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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 109<br />

(Oberkirchenrat Baur)<br />

gespannt auf die Ergebnisse und die Bewegung, die<br />

damit – so hoffe ich – <strong>in</strong> unserer <strong>Landeskirche</strong> angestoßen<br />

oder verstärkt wird.<br />

Viertens. Geplantes Förderprogramm „K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

<strong>in</strong> evangelischer Trägerschaft – Umstellung und<br />

Anpassung der Angebote“: Die bildungs- und gesellschaftspolitische<br />

Gewichtung des Elementarbereichs und<br />

die damit verbundenen Entwicklungen, die Weiterentwicklung<br />

der Angebotsformen und der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die<br />

Betreuung unter dreijähriger K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

stellt Kirchengeme<strong>in</strong>den auch vor neue f<strong>in</strong>anzielle Herausforderungen.<br />

Deshalb hat das Kollegium des <strong>Evangelische</strong>n<br />

Oberkirchenrats sich über die mit der Zukunfts<strong>in</strong>itiative<br />

<strong>Evangelische</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen schon e<strong>in</strong>gerichteten<br />

Begleitungs- und Unterstützungsangebote h<strong>in</strong>aus<br />

auf e<strong>in</strong> gezieltes Förderprogramm verständigt, mit dem<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den über fünf Jahre – und eben nur über<br />

fünf Jahre – Betriebskostenzuschüsse für Plätze <strong>in</strong> der<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung und die Weiterentwicklung von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

zu Familienzentren erhalten sollen.<br />

Die Zukunft des K<strong>in</strong>dergartens als Ort evangelischer Bildung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er pluralen Trägerlandschaft, als Ort der Begleitung<br />

und Unterstützung von Familien, hängt mit der<br />

Angebotsstruktur zusammen, und diese soll gefördert<br />

und der Umbau und das E<strong>in</strong>richten sollen unterstützt werden.<br />

Es ist davon auszugehen, dass <strong>in</strong> der Zukunft neue<br />

freie Träger, eventuell auch nicht geme<strong>in</strong>nützige und gew<strong>in</strong>norientierte<br />

Träger, verstärkt <strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />

tätig werden, und das Feld stärker als bisher von Marktmechanismen<br />

und Wettbewerb bestimmt se<strong>in</strong> wird. Gerade<br />

vor diesem H<strong>in</strong>tergrund und mit Blick auf die anstehenden<br />

Gespräche der Kirchengeme<strong>in</strong>den mit den Kommunen<br />

im Rahmen der örtlichen Bedarfsplanung würde<br />

das geplante Förderprogramm mit e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen<br />

von 7,5 Mio. � auf fünf Jahre, das am 9. Juli nochmals<br />

auf der Tagesordnung des F<strong>in</strong>anzausschusses steht,<br />

die Ausgangsposition der Kirchengeme<strong>in</strong>den deutlich<br />

verstärken. Auch gerade vor dem H<strong>in</strong>tergrund, wenn wir<br />

uns bewusst machen, welche Sozialisation ist K<strong>in</strong>dern<br />

heute geboten, und <strong>in</strong>wieweit s<strong>in</strong>d wir als Kirche mit unserem<br />

Sozialisationsraum präsent. Darüber h<strong>in</strong>aus wäre<br />

das Förderprogramm e<strong>in</strong> Signal, dass die <strong>Landeskirche</strong><br />

die Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zentralen Herausforderung<br />

und <strong>in</strong> der „Umbauphase“ ihrer K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

zeitlich befristet unterstützt. Ausgaben im Bildungsbereich<br />

s<strong>in</strong>d nicht nur e<strong>in</strong> Kostenfaktor, sondern e<strong>in</strong>e Investition<br />

<strong>in</strong> und für die Zukunft unserer K<strong>in</strong>der.<br />

Fünftens. Sicherung und Weiterentwicklung der Ausbildung<br />

von qualifizierten Fachkräften für evangelische K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Der bildungs- und familienpolitische Aufbruch, die gestiegenen<br />

Anforderungen an die Arbeit der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

als Bildungse<strong>in</strong>richtungen und als Ort der<br />

Erziehungspartnerschaft mit Eltern, die stärkere Sozialraumorientierung<br />

und die engere Zusammenarbeit zwischen<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen und Schulen machen<br />

auch neue Ausbildungsprofile erforderlich. Neben der<br />

bewährten Ausbildung von Erzieher<strong>in</strong>nen an Fachschulen<br />

für Sozialpädagogik wurden und werden derzeit an Universitäten,<br />

Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen<br />

Studiengänge für den Elementarbereich e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Der „Bachelor Frühe K<strong>in</strong>dheit“ ist <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong><br />

den Fachkräftekatalog des baden-württembergischen<br />

K<strong>in</strong>dertagesbetreuungsgesetzes aufgenommen worden.<br />

Noch gibt es manche Fragen im Blick auf die besonderen<br />

Aufgaben der Hochschulabsolvent<strong>in</strong>nen und -absolventen<br />

<strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. S<strong>in</strong>d sie etwa sozusagen<br />

geborene Leitungskräfte? Welche Qualifikationen<br />

müssten dann <strong>in</strong> Studiengängen vermittelt werden? Wie<br />

steht es mit der E<strong>in</strong>gruppierung und Vergütung? Fragen,<br />

die <strong>in</strong> den nächsten Jahren geklärt werden müssen.<br />

Erstens. Fachschulen für Sozialpädagogik. Als <strong>Evangelische</strong><br />

<strong>Landeskirche</strong> <strong>in</strong> Württemberg wollen und müssen<br />

wir die qualifizierte Fachschulausbildung für Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

und Erzieher erhalten. K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

brauchen qualifizierte Erzieher<strong>in</strong>nen und <strong>in</strong><br />

Zukunft noch mehr qualifizierte Erzieher. (Beifall) Der Ausbildungsgang<br />

wird an den sechs evangelischen Fachschulstandorten<br />

unter den Vorgaben hoher Qualitätsstandards<br />

kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickelt.<br />

Die Fachschulstandorte garantieren mit ihren engen<br />

Kooperationen zu den teilweise räumlich angegliederten<br />

„Lehrk<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen“ e<strong>in</strong>en guten Theorie-Praxis-Bezug.<br />

Am Evang. Fachschulstandort Schwäbisch<br />

Hall hat der Oberkirchenrat e<strong>in</strong> konzeptionell zukunftsweisendes<br />

und den Standort sicherndes Kooperationsprojekt<br />

des Evang. Trägervere<strong>in</strong>s der Fachschule, der Gesamtkirchengeme<strong>in</strong>de<br />

und der Stadt Schwäbisch Hall<br />

dadurch ermöglicht, dass er mit e<strong>in</strong>em feststehenden,<br />

vertraglich vere<strong>in</strong>barten Sanierungsanteil von 450 000 �<br />

die Renovierung und Erweiterung des K<strong>in</strong>derhauses zeitnah<br />

auf den Weg brachte. Die Hauptlast der Bauf<strong>in</strong>anzierung<br />

trägt die Stadt. Das Beispiel mit Schwäbisch Hall<br />

und K<strong>in</strong>derhaus, das ich hier noch e<strong>in</strong>mal gebracht habe,<br />

soll eigentlich nur verdeutlichen, dass auch E<strong>in</strong>zelprojekte<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Ganzen nicht außerhalb der Gesamtstrategie<br />

stehen, sondern Teil dieser Gesamtplanung s<strong>in</strong>d und<br />

wohlbedacht e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d.<br />

Ich möchte noch e<strong>in</strong> paar Ausführungen zu Zweitens,<br />

Modularisierte Ausbildung im Bereich „Frühpädagogik“,<br />

machen. Kooperationen, Partnerschaft auf Augenhöhe<br />

und <strong>in</strong>novative Ideen s<strong>in</strong>d auch das Erfolgsrezept e<strong>in</strong>er<br />

bereits angesprochenen „Baustelle“ im Ausbildungsbereich.<br />

Gerade neben den Hochschulstudiengängen, die<br />

jetzt an den Pädagogischen Hochschulen quer durch das<br />

Land e<strong>in</strong>richtet werden, brauchen wir e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Fachschulausbildung für <strong>in</strong>teressierte und qualifizierte<br />

Schulabgänger. Deshalb brauchen wir dr<strong>in</strong>gend – <strong>in</strong> anderen<br />

Bundesländern bereits e<strong>in</strong>geführte – modularisierte<br />

Ausbildungsgänge. Das heißt, diese Ausbildungsgänge<br />

ermöglichen nicht nur e<strong>in</strong>en Hochschulzugang und -abschluss,<br />

sondern durch Anerkennung von akkreditierten<br />

Ausbildungs<strong>in</strong>halten der Fachschule e<strong>in</strong> deutlich verkürztes<br />

Hochschulstudium. Damit wird kostbare Lebenszeit<br />

für qualifizierte Erzieher<strong>in</strong>nen auch produktiv für e<strong>in</strong>e weitere<br />

Qualifizierung s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Im Folgenden habe ich kurz beschrieben, was wir politisch<br />

getan haben, dass <strong>in</strong> Baden-Württemberg dieser<br />

Ausbildungsgang, diese modularisierte Ausbildung, möglich<br />

geworden ist. Politische Gespräche <strong>in</strong> Fachtagungen,<br />

evangelischer Fachschule und e<strong>in</strong> geniales Modell, entwickelt<br />

von dem Vere<strong>in</strong> zur Förderung der Fachschulen als<br />

Träger von Fachschulen, unserer <strong>Evangelische</strong>n Fachhochschule<br />

und der Pädagogischen Fachhochschule, e<strong>in</strong><br />

Modell, von dem der M<strong>in</strong>isterialdirektor des Wissen-

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