14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
132<br />
(Direktor<strong>in</strong> Rupp)<br />
<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />
summe wurde festgehalten, und entsprechende Konkretisierungen<br />
der Kürzungsbeträge wurden beschlossen. Die<br />
Präzisierung e<strong>in</strong>er Summe von 220 000 � im Bereich Kirche<br />
und Gesellschaft steht noch aus. Dies allerd<strong>in</strong>gs mit<br />
der E<strong>in</strong>schränkung, dass die 1,2 Mio. � <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zweiten<br />
Strukturanpassung von 2010 bis 2013 umgesetzt werden<br />
sollen.<br />
Im Blick auf die Mittelfristige F<strong>in</strong>anzplanung bedeutet<br />
dies: Die noch nicht umgesetzten 1,2 Mio. � s<strong>in</strong>d bisher<br />
noch <strong>in</strong> den Budgets der Dezernate enthalten und damit<br />
Teil des Ordentlichen Haushalts. Deshalb entsteht für die<br />
Folgejahre ke<strong>in</strong> Mehrbedarf an Kirchensteuermitteln. Bezogen<br />
auf den derzeitigen Ist-Stand im Haushalt ergibt<br />
sich durch die dann vollzogenen Kürzungen im Zeitraum<br />
der Mittelfristigen F<strong>in</strong>anzplanung – also bis 2012 – e<strong>in</strong>e<br />
Entlastung im Gesamtbetrag von 879 000 �. Für den Zeitraum<br />
bis Ende 2013 wird der Haushalt um e<strong>in</strong>en Gesamtbetrag<br />
von knapp 1,9 Mio. � entlastet. Ab 2014 fällt der<br />
Aufwand mit 1,2 Mio. � dann endgültig weg.<br />
Ich denke, an dieser Stelle offen aussprechen zu können,<br />
dass die Beschlüsse 2005 ehrgeizig waren. Gegenüber<br />
der Beschlusslage Umsetzung Bildungskonzeption<br />
Plus bedeutet die zweite Strukturanpassung e<strong>in</strong>e Mehrbelastung<br />
von <strong>in</strong>sgesamt 3,1 Mio. �. Mit dieser haben wir<br />
die Chance, dass die Kürzungen sozialverträglich umgesetzt,<br />
Wechsel und Ruhestände genutzt und Kürzungen<br />
im Pfarrdienst <strong>in</strong> die Personalstrukturplanung Sonderpfarrdienst<br />
aufgenommen und umgesetzt werden können.<br />
Zweitens. Abgabe der Immobilien. Damit komme ich<br />
zum zweiten wichtigen Thema, das uns <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Monaten <strong>in</strong>tensiv beschäftigt hat, zu den Immobilien.<br />
Ich will me<strong>in</strong>e weiteren Ausführungen <strong>in</strong> folgende<br />
Abschnitte gliedern:<br />
A. Reaktionen auf die Immobilienbeschlüsse des Oberkirchenrats<br />
B. Zur Vorgeschichte – der Planvermerk 2005 und der<br />
Antrag des Synodalen Otto Schaude Herbst 2007<br />
C. Weiterarbeit – die Prüfaufträge zur Abgabe der Immobilien<br />
und ihre Ergebnisse<br />
D. Gründe für die Immobilienbeschlüsse und ihre f<strong>in</strong>anziellen<br />
Auswirkungen<br />
Zu A. Reaktionen auf die Immobilienbeschlüsse des<br />
Oberkirchenrats: Lassen Sie mich die vielfältigen Reaktionen<br />
<strong>in</strong> drei Stichworten so zusammenfassen:<br />
1. überwiegende Zustimmung zum Verbleib der beiden<br />
Immobilien im Eigentum der <strong>Landeskirche</strong> von Mitarbeitenden,<br />
E<strong>in</strong>richtungsleitenden und auch e<strong>in</strong>er Anzahl<br />
von Synodalen,<br />
2. Kritik von Synodalen, synodalen Gremien, Gesprächskreisen<br />
der Synode am Verfahren, <strong>in</strong>sbesondere der<br />
Veröffentlichung der Entscheidung, bevor der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />
sich damit befassen konnte, aber auch,<br />
dass der Oberkirchenrat noch vor der Sommersynode<br />
entschieden hat,<br />
3. die Frage, wie die Immobilienkosten langfristig, vor<br />
allem auch unter dem E<strong>in</strong>druck immens steigernder<br />
Energiekosten, <strong>in</strong> den Griff zu bekommen s<strong>in</strong>d.<br />
Zu B. Zur Vorgeschichte – der Planvermerk 2005 und<br />
der Antrag des Synodalen Otto Schaude Herbst 2007:<br />
Unter der Fragestellung e<strong>in</strong>es nachhaltigen Immobilienkonzepts<br />
wurden 2000 und 2001 die Tagungsstätten untersucht.<br />
Das Tagungsstättengutachten der Beratungsfirma<br />
BSU nennt grundsätzliche Empfehlungen für alle Tagungsstätten,<br />
die dr<strong>in</strong>gend umgesetzt werden sollten.<br />
E<strong>in</strong>ige mögen sich noch er<strong>in</strong>nern: Aussagefähiges Berichtswesen,<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er systematischen Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Steigerung der Effizienz und Effektivität, Zukunftssicherung<br />
durch standardisierte Abläufe.<br />
Streit gab es schon damals, vor allem über die Qualität<br />
der Datenerhebung. Die Beratungsfirma sagt selbst <strong>in</strong><br />
ihrem Bericht: „Bei der Interpretation der Kennzahlen ist<br />
zu beachten, dass diese auf e<strong>in</strong>er Datenbasis entwickelt<br />
wurden, deren Vollständigkeit, Validität, Plausibilität und<br />
Vergleichbarkeit teilweise h<strong>in</strong>terfragt werden muss.“<br />
Für Bad Boll empfahl die Beratungsfirma den Bau<br />
e<strong>in</strong>es Bettenhauses als Ersatz für den Südflügel sowie die<br />
Überprüfung baulicher Funktionalität <strong>in</strong> der Küchenorganisation.<br />
Dem Bernhäuser Forst wurden bauliche Mängel u. a.<br />
im Komfort der Zimmer attestiert, die zu beseitigen s<strong>in</strong>d.<br />
Kooperationsabsprachen sollten zu e<strong>in</strong>er verbesserten<br />
Auslastung führen. Der Heimvolkshochschule Hohebuch<br />
empfahl BSU, den e<strong>in</strong>fachen Standard zu bewahren und<br />
nur Schönheitsreparaturen durchzuführen. In Urach sollte<br />
der Kupferbau abgerissen und das Ensemble auf se<strong>in</strong>e<br />
historische Substanz zurückgeführt werden. Dr<strong>in</strong>gend sei<br />
die Integration der umliegenden Kirchenbezirke voranzutreiben.<br />
Denkendorf sollte durch Rückbau zu spartanischen<br />
Klosterzellen mit Meditationsbereich umgewandelt<br />
werden, die das Pfarrsem<strong>in</strong>ar, das Pädagogisch-Theologische<br />
Zentrum und das Sem<strong>in</strong>ar für Seelsorgeausbildung<br />
(KSA) aufnehmen. Und für Birkach schließlich lautete<br />
der Vorschlag Komplettsanierung, wenn nicht veräußert<br />
wird, sowie Aufbau von externer Kooperation zur verbesserten<br />
Belegung. Bei e<strong>in</strong>er Abgabe Birkach würden sich<br />
am ehesten Reduktionspotenziale realisieren lassen mit<br />
e<strong>in</strong>er Kapazitätsverlagerung nach Denkendorf, Urach und<br />
<strong>in</strong> den Bernhäuser Forst.<br />
In den Jahren 2001 bis 2003 wurde <strong>in</strong> der AG Bildung,<br />
ebenfalls mit dem Blick auf Nachhaltigkeit, vor allem unter<br />
bildungskonzeptionellen und organisationsbezogenen<br />
Gesichtspunkten gearbeitet. Die vere<strong>in</strong>barten Ziele lauteten<br />
unter anderem: Ke<strong>in</strong>e Fortsetzung der strukturneutralen<br />
und budgetbezogenen Kürzungen. Die Chance der<br />
Veränderung zu Neustruktur unter konzeptionellen Gesichtspunkten<br />
erkennen und nutzen. Denn schließlich<br />
sollten die Kürzungsmaßnahmen e<strong>in</strong>en Beitrag leisten zur<br />
Stabilisierung der f<strong>in</strong>anziellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für<br />
die E<strong>in</strong>richtungen, Dienste und Werke. Damit erhofften<br />
sich alle Beteiligten, dass die Bedeutung und Chance der<br />
Bildungsarbeit gestärkt wird. Doch die Immobilienfrage<br />
konnte nicht ausgeklammert werden, denn die Forderung<br />
blieb, den Gebäudebestand zu reduzieren. Dies führte <strong>in</strong><br />
der AG Bildung zur Idee e<strong>in</strong>er Verkle<strong>in</strong>erung der Akademie<br />
– das Landeskirchliche Bildungszentrum (<strong>in</strong> der ersten<br />
Phase Integrierter Arbeitsbereich Bildung, Beratung<br />
und Entwicklung – IABBE) sollte nach Bad Boll umziehen<br />
und die Evang. Fachhochschule Reutl<strong>in</strong>gen-Ludwigsburg<br />
geschlossen werden. Mit dem Verkauf von Gebäuden<br />
erhoffte man sich E<strong>in</strong>sparungen von Sanierungskosten <strong>in</strong>