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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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136<br />

(Direktor<strong>in</strong> Rupp)<br />

<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />

lastung des Haushalts im Immobilienbereich erzielt werden,<br />

so ist zwangsläufig damit der Abbau von Arbeitsplätzen<br />

verbunden. Dies ist die eigentliche Härte, wenn wir<br />

uns von der Tagungsstätte Kloster Denkendorf trennen. In<br />

engem Kontakt mit der Mitarbeitervertretung werden für<br />

diese Mitarbeitenden Perspektiven zu suchen und zu besprechen<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Birkach. Wichtige Erkenntnisse der durch PWC vorgelegten<br />

Untersuchung s<strong>in</strong>d sehr plausibel und haben dem<br />

Oberkirchenrat e<strong>in</strong>geleuchtet. Erstens. Gegen die Abgabe<br />

von Birkach spricht, dass nach Marktanalyse von PWC<br />

ke<strong>in</strong> Käufer im geplanten Zeitraum zu f<strong>in</strong>den ist. Der Bildungsmarkt,<br />

und das wäre unter Renditegesichtspunkten<br />

das ertragsreichste Verkaufsszenario, ist im Umkreis von<br />

50 Kilometern – immobilientechnisch gesprochen – gesättigt.<br />

Zweitens. E<strong>in</strong>en längeren Leerstand <strong>in</strong> Kauf zu nehmen<br />

und gleichzeitig <strong>in</strong> Bad Boll rund 3 Mio. � zu <strong>in</strong>vestieren,<br />

ohne zu wissen, wann und wie sich Birkach unter Berücksichtigung<br />

der Belange der Kirchengeme<strong>in</strong>de vermarkten<br />

lässt, erschien dem Oberkirchenrat e<strong>in</strong> schwer kalkulierbares<br />

Risiko und deshalb nicht vertretbar.<br />

Drittens. Die wirtschaftlichste Alternative – nämlich<br />

Abbruch und Wohnbebauung – ist mit nicht berechenbaren<br />

Risiken verbunden. Dazu bedarf es der Änderung<br />

des Bebauungsplanes mit den vorne aufgezeigten Unwägbarkeiten.<br />

Viertens. In gleicher Weise zeitlich nicht e<strong>in</strong>zuschätzen<br />

s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>sprüche und Gerichtsverfahren, ggf. auch e<strong>in</strong>e<br />

Klage der Kirchengeme<strong>in</strong>de Birkach gegen die <strong>Landeskirche</strong><br />

vor dem Verwaltungsgericht – Ausgang offen.<br />

Fünftens. Dem Prozess des <strong>in</strong>neren Zusammenwachsens<br />

der e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>es Arbeitsbereichs<br />

steht bisher immer noch die nicht abschließend geklärte<br />

Immobilienfrage entgegen. Erst wenn alle E<strong>in</strong>richtungen<br />

an e<strong>in</strong>em Standort gebündelt s<strong>in</strong>d, können sie auch zu<br />

e<strong>in</strong>er organisatorischen und bildungskonzeptionellen E<strong>in</strong>heit<br />

zusammenwachsen. Deshalb ist es wichtig, an die<br />

überaus lange Geschichte um die Abgabe der Immobilie<br />

endlich e<strong>in</strong>en Knopf zu machen.<br />

Sechstens. Unvermeidlich ist, dass auch <strong>in</strong> Birkach<br />

durch die Veränderung im Küchenbereich und die Reduktion<br />

von Übernachtungsmöglichkeiten Arbeitsplätze verloren<br />

gehen.<br />

Bad Boll. Im Blick auf die wirtschaftliche Optimierung<br />

des Verwaltungsgebäudes kann jetzt die bereits angedachte<br />

Vermietung an Dritte von der Akademie offensiv<br />

angegangen werden. Sollte dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em absehbaren<br />

Zeitraum nicht realisiert werden können, so ist zu prüfen,<br />

ob nicht die Verlagerung von landeskirchlichen Dienststellen<br />

zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen<br />

kann.<br />

Bad Urach. Mit der Verlagerung des Pastoralkollegs<br />

nach Bad Urach wird die Auslastung mit zusätzlichen 18<br />

Wochen Belegung verbessert. Zu e<strong>in</strong>er wirtschaftlich verbesserten<br />

Ertragslage tragen <strong>in</strong> gleicher Weise auch<br />

Kurse und Veranstaltungen des Lektoren- und Mesnerpfarramtes<br />

bei.<br />

Immobilienbeschlüsse.<br />

Zum Haus Birkach. Der Oberkirchenrat hat beschlossen,<br />

Birkach <strong>in</strong> dieser Situation nicht abzugeben. Dieser<br />

Beschluss wurde unter der Maßgabe gefällt, dass die<br />

baurechtliche Genehmigung zur Umwandlung der Übernachtungszimmer<br />

vorliegt. Die Renovierung und Sanierung<br />

<strong>in</strong>klusive des Umbaus der Übernachtungszimmer <strong>in</strong><br />

Büroräume wird ressourcenschonend geschehen, e<strong>in</strong><br />

nachhaltiges energetisches Konzept umgesetzt – z. B. mit<br />

Blockheizkraftwerk –, Birkach mit warmem Essen aus<br />

dem Bernhäuser Forst beliefert und der Personalbestand<br />

<strong>in</strong> Hauswirtschaft und Küche diesen Änderungen angepasst.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird das Bibliothekskonzept wie<br />

vorgesehen realisiert und die Bibliothek Birkach strukturell<br />

<strong>in</strong> die Zentralbibliothek Möhr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>tegriert. Mit dem<br />

Beschluss zum Standort Birkach entfallen geplante<br />

Räumlichkeiten für die Präsenz<strong>in</strong>seln <strong>in</strong> Stuttgart.<br />

Zum Kloster Denkendorf. Zum Kloster Denkendorf hat<br />

der Oberkirchenrat folgende Beschlüsse gefasst: Das<br />

historische Kloster Denkendorf soll im Eigentum der <strong>Landeskirche</strong><br />

verbleiben, der Fruchtkasten verkauft sowie<br />

das Blarerhaus möglicherweise rückgebaut werden. Am<br />

Standort Denkendorf wird zukünftig ke<strong>in</strong> Tagungsbetrieb<br />

mehr stattf<strong>in</strong>den. Diesem Beschluss lagen folgende konzeptionellen<br />

Überlegungen zugrunde: Stellungnahmen<br />

von Immobilienfachleuten besagen, dass e<strong>in</strong>e Abgabe<br />

der Gesamtanlage Kloster Denkendorf nicht möglich ist.<br />

Für das historische Kloster soll deshalb e<strong>in</strong> Nutzungskonzept<br />

entwickelt werden, das die örtliche Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

mit e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>det. Da der Fruchtkasten auf e<strong>in</strong>em getrennten<br />

Grundstück im Umfeld e<strong>in</strong>er Wohnbebauung steht, kann<br />

er als E<strong>in</strong>zelobjekt verkauft werden. Er profitiert vom Klosterambiente<br />

und ist für Investoren e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Objekt.<br />

Zum Stift Urach. Am Konzept e<strong>in</strong>er grundlegenden<br />

Sanierung des Stifts Urach wird festgehalten, damit dort<br />

dann auch das landeskirchliche Pastoralkolleg Räumlichkeiten<br />

belegen kann.<br />

Zur Akademie Bad Boll. Die für die Unterbr<strong>in</strong>gung des<br />

Landeskirchlichen Bildungszentrums vorgesehenen Baumaßnahmen<br />

werden nicht durchgeführt. Im E<strong>in</strong>zelnen<br />

s<strong>in</strong>d dies: Das 3. Obergeschoss <strong>in</strong> der Villa Vopelius wird<br />

nicht ausgebaut, e<strong>in</strong> Umbau des Verwaltungsgebäudes<br />

ist nicht notwendig. Trotzdem wurden die Kosten e<strong>in</strong>er<br />

Generalsanierung, die <strong>in</strong> der Regel nach rund 30 Jahren<br />

ansteht, <strong>in</strong> die Überlegungen mit aufgenommen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

unter der Maßgabe, dass dies erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

erfolgen solle. Der Neubau des Bettenhauses fällt nicht <strong>in</strong><br />

die direkten Maßnahmen der Umsetzung Bildungskonzeption,<br />

da es sich um e<strong>in</strong>e „Ersatzbeschaffung maroder<br />

Bausubstanz“ handelt. Der Umfang dieser Maßnahme ist<br />

auf dem H<strong>in</strong>tergrund dieser neuen Situation zu prüfen.<br />

Zur Unterbr<strong>in</strong>gung der E<strong>in</strong>richtungen bzw. Arbeitsbereiche:<br />

Im Haus Birkach werden alle landeskirchlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, Dienste und Werke des Landeskirchlichen<br />

Bildungszentrums zusammengefasst, bis auf das Pastoralkolleg,<br />

das wie vere<strong>in</strong>bart nach Urach umzieht. Somit<br />

sollen die Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf ebenso<br />

nach Birkach umziehen wie auch die Missionarischen<br />

Dienste, Geme<strong>in</strong>deentwicklung und Gottesdienst. In den<br />

frei werdenden Büroräumen der Innenstadt werden entsprechend<br />

der bisherigen Beschlusslage die Dienststellen<br />

aus dem Arbeitsbereich „Werke und Dienste“ gebündelt.

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