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PDF des gesamten Heftes (5MB) - Institut für Theorie ith

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der Verfremdung von Architektur und Urbanität zur Anwendung<br />

kommen. Architektur ist <strong>für</strong> die Produktion von<br />

Dingen gedacht — Dingen in Form von Waren und immaterieller<br />

Arbeit. In diesem Sinne sind alle Gebäude Orte,<br />

die in die Produktion und Verteilung von Dingen eingebunden<br />

sind. Skateboarding hingegen leistet keinen solchen<br />

Beitrag, es konsumiert das Gebäude, ohne an seiner<br />

Produktivität teilzunehmen. Folglich stellt es implizit in<br />

Abrede, dass Arbeit der Produktion von Dingen dienen<br />

sollte und Architektur sich daran auszurichten habe. Wo<br />

die Stadt versucht, den BewohnerInnen ihre soziale Identität<br />

zu diktieren — eine Verräumlichung der «Marketing-<br />

Orientierung», die die Menschen dazu anhält, eine Rolle<br />

zu spielen —, nutzen Skateboarder ihre Aneignung der<br />

Stadt, um sich selbst und ihre Beziehungen zu anderen zu<br />

konstruieren.<br />

«Nizza Transfer» war täglich geöffnet, bot den BesucherInnen<br />

eine Video- und Bibliothek und integrierte<br />

Unterkunfts- und Aufenthaltsmöglichkeiten, die in Selbstverwaltung<br />

betreut wurden. Ein Stadtteilmagazin begleitete<br />

die Dauer der Projektphase dokumentarisch und diente<br />

den Projektbeteiligten gleichzeitig als interaktives<br />

Kommunikationsmedium. Dadurch entstand eine öffentliche<br />

Struktur, die unterschiedliche Beteiligungsangebote<br />

und urbane Gestaltungsmöglichkeiten miteinander verband.<br />

Ende 2004 musste das Gelände geräumt werden,<br />

und die gesamte Skate-Anlage wurde in einen Park am<br />

Stadtrand von Frankfurt verlegt. Während der Sanierungsmaßnahmen<br />

<strong>für</strong> die Fußball-Weltmeisterschaft wurde das<br />

Gelände am Mainufer dem Erdboden gleichgemacht.<br />

Photographie: Benjamin Seibel<br />

Mc Kee: «World Industries»

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