PDF des gesamten Heftes (5MB) - Institut für Theorie ith
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149 —— city_space_transitions<br />
Leitung: Jürgen Krusche<br />
Das Forschungsprojekt fokussiert aktuelle Ansätze zu relativistischen<br />
Raumkonzepten im Kontext von Philosophie,<br />
Kunst, Architektur und Urbanismus sowie soziologischer<br />
und ethnographischer Stadtforschung. Diese westlichen<br />
Konzepte sollen mit japanischen verglichen werden, vor<br />
allem mit dem traditionellen Konzept ma , welches als<br />
grundlegend <strong>für</strong> den «japanese sense of place» angesehen<br />
wird. Abschluss <strong>des</strong> Projekts bilden eine Tagung im Japanisch-Deutschen-Zentrum<br />
in Berlin sowie eine Ausstellung<br />
im Museum Bellpark, Kriens und im Tokyo Art Museum,<br />
Tokyo.<br />
) http://city_space_transitions.hgkz.ch<br />
Forschungsteam: Yana Milev, Raumforscherin und Resonanzarchitektin; Angela Sanders, Ethnologin<br />
und Videomacherin<br />
Forschungsablauf: Beginn: 1. April 2005, Dauer: 24 Monate (ein KTI-Projekt)<br />
——<br />
Maghreb Art and Research Project<br />
Leitung: Ursula Biemann<br />
Die Beziehungen zwischen Europa und Nordafrika sind in<br />
eine neue postkoloniale Phase getreten. Das Kunst- und<br />
Forschungsprojekt untersucht die Ökonomie mediterraner<br />
Migration und sucht nach einer diskursiven und visuellen<br />
Repräsentation der wachsenden Komplexität nordafrikanischer<br />
Mobilität in Bezug auf die EU. Die hohe Priorität,<br />
die gegenwärtig dem Management von Migration eingeräumt<br />
wird, macht illegale MigrantInnen zum Gegenstand<br />
internationalen Handels im Austausch <strong>für</strong> Erdöl, Waffen,<br />
ansehnlichen Export-Portfolios und politischen Vorteilen.<br />
Uns interessiert dabei, wie neue wirtschaftliche Interaktionen<br />
die alten kolonialen Verhältnisse ablösen. Verschiedene<br />
transnationale Formationen überschneiden sich<br />
räumlich im nordafrikanischen Raum. Zum einen bildet<br />
die illegale subsaharische Transitmigration an verschiedenen<br />
Orten in Libyen, Algerien und Marokko improvisierte<br />
Lager, die in staatsähnlicher Form organisiert sind, zum<br />
anderen mehren sich an den selben Küsten die transnationalen<br />
Produktionsstätten und Freihandelszonen <strong>für</strong> Europa.<br />
Zudem wird bereits an vorgelagerten EU-Auffanglagern<br />
in Libyen gebaut. Das Projekt will der Gleichzeitigkeit<br />
dieser exterritorialen Gebilde auf die Spur kommen. Wir<br />
richten den Blick auf die Migrationsknotenpunkte, die zu<br />
den wichtigsten Passagen übers Mittelmeer geworden<br />
sind: Tanger, Tripolis-Lampedusa und Sizilien.<br />
Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit ägyptischen,<br />
italienischen und marokkanischen KünstlerInnen.<br />
Basislager <strong>des</strong> Projekts ist das <strong>ith</strong>, Zürich und esba,<br />
Genf mit Finanzierung von Pro Helvetia und der Heinrich<br />
Böll Stiftung Beirut. Ausstellung <strong>des</strong> Projekts: Townhouse<br />
Gallery, Cairo im Oktober 06 und Centre d’Art Contemporain,<br />
Genf im März 07. Es erscheint eine arabisch-englische<br />
Publikation.<br />
——<br />
Black Sea files<br />
Leitung: Ursula Biemann<br />
Das visuelle Forschungsprojekt folgt der Energie-Geographie<br />
im kaukasischen Korridor, welcher das Schwarze<br />
Meer mit dem Kaspischen Meer verbindet. Am Beispiel<br />
der riesigen, gegenwärtig im Bau befindlichen Öl-Pipeline<br />
untersucht das Projekt die Korrelation zwischen den transnationalen<br />
Strömen von Ressourcen, Kapital, Menschen,<br />
Daten und Bildern in diesem hochpolitischen Terrain. Die<br />
Videographie folgt der logistischen Technologie der Pipeline<br />
und geht auf die Menschen ein, die an ihrer Bahn<br />
wohnen.<br />
In Anlehnung an investigative Feldforschung, wie sie<br />
von Anthropologen, ‹embedded journalists› und Geheimdienstagenten<br />
betrieben wird, kommentiert das Projekt<br />
die künstlerischen Methoden vor Ort und die Art und Weise,<br />
wie Informationen und visuelles Material entdeckt, in<br />
Umlauf gesetzt oder vorenthalten wird.<br />
Die Black Sea files bilden einen Teil der Transcultural<br />
Geographies, einem kollaborativen Forschungsprojekts<br />
am <strong>ith</strong>.<br />
) www.tc-geographies.net<br />
——<br />
Projekt Migration<br />
Leitung: Marion von Osten und Kathrin Rhomberg<br />
Im Dezember 2005 jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung<br />
<strong>des</strong> deutsch-italienischen Anwerbeabkommens und<br />
damit der Beginn neuer Migrationsbewegungen in Europa.<br />
Seit drei Jahren arbeiten im PROJEKT MIGRATION,<br />
einem Initiativprojekt der Kulturstiftung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, WissenschaftlerInnen<br />
und KünstlerInnen in Köln, Frankfurt,<br />
Zürich, Istanbul, Belgrad, Athen und Berlin entscheidende<br />
Lücken in der deutschen und europäischen Geschichtsschreibung<br />
seit der Nachkriegszeit auf. Zahlreiche Veranstaltungsreihen<br />
im Kölnischen Kunstverein und ein internationales<br />
Symposium in Griechenland haben diese Arbeit<br />
bislang begleitet und neue Fragen <strong>für</strong> die Zukunft von<br />
Migrationsgesellschaften eröffnet. Mit einer groß angelegten,<br />
transdisziplinären Ausstellung, die am 30. September<br />
2005 in Köln an drei Orten eröffnet wurde, einem Filmfestival,<br />
einem internationalen Symposium sowie diversen<br />
Begleitveranstaltungen und einer umfassenden Publikation<br />
findet das PROJEKT MIGRATION seinen vorläufigen<br />
Abschluss.<br />
) www.projektmigration.de<br />
) www.transitmigration.org