14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 131<br />
(Oberkirchenrat Kastrup)<br />
höhere Zuweisung erhalten, um Kostensteigerungen im<br />
Personal- und Sachkostenbereich so weit wie möglich<br />
auffangen zu können.<br />
Neben der im jetzigen Verteilbetrag bereits enthaltenen<br />
2 %-Steigerung ist 2008 e<strong>in</strong> Nachschießen von weiteren<br />
3 % beabsichtigt. Sollte sich dies aufgrund von Verzögerungen<br />
<strong>in</strong> der Arbeitsrechtlichen Kommission oder aufgrund<br />
der großen Unterschiedlichkeit der 50 Kirchenbezirkssatzungen<br />
als nicht praktikabel erweisen, so erfolgt<br />
die Zuweisung e<strong>in</strong>es entsprechenden Betrags Anfang<br />
2009.<br />
Zweitens. Im K<strong>in</strong>dergartenbereich ist, wie bereits erwähnt,<br />
e<strong>in</strong>e auf fünf Jahre verteilte F<strong>in</strong>anzspritze <strong>in</strong> Höhe<br />
von 7,5 Mio. � vorgesehen, die jeweils hälftig durch <strong>Landeskirche</strong><br />
und Kirchengeme<strong>in</strong>den f<strong>in</strong>anziert wird. Damit<br />
sollen die Konkurrenzfähigkeit evangelischer Tagesstätten<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Umbruchphase gestärkt und die evangelischen<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätten langfristig gesichert werden.<br />
Drittens. Von den 2008 aufgrund deutlich höherer Kirchensteuer<br />
nicht verteilten kirchengeme<strong>in</strong>dlichen Mitteln<br />
sollen 15 Mio. � gezielt für den Zweck der Pfarrhaussanierung<br />
zur Verfügung gestellt werden. (Beifall) 10 Mio. �<br />
stehen den Kirchenbezirken im Ausgleichsstock proportional<br />
zum Verteilbetrag als Eigenanteil zur Verfügung.<br />
5 Mio. � gehen <strong>in</strong> den Ausgleichsstock für Zwecke der<br />
Pfarrhaussanierung.<br />
Viertens. S<strong>in</strong>d 2008 weitere Kirchensteuermehre<strong>in</strong>nahmen<br />
verfügbar, sollen sie bis zu e<strong>in</strong>er Höhe von 10 Mio. �<br />
zum Aufbau von Substanzerhaltungsrücklagen den Kirchenbezirken<br />
zufließen. Voraussetzung sowohl für die Inanspruchnahme<br />
von Mitteln für die Pfarrhaussanierung<br />
als auch für die Zuteilung von Mitteln für die Substanzerhaltung<br />
<strong>in</strong>nerhalb der Kirchenbezirke s<strong>in</strong>d schlüssige Immobilienkonzepte.<br />
Der Oberkirchenrat entwickelt derzeit<br />
Vorgaben dazu.<br />
Fünftens. Der Aufbau der geme<strong>in</strong>samen Ausgleichsrücklage<br />
der Kirchengeme<strong>in</strong>den ist 2008 abgeschlossen.<br />
Die Kirchengeme<strong>in</strong>den verfügen damit über e<strong>in</strong> ausreichendes<br />
Polster von knapp 180 Mio. �. Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />
<strong>in</strong> kommenden Jahren stehen <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
also dann vollständig zur Verfügung.<br />
Sechstens. Ebenso wurde mit der flächendeckenden<br />
E<strong>in</strong>führung des freiwilligen Geme<strong>in</strong>debeitrags <strong>in</strong> sage und<br />
schreibe 97 % der Kirchengeme<strong>in</strong>den mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>nahmenverdoppelung<br />
gegenüber dem Ortskirchgeld e<strong>in</strong>e<br />
weitere Option zur F<strong>in</strong>anzierung wichtiger kirchengeme<strong>in</strong>dlicher<br />
Aufgaben eröffnet.<br />
Dem Gesagten entnehmen Sie, dass auch für die Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
und -bezirke der Wunsch des Oberkirchenrats<br />
besteht, Mittel gezielt für Sanierungs-, Restrukturierungs-<br />
und Neuorientierungsaufgaben zu verwenden<br />
und nicht <strong>in</strong> den Regelbetrieb e<strong>in</strong>fließen zu lassen.<br />
Damit schließt sich auch der Kreis me<strong>in</strong>er Rede. Die<br />
<strong>Landeskirche</strong> muss auf jeder Ebene ihr nachhaltiges<br />
f<strong>in</strong>anzierbares Niveau, ihre Daueraufgaben, ihre Fixkosten<br />
streng prüfen und ggf. neu def<strong>in</strong>ieren, wenn die freien<br />
Handlungsspielräume zu ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d oder sogar Defizite<br />
absehbar werden.<br />
E<strong>in</strong>gangs habe ich gesagt: „Fehler werden <strong>in</strong> guten<br />
Zeiten gemacht“, aber dies gilt nicht nur für die Fehler!<br />
Auch die richtigen Weichenstellungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> guten Zeiten<br />
zu treffen. Schauen wir, dass uns verantwortungsbewusst<br />
und geme<strong>in</strong>sam der Spagat zwischen Daueraufgaben<br />
und Investitionen, zwischen Sanieren, Restrukturieren auf<br />
der e<strong>in</strong>en und <strong>in</strong>haltlicher Neuorientierung auf der anderen<br />
Seite gel<strong>in</strong>gt. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
(Beifall)<br />
Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Vielen Dank,<br />
Herr Dr. Kastrup. Schon die vergangene Synode hat sich<br />
immer wieder mit den Immobilien der <strong>Landeskirche</strong> beschäftigt.<br />
In den letzten Wochen haben Entscheidungen<br />
zu Immobilien, die der Oberkirchenrat getroffen hat, ebenfalls<br />
e<strong>in</strong>ige Aufmerksamkeit erregt. Ich bitte Frau Rupp<br />
aus diesem Anlass um e<strong>in</strong>en ergänzenden Bericht.<br />
Direktor<strong>in</strong> Rupp: Herr Präsident, sehr geehrte Synodale!<br />
Mit dem Bericht des Oberkirchenrats zur Umsetzung<br />
Bildungskonzeption Plus werden zwei Themen aufgegriffen:<br />
Die Umsetzung der Kürzungssumme von rund<br />
8,7 Mio. � für den Bereich Bildung und die Abgabe von<br />
Immobilien.<br />
Erstens. Kürzungen von 8,7 Mio. � im Bildungsbereich:<br />
Bis Ende 2009 wird der Kürzungsbetrag von 7,5 Mio. �<br />
durch konkrete Maßnahmen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsbereichen<br />
im Rahmen der Strukturanpassung 2006 bis 2009<br />
umgesetzt. Dies entspricht e<strong>in</strong>er Zielerreichung von 85 %<br />
und stellt für e<strong>in</strong>zelne Bereiche mit wenig Personalstellen<br />
e<strong>in</strong>e große Herausforderung dar.<br />
Die noch ausstehenden 1,2 Mio. � wurden 2005 bei<br />
den Vorarbeiten zur Strukturanpassung nicht mit konkreten<br />
Kürzungsmaßnahmen h<strong>in</strong>terlegt, dies aus drei<br />
Gründen:<br />
a) Rund e<strong>in</strong>e halbe Million Euro sollte durch die stufenweise<br />
Reduktion und letztendliche Streichung der<br />
Sonderzuwendung erbracht werden. Diese Personalkostenreduktion,<br />
Gehaltskürzungen kann man auch<br />
sagen, 2005 geplant im Gleichschritt für alle Beschäftigungsgruppen,<br />
erschien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase wachsender<br />
Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen Ende 2006 nicht mehr<br />
vertretbar und wurde deshalb ganz aus dem Haushalt<br />
2007 herausgenommen.<br />
b) Im Herbst 2005 hatte der F<strong>in</strong>anzausschuss im Rahmen<br />
der Diskussion um die Abgabe von Immobilien der<br />
Akademie e<strong>in</strong>e weitere Kürzungssumme von 400 000 �<br />
auferlegt. Die <strong>Evangelische</strong> Akademie sah sich – auch<br />
im Blick auf die Mitarbeitendenstruktur – außerstande,<br />
mit dem ersten großen E<strong>in</strong>schnitt an Kürzungen von<br />
1,6 Mio. � auch sofort den zweiten zu verb<strong>in</strong>den.<br />
c) Maßnahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsbereichen – vor allem<br />
im sogenannten Backoffice-Bereich – können erst nach<br />
der Verlegung von E<strong>in</strong>richtungen an neue Standorte<br />
umgesetzt und so die damit prognostizierten Synergiepotenziale<br />
als E<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> Euro erzielt werden.<br />
Das Kollegium des Oberkirchenrats hatte die Dezernate<br />
gebeten, für die noch ausstehenden Summen <strong>in</strong><br />
ihren Zuständigkeitsbereichen konkrete Kürzungsmaßnahmen<br />
zu benennen, die Auswirkungen und Konsequenzen<br />
zu beschreiben, und die Mitarbeitervertretungen<br />
vorab – im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er rechtzeitigen Information – zu <strong>in</strong>formieren.<br />
In e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelfallprüfung wurden dann die von<br />
den Dezernaten dargelegten Szenarien geprüft und bewertet.<br />
An der Generall<strong>in</strong>ie der Umsetzung der Kürzungs-