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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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(Seibt, Michael)<br />

<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 91<br />

steht uns noch bevor. Deswegen empf<strong>in</strong>de ich es als e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>haltliche Vorwegnahme des Projektes Wachsende Kirche,<br />

wenn das jetzt sozusagen angedacht wird.<br />

Der Kongress wollte viele Good-Practice-Ideen vermitteln.<br />

Da ist auch e<strong>in</strong>e ganze Menge zusammengekommen.<br />

Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass wir <strong>in</strong> der<br />

Fülle von gut geme<strong>in</strong>ten Vorschlägen mehr und mehr ersticken<br />

und es eigentlich an <strong>in</strong>haltlichen Kriterien fehlt,<br />

nach denen wir die Arbeit strukturieren und auch begrenzen<br />

können.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem sehen wir <strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>nahmung<br />

des EKD-Impulspapiers „Kirche der Freiheit“ für das Projekt<br />

Wachsende Kirche. „Kirche der Freiheit“ ist selbst e<strong>in</strong><br />

umstrittenes Reformprojekt, und wir haben uns über die<br />

Rezeption <strong>in</strong> Württemberg noch gar nicht ausreichend<br />

unterhalten. Auch das ist e<strong>in</strong>e Abkürzung e<strong>in</strong>er eigentlich<br />

fälligen Diskussion.<br />

Wir <strong>in</strong> der Offenen Kirche sprechen uns dagegen aus,<br />

aus dem Projekt Wachsende Kirche mehr als e<strong>in</strong> Projekt<br />

werden zu lassen. Wir s<strong>in</strong>d dafür, dass wir das Projekt<br />

jedenfalls nicht mit personellen Mitteln ausstatten. Wir<br />

arbeiten <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den und E<strong>in</strong>richtungen Tag für Tag<br />

an Wachsender Kirche, und es ist auch nicht so, dass die<br />

Kirche das primäre Wachstumsziel ist, sondern nach biblischem<br />

Verständnis wächst das Reich Gottes. Deswegen<br />

sollten wir uns nicht von kirchlichen Wachstumsträumen<br />

<strong>in</strong> unserem Handeln leiten lassen. Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: E<strong>in</strong>e Zwischenbemerkung<br />

des Synodalen Munz<strong>in</strong>ger.<br />

Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Verehrter Synodaler Seibt, es ist<br />

so, dass die Synode nicht angefangen hat mit dieser Periode<br />

und dass <strong>in</strong> der 13. Synode schon e<strong>in</strong>ige Diskussion<br />

gelaufen s<strong>in</strong>d, z. B. auch zum Papier „Kirche der Freiheit“.<br />

Dort haben wir ausführlich über dieses Papier diskutiert.<br />

Es war e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>stündige Diskussion von Synodalen<br />

aus der 13. Synode zu der Fragestellung: „Kirche<br />

der Freiheit“.<br />

Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: E<strong>in</strong>e weitere Zwischenbemerkung<br />

des Synodalen Teich.<br />

Teich, Volker: Herr Seibt, ich habe da e<strong>in</strong>e exegetische<br />

Frage an Sie. So sehr es stimmt, dass das Reich Gottes<br />

wächst, aber wie sehen Sie den exegetischen Befund <strong>in</strong><br />

der Apostelgeschichte, wo der Herr täglich h<strong>in</strong>zutut? Da<br />

s<strong>in</strong>d es Geme<strong>in</strong>den, die wachsen. (Beifall)<br />

Bleher, Andrea: Sehr geehrte Präsident<strong>in</strong>, liebe Synode!<br />

Der Kongress Wachsende Kirche war e<strong>in</strong> Höhepunkt.<br />

Das wurde schon mehrfach genannt. Es war e<strong>in</strong> Höhepunkt,<br />

e<strong>in</strong> Bergerlebnis. Genau so haben wir es als Kirchengeme<strong>in</strong>derat<br />

auch erlebt. Uns ist es leider nicht gelungen,<br />

als gesamter Kirchengeme<strong>in</strong>derat hierher zu<br />

kommen. Aber es waren doch welche dabei, und diejenigen,<br />

die dabei waren, haben den Kongress wirklich als<br />

Bergerlebnis empfunden, als Begegnung mit Gott <strong>in</strong> den<br />

Gottesdiensten, <strong>in</strong> den Predigten, <strong>in</strong> den Liedern und <strong>in</strong><br />

der Musik. Es war e<strong>in</strong> besonderes Erlebnis, mit so vielen<br />

Leuten zusammen Gottesdienst zu feiern, so viele Menschen<br />

zu treffen, die <strong>in</strong> der <strong>Landeskirche</strong>, <strong>in</strong> der Kirche<br />

und <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den unterwegs s<strong>in</strong>d, um das Evangelium<br />

unter die Leute zu br<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong> Bergerlebnis ist aber auch e<strong>in</strong> Ort, wo Ausblick und<br />

Orientierung geschehen kann. Ich fand, dass das sehr<br />

gelungen war. Wir konnten schauen und erleben, wie vielfältig<br />

die <strong>Landeskirche</strong> ist und welche Angebote es gibt.<br />

Als Kirchengeme<strong>in</strong>derat haben wir viele ermutigende Impulse<br />

mit nach Hause genommen für unsere Geme<strong>in</strong>de<br />

vor Ort: Was wollen wir tun, um Menschen an unserem<br />

Ort mit dem Evangelium zu erreichen, mit der frohen Botschaft<br />

von Jesus? Dazu beigetragen haben vor allem<br />

auch die guten unterschiedlichen Referate und auch die<br />

wissenschaftliche Auswertung.<br />

Ich fand auch, dass der Kongress ganz ideal lag, von<br />

der Zeit her zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er neuen Amtsperiode. Das war<br />

sehr motivierend für die neuen Kirchengeme<strong>in</strong>deräte,<br />

dabei zu se<strong>in</strong>. Auch ich habe festgestellt, dass unser Kirchengeme<strong>in</strong>derat<br />

das Thema Gottesdienst als wichtiges<br />

Thema empf<strong>in</strong>det. Das liegt aber auch daran, dass schon<br />

Glaubenskurse <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de regelmäßig angeboten<br />

werden und wir jetzt auf der Suche s<strong>in</strong>d, wie wir den<br />

Gottesdienst so gestalten können, dass er der Treffpunkt<br />

und Mittelpunkt der Geme<strong>in</strong>de wird. Man steigt nicht<br />

jeden Tag auf e<strong>in</strong>en Berg, aber ab und zu brauchen wir für<br />

uns und unsere leitenden Mitarbeiter und die Ehrenamtlichen<br />

e<strong>in</strong> Bergerlebnis, ich me<strong>in</strong>e auch <strong>in</strong> Zukunft. (Beifall)<br />

Kern, Steffen: Verehrte Synodale! Es muss weitergehen!<br />

Das ist e<strong>in</strong> Tenor, der sich durch die Berichte aus<br />

dem Oberkirchenrat zieht, auch durch die Rückmeldungen<br />

auf den Kongress. Wachsende Kirche war ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>tagsfliege und ist auch nach dem Kongress nicht beendet,<br />

sondern es gibt e<strong>in</strong>en Schub nach vorne. Diese<br />

Dynamik wahrzunehmen und zu erleben, e<strong>in</strong> bisschen zu<br />

ertasten und zu spüren, das ist etwas Wertvolles, und wir<br />

als Synode s<strong>in</strong>d gefragt, wie wir diese Dynamik begleiten.<br />

Ich b<strong>in</strong> zunächst dankbar für die vier Perspektiven, die<br />

Sie, Herr Oberkirchenrat Dr. Heckel, aufgestellt und entwickelt<br />

haben, auch für die Betonung e<strong>in</strong>er differenzierten<br />

wissenschaftlichen Begleitung. Hier ist <strong>in</strong> der Tat auch<br />

vieles weiter zu betreiben, denn kirchenleitendes Handeln<br />

im umfassenden S<strong>in</strong>n bedarf stets der theologischen Reflexion.<br />

Das gilt <strong>in</strong>sbesondere für die Bereiche kirchlichen<br />

Handelns, die sich mit soziokulturellen Veränderungsprozessen<br />

befassen, die stark auf den Wandel der Gesellschaft<br />

bezogen s<strong>in</strong>d und sich darauf e<strong>in</strong>lassen. Deshalb<br />

s<strong>in</strong>d hier Reflexionen dr<strong>in</strong>gend notwendig. Dass wir dies<br />

<strong>in</strong> den Fragekomplexen des missionarischen Geme<strong>in</strong>deaufbaus,<br />

der Kybernetik <strong>in</strong> der sogenannten Postmoderne,<br />

tun, das ist e<strong>in</strong>e der entscheidenden Herausforderungen,<br />

vor denen wir stehen.<br />

Dankbar b<strong>in</strong> ich auch für die Rückmeldungen vom<br />

Kongress. Wenn man sich das <strong>in</strong> dem Bericht, den wir<br />

bekommen haben, etwa <strong>in</strong> der Anlage 4, ansieht, sieht<br />

man, dass häufig davon die Rede ist, dass es weitergehen<br />

soll. Elf Mal steht das Wörtchen „weitermachen“ da-

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