14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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(Schneider, Inge)<br />
<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />
„Der F<strong>in</strong>anzausschuss stimmt dem Instrument „Personalstrukturplanung<br />
Religionspädagogen (PSP RelPäd)“<br />
als verzahntes Mengen- und F<strong>in</strong>anzmodell zu. Alle zwei<br />
Jahre wird die PSP RelPäd der <strong>Landessynode</strong> mit der<br />
Bitte um Kenntnisnahme vorgelegt. Jedes Jahr wird dem<br />
Kollegium e<strong>in</strong> Statusbericht vorgelegt. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />
stimmt auch dem Lösungsvorschlag ‚Kostenorientierte<br />
M<strong>in</strong>destversorgung des Unterrichts‘ zu und ist<br />
bereit, die für die PSP RelPäd auf Basis des F<strong>in</strong>anzierungsvorschlags<br />
erforderlichen Mittel zu bewilligen.“<br />
Wir möchten also auch jährlich e<strong>in</strong>en Statusbericht. So<br />
weit der Bericht aus dem F<strong>in</strong>anzausschuss. (Beifall)<br />
Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Liebe Synodale,<br />
ich entlasse Sie nun <strong>in</strong> die Kaffeepause. Das gibt Ihnen<br />
die Gelegenheit, eventuell geplante Redebeiträge noch<br />
weiter zu kürzen. (Heiterkeit und großer Beifall) Ich bitte<br />
Sie, pünktlich um 17:00 Uhr zur Fortsetzung der Synode<br />
wieder hier zu se<strong>in</strong>.<br />
(Unterbrechung von 16:36 bis 17:04 Uhr)<br />
Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Wir wollen die<br />
unterbrochene Sitzung fortsetzen. Ehe ich die Aussprache<br />
zum Tagesordnungspunkt 11 aufrufe, noch zwei kurze<br />
Bekanntgaben zur Tagesordnung: Mit Frau Rupp habe ich<br />
<strong>in</strong> der Pause abgesprochen, dass der Tagesordnungspunkt<br />
14 Evaluation der Personalentwicklungsgespräche<br />
auf die Herbstsynode vertagt wird und Sie zu Tagesordnungspunkt<br />
17 Kirche im Aufbruch den Bericht des Oberkirchenrats<br />
schriftlich erhalten.<br />
Wir treten e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Aussprache über die Personalstrukturplanung<br />
für Religionspädagog<strong>in</strong>nen und Religionspädagogen.<br />
Stepanek, Werner: Herr Präsident, me<strong>in</strong>e Damen und<br />
Herren! Man getraut sich eigentlich gar nicht mehr, e<strong>in</strong>e<br />
Wortmeldung abzugeben. In der Pause wurde überdeutlich<br />
darauf h<strong>in</strong>gewiesen, man möchte ke<strong>in</strong>e Wiederholungen.<br />
Deshalb e<strong>in</strong>e Ergänzung.<br />
Neben dem Lob für die wirklich gute Arbeit und den<br />
guten Vortrag des Oberkirchenrats, aber auch aus dem<br />
Ausschuss, möchte ich der Ehrlichkeit halber e<strong>in</strong>fach auf<br />
e<strong>in</strong>en Punkt h<strong>in</strong>weisen. Die ganze Personalstrukturplanung<br />
ist e<strong>in</strong>e Modellrechnung. Deshalb muss man auch<br />
ehrlich genug se<strong>in</strong>, sich e<strong>in</strong>zugestehen, dass das Modell<br />
vielleicht nicht funktioniert. Wir sollten heute, wo wir e<strong>in</strong>e<br />
gewisse Begeisterung für die wirklich gute Arbeit haben,<br />
sagen: Wir müssen bereit se<strong>in</strong> zu korrigieren.<br />
Ich denke an schwierige Aufgabenfelder der Religionspädagog<strong>in</strong>nen<br />
und -pädagogen an den Schulen – Stichwort<br />
„Schulseelsorge“ – das wird uns <strong>in</strong> dieser Synode<br />
noch beschäftigen. Wir werden auch bedenken müssen,<br />
wie die Kirche auf die unterschiedlichen schulischen Situationen<br />
bei der Ganztagesbetreuung reagiert. Halten wir<br />
uns als Kirche da heraus, oder stellen wir uns dieser Aufgabe?<br />
Bitte bedenken Sie: Die Schulen, <strong>in</strong>sbesondere die<br />
beruflichen Schulen, werden die e<strong>in</strong>zigen E<strong>in</strong>richtungen<br />
se<strong>in</strong>, wo wir junge Menschen noch im H<strong>in</strong>blick auf Religion<br />
und auf Glauben direkt ansprechen können. Diese<br />
Aufgabe sollten wir sehr ernst nehmen.<br />
Leuz, Kerst<strong>in</strong>: Herr Präsident, verehrter Oberkirchenrat,<br />
verehrte Synode! Als Diakon<strong>in</strong> und Religionspädagog<strong>in</strong><br />
möchte ich Ihnen, Herr Baur, und dem Ausschuss für<br />
Bildung und Jugend sehr herzlich für Ihre Arbeit und für<br />
Ihren Bericht danken. Ich möchte den Gedanken unterstreichen,<br />
dass es durchaus s<strong>in</strong>nvoll und notwendig ist,<br />
kirchliche Lehrkräfte e<strong>in</strong>zustellen. Sie stellen e<strong>in</strong>e Kontakt-<br />
und Schnittstelle zwischen Kirche, Kirchengeme<strong>in</strong>de,<br />
Schule und Jugendarbeit dar und können ganze<br />
Jahrgänge kirchlich nicht sozialisierter K<strong>in</strong>der und Jugendlicher<br />
erreichen. Der Gesprächskreis Kirche für Morgen<br />
sieht dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e missionarische Chance und e<strong>in</strong>en<br />
Beitrag zur wachsenden Kirche.<br />
Seibt, Michael: Verehrter Herr Präsident, liebe Mitsynodale!<br />
Ich möchte zu diesem Thema gern aus der Perspektive<br />
e<strong>in</strong>es Pfarrers sprechen, der zurzeit e<strong>in</strong>en beweglichen<br />
Dienstauftrag im Bereich Religionsunterricht<br />
hat. Da wird mir sehr bewusst, was für e<strong>in</strong>e anspruchsvolle<br />
und herausfordernde Aufgabe es heute ist, Religionsunterricht<br />
zu erteilen. Wir brauchen dafür gut ausgebildete<br />
und motivierte Leute. Nur dann werden wir dieser<br />
Aufgabe gerecht werden.<br />
Der Religionsunterricht ist e<strong>in</strong>e milieuübergreifende Arbeit.<br />
Wir erreichen ganze Jahrgänge. Wir können Vertrauen<br />
gew<strong>in</strong>nen, aber wir können auch viel Vertrauen verspielen.<br />
Deswegen ist es mir schon wichtig, dass wir<br />
noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Blick auf das werfen, was die Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />
und Pfarrer <strong>in</strong> diesem Feld tun. Es ist auf der e<strong>in</strong>en<br />
Seite e<strong>in</strong>e Gelegenheit für sie, den K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
aus ihrer Geme<strong>in</strong>de zu begegnen. Auf der anderen<br />
Seite muss man aber ehrlicherweise zugeben, dass die<br />
zunehmende Arbeitsüberlastung im Pfarramt eventuell<br />
dazu führt, dass der Religionsunterricht pädagogisch<br />
etwas vernachlässigt wird. Das ist, glaube ich, <strong>in</strong> vielen<br />
Fällen e<strong>in</strong>fach Realität.<br />
Ich weiß, es ist im Pr<strong>in</strong>zip gut und richtig, dass die<br />
Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer Religionsunterricht erteilen. Ich<br />
f<strong>in</strong>de es trotzdem wichtig, darüber nachzudenken, ob<br />
man das e<strong>in</strong> bisschen reduzieren und mehr Flexibilität<br />
beweisen könnte – das ist sicher Sache der Kirchenbezirke<br />
– und auf diese Weise gewährleistet, dass e<strong>in</strong> guter<br />
Unterricht stattf<strong>in</strong>det, der bei den K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
wirklich ankommt. Dazu leisten die Religionspädagogen<br />
e<strong>in</strong>en ganz wichtigen Beitrag. Ich frage mich, ob<br />
wir diesem Berufstand mit zwei Neue<strong>in</strong>stellungen pro<br />
Jahr wirklich e<strong>in</strong>e Perspektive geben können.<br />
Jahn, Siegfried: Verehrter Herr Präsident, liebe Mitsynodale!<br />
Ich halte es für wichtig, dass jede Profession<br />
ihre Eigenheiten <strong>in</strong> den Religionsunterricht e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt. Aber<br />
ich möchte ganz deutlich daran festhalten, dass die Pfarrer<br />
im Religionsunterricht bleiben, weil das oft noch die<br />
e<strong>in</strong>zige Möglichkeit ist, die Lebenswelt und die Familienrealität,<br />
<strong>in</strong> der unsere Schüler leben, kennenzulernen. Das<br />
ist der e<strong>in</strong>e Punkt.<br />
Der andere Punkt ist: Ich kann, um die Verb<strong>in</strong>dung<br />
zwischen Geme<strong>in</strong>de und Schule herzustellen, heute nicht<br />
unbed<strong>in</strong>gt auf Religionspädagogen bauen. Ganz e<strong>in</strong>fach<br />
deshalb: Ich arbeite an e<strong>in</strong>er Schule, <strong>in</strong> der alle Lehrer von<br />
außen kommen. Ich b<strong>in</strong> der e<strong>in</strong>zige Lehrer, der <strong>in</strong> dem Ort<br />
wohnt, wo die Schule sich bef<strong>in</strong>det. Die Lehrer bekommen<br />
ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck mehr, was die Vere<strong>in</strong>e leisten, sie