mit<br />

Kronprinzen zuerst nur als das Objekt seiner Begierde in<br />

Verbindung gebracht wird, wird Tamar nun als »seine Schwester«<br />

bezeichnet. Das Wort, das sie mit Abschalom in eine Beziehung<br />

setzt, bindet sie auch an Amnon. Der Erzähler hat sich dafür<br />

entschieden, die familiären Bande zu betonen, weil eine solche<br />

Intimität die heraufziehende Tragödie verschärft.?<br />

Diese geschwisterliche Verbindung ist jedoch nicht der Grund für<br />

Amnons Frustration und Krankheit. Seine Leidenschaft wird zur<br />

Qual, »denn sie <strong>war</strong> eine Jungfrau, und es <strong>war</strong> unmöglich in<br />

Amnons Augen, ihr irgend etwas zu tun (13,2b). Voller Begehren ist<br />

der Prinz, doch impotent; voller Sehkraft, aber es fehlt ihm die<br />

Einsicht. Als Jungfrau ist Tamar geschütztes Eigentum, unzugänglich<br />

für Männer, einschließlich ihres Bruders. Jedoch die rätselhaften<br />

Worte »es <strong>war</strong> [ihm] unmöglich ... ihr etwas zu tun« heben<br />

nicht nur seine Frustration hervor, sondern lassen die Katastrophe<br />

der Enthemmung schon ahnen. 8 Was Amnons Begierde bedeutet,<br />

wird näher erläutert, wenn es heißt, daß Liebeskrankheit und heftiges<br />

Verlangen die Jungfrau umgeben.<br />

Und Amnon grämte sich, so daß er fast krank wurde,<br />

um seiner Schwester Tamar willen;<br />

denn sie <strong>war</strong> eine Jungfrau,<br />

und es <strong>war</strong> unmöglich in Amnons Augen,<br />

ihr irgend etwas zu tun. (13,2)*<br />

In dem ersten Kreis (13,1) stellen die beiden Brüder, die Tamar<br />

umgeben, den Gegensatz von helfen und schaden dar, in dem<br />

* A.O.lPTü:<br />

So tormented was Amnon that he made himself ill<br />

on account of Tamar his sister,<br />

for a virgin was she,<br />

and it was impossible in the eyes of Amnon<br />

to do to her anything. (1],2)<br />

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