14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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(Direktor<strong>in</strong> Rupp)<br />
<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />
lastung des Haushalts im Immobilienbereich erzielt werden,<br />
so ist zwangsläufig damit der Abbau von Arbeitsplätzen<br />
verbunden. Dies ist die eigentliche Härte, wenn wir<br />
uns von der Tagungsstätte Kloster Denkendorf trennen. In<br />
engem Kontakt mit der Mitarbeitervertretung werden für<br />
diese Mitarbeitenden Perspektiven zu suchen und zu besprechen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Birkach. Wichtige Erkenntnisse der durch PWC vorgelegten<br />
Untersuchung s<strong>in</strong>d sehr plausibel und haben dem<br />
Oberkirchenrat e<strong>in</strong>geleuchtet. Erstens. Gegen die Abgabe<br />
von Birkach spricht, dass nach Marktanalyse von PWC<br />
ke<strong>in</strong> Käufer im geplanten Zeitraum zu f<strong>in</strong>den ist. Der Bildungsmarkt,<br />
und das wäre unter Renditegesichtspunkten<br />
das ertragsreichste Verkaufsszenario, ist im Umkreis von<br />
50 Kilometern – immobilientechnisch gesprochen – gesättigt.<br />
Zweitens. E<strong>in</strong>en längeren Leerstand <strong>in</strong> Kauf zu nehmen<br />
und gleichzeitig <strong>in</strong> Bad Boll rund 3 Mio. � zu <strong>in</strong>vestieren,<br />
ohne zu wissen, wann und wie sich Birkach unter Berücksichtigung<br />
der Belange der Kirchengeme<strong>in</strong>de vermarkten<br />
lässt, erschien dem Oberkirchenrat e<strong>in</strong> schwer kalkulierbares<br />
Risiko und deshalb nicht vertretbar.<br />
Drittens. Die wirtschaftlichste Alternative – nämlich<br />
Abbruch und Wohnbebauung – ist mit nicht berechenbaren<br />
Risiken verbunden. Dazu bedarf es der Änderung<br />
des Bebauungsplanes mit den vorne aufgezeigten Unwägbarkeiten.<br />
Viertens. In gleicher Weise zeitlich nicht e<strong>in</strong>zuschätzen<br />
s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>sprüche und Gerichtsverfahren, ggf. auch e<strong>in</strong>e<br />
Klage der Kirchengeme<strong>in</strong>de Birkach gegen die <strong>Landeskirche</strong><br />
vor dem Verwaltungsgericht – Ausgang offen.<br />
Fünftens. Dem Prozess des <strong>in</strong>neren Zusammenwachsens<br />
der e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>es Arbeitsbereichs<br />
steht bisher immer noch die nicht abschließend geklärte<br />
Immobilienfrage entgegen. Erst wenn alle E<strong>in</strong>richtungen<br />
an e<strong>in</strong>em Standort gebündelt s<strong>in</strong>d, können sie auch zu<br />
e<strong>in</strong>er organisatorischen und bildungskonzeptionellen E<strong>in</strong>heit<br />
zusammenwachsen. Deshalb ist es wichtig, an die<br />
überaus lange Geschichte um die Abgabe der Immobilie<br />
endlich e<strong>in</strong>en Knopf zu machen.<br />
Sechstens. Unvermeidlich ist, dass auch <strong>in</strong> Birkach<br />
durch die Veränderung im Küchenbereich und die Reduktion<br />
von Übernachtungsmöglichkeiten Arbeitsplätze verloren<br />
gehen.<br />
Bad Boll. Im Blick auf die wirtschaftliche Optimierung<br />
des Verwaltungsgebäudes kann jetzt die bereits angedachte<br />
Vermietung an Dritte von der Akademie offensiv<br />
angegangen werden. Sollte dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em absehbaren<br />
Zeitraum nicht realisiert werden können, so ist zu prüfen,<br />
ob nicht die Verlagerung von landeskirchlichen Dienststellen<br />
zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen<br />
kann.<br />
Bad Urach. Mit der Verlagerung des Pastoralkollegs<br />
nach Bad Urach wird die Auslastung mit zusätzlichen 18<br />
Wochen Belegung verbessert. Zu e<strong>in</strong>er wirtschaftlich verbesserten<br />
Ertragslage tragen <strong>in</strong> gleicher Weise auch<br />
Kurse und Veranstaltungen des Lektoren- und Mesnerpfarramtes<br />
bei.<br />
Immobilienbeschlüsse.<br />
Zum Haus Birkach. Der Oberkirchenrat hat beschlossen,<br />
Birkach <strong>in</strong> dieser Situation nicht abzugeben. Dieser<br />
Beschluss wurde unter der Maßgabe gefällt, dass die<br />
baurechtliche Genehmigung zur Umwandlung der Übernachtungszimmer<br />
vorliegt. Die Renovierung und Sanierung<br />
<strong>in</strong>klusive des Umbaus der Übernachtungszimmer <strong>in</strong><br />
Büroräume wird ressourcenschonend geschehen, e<strong>in</strong><br />
nachhaltiges energetisches Konzept umgesetzt – z. B. mit<br />
Blockheizkraftwerk –, Birkach mit warmem Essen aus<br />
dem Bernhäuser Forst beliefert und der Personalbestand<br />
<strong>in</strong> Hauswirtschaft und Küche diesen Änderungen angepasst.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird das Bibliothekskonzept wie<br />
vorgesehen realisiert und die Bibliothek Birkach strukturell<br />
<strong>in</strong> die Zentralbibliothek Möhr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>tegriert. Mit dem<br />
Beschluss zum Standort Birkach entfallen geplante<br />
Räumlichkeiten für die Präsenz<strong>in</strong>seln <strong>in</strong> Stuttgart.<br />
Zum Kloster Denkendorf. Zum Kloster Denkendorf hat<br />
der Oberkirchenrat folgende Beschlüsse gefasst: Das<br />
historische Kloster Denkendorf soll im Eigentum der <strong>Landeskirche</strong><br />
verbleiben, der Fruchtkasten verkauft sowie<br />
das Blarerhaus möglicherweise rückgebaut werden. Am<br />
Standort Denkendorf wird zukünftig ke<strong>in</strong> Tagungsbetrieb<br />
mehr stattf<strong>in</strong>den. Diesem Beschluss lagen folgende konzeptionellen<br />
Überlegungen zugrunde: Stellungnahmen<br />
von Immobilienfachleuten besagen, dass e<strong>in</strong>e Abgabe<br />
der Gesamtanlage Kloster Denkendorf nicht möglich ist.<br />
Für das historische Kloster soll deshalb e<strong>in</strong> Nutzungskonzept<br />
entwickelt werden, das die örtliche Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
mit e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>det. Da der Fruchtkasten auf e<strong>in</strong>em getrennten<br />
Grundstück im Umfeld e<strong>in</strong>er Wohnbebauung steht, kann<br />
er als E<strong>in</strong>zelobjekt verkauft werden. Er profitiert vom Klosterambiente<br />
und ist für Investoren e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Objekt.<br />
Zum Stift Urach. Am Konzept e<strong>in</strong>er grundlegenden<br />
Sanierung des Stifts Urach wird festgehalten, damit dort<br />
dann auch das landeskirchliche Pastoralkolleg Räumlichkeiten<br />
belegen kann.<br />
Zur Akademie Bad Boll. Die für die Unterbr<strong>in</strong>gung des<br />
Landeskirchlichen Bildungszentrums vorgesehenen Baumaßnahmen<br />
werden nicht durchgeführt. Im E<strong>in</strong>zelnen<br />
s<strong>in</strong>d dies: Das 3. Obergeschoss <strong>in</strong> der Villa Vopelius wird<br />
nicht ausgebaut, e<strong>in</strong> Umbau des Verwaltungsgebäudes<br />
ist nicht notwendig. Trotzdem wurden die Kosten e<strong>in</strong>er<br />
Generalsanierung, die <strong>in</strong> der Regel nach rund 30 Jahren<br />
ansteht, <strong>in</strong> die Überlegungen mit aufgenommen, allerd<strong>in</strong>gs<br />
unter der Maßgabe, dass dies erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
erfolgen solle. Der Neubau des Bettenhauses fällt nicht <strong>in</strong><br />
die direkten Maßnahmen der Umsetzung Bildungskonzeption,<br />
da es sich um e<strong>in</strong>e „Ersatzbeschaffung maroder<br />
Bausubstanz“ handelt. Der Umfang dieser Maßnahme ist<br />
auf dem H<strong>in</strong>tergrund dieser neuen Situation zu prüfen.<br />
Zur Unterbr<strong>in</strong>gung der E<strong>in</strong>richtungen bzw. Arbeitsbereiche:<br />
Im Haus Birkach werden alle landeskirchlichen<br />
E<strong>in</strong>richtungen, Dienste und Werke des Landeskirchlichen<br />
Bildungszentrums zusammengefasst, bis auf das Pastoralkolleg,<br />
das wie vere<strong>in</strong>bart nach Urach umzieht. Somit<br />
sollen die Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf ebenso<br />
nach Birkach umziehen wie auch die Missionarischen<br />
Dienste, Geme<strong>in</strong>deentwicklung und Gottesdienst. In den<br />
frei werdenden Büroräumen der Innenstadt werden entsprechend<br />
der bisherigen Beschlusslage die Dienststellen<br />
aus dem Arbeitsbereich „Werke und Dienste“ gebündelt.