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PDF des gesamten Heftes (5MB) - Institut für Theorie ith

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EdItorIaL<br />

<strong>Theorie</strong>n entwickeln sich in vielen, unterschiedlichen Kontexten.<br />

Neben den tradierten Formen der <strong>Theorie</strong>produktion<br />

und -vermittlung haben sich in den letzten Jahren vielfältige<br />

und andere Orte der <strong>Theorie</strong> entwickelt. Doing<br />

Theory heißt der Titel <strong>des</strong> aktuellen 31, das Einblicke in die<br />

kulturellen und sozialen Praktiken verschiedener <strong>Theorie</strong>akteure<br />

und -orte vermittelt, die sich einer engagierten<br />

und selbstre-flexiven Praxis widmen.<br />

Wir präsentieren eine offene Auswahl solcher Projekte<br />

und Schauplätze, die wir in den letzten Jahren mit Interesse<br />

beobachtet oder mit denen wir kooperiert haben.<br />

Allen gemeinsam ist die Reflexion der Bedingungen ihrer<br />

Arbeit in der Unterscheidung von offiziellen Praktiken<br />

und Diskursen. Die Experimente exponieren eine ästhetische<br />

Praxis durch eine Vielfalt von produktiven Formaten<br />

der Wissensproduktion. Dabei soll kein normativer <strong>Theorie</strong>anspruch<br />

gefordert werden. Viel eher belassen wir eine<br />

große Heterogenität in der Präsentationsform, im Umgang<br />

mit den Bildern, im Ton der Beiträge. Nicht der pure <strong>Theorie</strong>anspruch<br />

ist es, der uns interessiert, sondern aktuelle<br />

und <strong>für</strong> uns anschlussfähige kritische Praktiken aus der<br />

Perspektive der Ästhetik, Kulturtheorie und Kunstpraxis.<br />

Diese Experimente stellen Fragen: Welchen kulturellen Inszenierungspraktiken<br />

unterliegen <strong>Theorie</strong>n? Wer spricht<br />

mit welcher Perspektive zu wem und deklariert was zur<br />

<strong>Theorie</strong>? Wie werden Distanzen und Involviertheiten<br />

bestimmt? Wie beeinflussen Habitus, bestimmte Performances<br />

und Kommunikation Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit?<br />

Wie wirken institutionelle Rahmungen? Häufig<br />

wird dabei <strong>Theorie</strong> nicht nur auf ein sprachliches Deklinieren<br />

und Schematisieren von Wissen reduziert. Vielmehr<br />

werden verschiedene Methoden sowie Darstellungsund<br />

Vermittlungsformen von <strong>Theorie</strong> ausgebildet — im<br />

weiten Spektrum performativer Aktivitäten und medialer<br />

Möglichkeiten. Anliegen und Anspruch ist, dass diese Praxis<br />

die <strong>Theorie</strong> nicht vom Alltag, die Methode nicht vom<br />

Thema, den Inhalt nicht von der Form abspaltet. Der Gestus<br />

kann durchaus vielfältig sein, streng in der Systematik<br />

und Begründung, auf leisen Sohlen in der verdeckten<br />

Ermittlung, dynamisch in der Infiltration und Durchquerung,<br />

emphatisch im Anspruch auf Sinnlichkeit, engagiert<br />

in der Ansprache eines spezifischen Publikums.<br />

Das <strong>ith</strong> hat als erstes Forschungsinstitut an der Hochschule<br />

<strong>für</strong> Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ) vor fünf Jahren<br />

den Auftrag erhalten, angewandte Forschung zu betreiben,<br />

in einem lokalen und internationalen Netzwerk<br />

gesellschaftlich aktuelle Themen zu diskutieren und <strong>Theorie</strong><br />

und Praxis modellhaft miteinander zu verknüpfen.<br />

Einen kaleidoskopartigen Überblick über unsere Aktivitäten<br />

bietet die beiliegende DVD <strong>ith</strong>’s cut. Settings aus <strong>Theorie</strong>,<br />

Kunst und Alltag.<br />

Jörg Huber & Gesa Ziemer

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