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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 113<br />

(Dalferth, Dr. W<strong>in</strong>fried)<br />

richt von Oberkirchenrat Baur, dieses Förderprogramm<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten <strong>in</strong> evangelischer Trägerschaft und<br />

auch den Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des<br />

K<strong>in</strong>dergartens zum Familienzentrum dargestellt hat. Es ist<br />

notwendend, dass wir hier auf die 7,5 Mio. � Investitionsvolumen<br />

erhöhen, auch wenn das leider nur für fünf Jahre<br />

so vorgesehen se<strong>in</strong> kann oder soll. Beide Bereiche, die<br />

Entwicklung zum Familienzentrum und zur K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

<strong>in</strong> evangelischer Trägerschaft, sollten immer zusammen<br />

gesehen werden. Wir brauchen diese Unterstützung,<br />

vor allem um <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den die K<strong>in</strong>dergärten<br />

zu ermutigen, sich weiterzuentwickeln.<br />

Ob e<strong>in</strong>e synodale Beteiligung bei der Vergabe der Fördermittel<br />

notwendig ist, das sche<strong>in</strong>t mir fraglich. Das ist<br />

nicht Aufgabe der Synode. Ich könnte mir vorstellen, dass<br />

diese Vergabe der Fördermittel über die Kirchenbezirke<br />

geschehen kann. Sie s<strong>in</strong>d eh Träger der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Vielen Dank. (Beifall)<br />

Trick, Werner: Herr Präsident, liebe Synodale! Ich bedanke<br />

mich auch für den ausführlichen Bericht, und ich<br />

denke, es ist wichtig, <strong>in</strong> Zukunft weiter über diese wichtige<br />

Frage K<strong>in</strong>dergarten/Bildung nachzudenken. Das bewegt<br />

uns auch <strong>in</strong> unseren Kirchenbezirken und Kirchengeme<strong>in</strong>den,<br />

und wir merken, wie viel an Aufbruch da ist<br />

und dass wir <strong>in</strong> dieser Frage noch manches bedenken<br />

müssen, auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Kommunen.<br />

Wir haben als Kirche e<strong>in</strong>e Aufgabe an den K<strong>in</strong>dern, und<br />

wir haben – das haben auch Sie, Herr Oberkirchenrat<br />

Baur, deutlich gemacht – als Kirche vieles e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen an<br />

Orientierung, und wir haben auch deutlich zu machen,<br />

was der Glaube an Jesus Christus auch für unser Leben<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Halt und Geborgenheit geben kann. Deshalb<br />

dürfen wir uns aus der K<strong>in</strong>dergartenarbeit auch <strong>in</strong><br />

diesem Bereich nicht herausziehen. Wenn der Rechtsanspruch<br />

2013 kommt, ist es wichtig, dass wir als Kirche<br />

uns auch <strong>in</strong> dem Bereich, der jetzt neu ist, engagieren und<br />

uns e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Es ist für uns als Kirchengeme<strong>in</strong>den und Kirchenbezirke<br />

e<strong>in</strong>e Hilfe, wenn wir fünf Jahre lang e<strong>in</strong>en Zuschuss<br />

für die zusätzlichen Betriebskosten bekommen. Ich begrüße<br />

deshalb ausdrücklich das Projekt Zukunfts<strong>in</strong>itiative<br />

<strong>Evangelische</strong>r Tagese<strong>in</strong>richtungen für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Württemberg<br />

(ZIK), das angedacht ist, und b<strong>in</strong> dankbar, dass das<br />

kommt.<br />

Ich möchte das unterstreichen, was der Synodale Dalferth<br />

gesagt hat. Ich könnte mir auch e<strong>in</strong>e Verteilung über<br />

die Kirchenbezirke vorstellen. Ich bitte auch den F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

und den Oberkirchenrat, <strong>in</strong> dieser Frage noch<br />

e<strong>in</strong>mal nachzudenken. Wenn der Zuschuss nur auf fünf<br />

Jahre begrenzt ist, müssen wir <strong>in</strong> unseren Kirchenbezirken<br />

bedenken, wie die F<strong>in</strong>anzierung nachher weitergeht.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass wir schon am Anfang bedenken,<br />

wie die F<strong>in</strong>anzierung nachher geschehen kann. Deshalb<br />

ist, denke ich, die Vergabe vom Kirchenbezirk aus<br />

die richtige Schiene. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Kafka, Re<strong>in</strong>hard: Liebe Synode! Ich verstehe den Bericht<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal als Zwischenbericht. Deswegen<br />

erlaube ich mir, auf zwei Lücken aufmerksam zu machen,<br />

die sich me<strong>in</strong>er Ansicht nach auftun. Manchmal spürt<br />

man, wenn der Zug voll unter Dampf steht, dass alles auf<br />

den Bahnsteig drängt und die Menschen e<strong>in</strong>steigen wol-<br />

len. Sche<strong>in</strong>bar rechtzeitig, aber doch manchmal schon zu<br />

spät spr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>ige dann auf den fahrenden Zug auf. In<br />

dieser Aufbruchstimmung, <strong>in</strong> der wir uns offensichtlich<br />

auch bef<strong>in</strong>den, bleiben eigentlich immer zwei Fragen<br />

offen: Entspricht das Ziel der Reise den <strong>in</strong> uns geweckten<br />

Erwartungen, und was geschieht mit denen, die zurückbleiben?<br />

Vorbemerkung: Es ist sicher gut, richtig und wichtig,<br />

dass auch die Kle<strong>in</strong>sten <strong>in</strong> den Blick geraten, wenn es um<br />

von der Kirche mitverantwortete Angebote der Pflege und<br />

Betreuung geht. Es ist gut, richtig und wichtig, dass Eltern<br />

Entlastungsangebote wahrnehmen können. Aber bevor<br />

der Zug schon richtig abgefahren ist, werden Weichen<br />

gestellt und wird der Zug auf Gleise gedrängt, die eventuell<br />

nicht im Interesse der Passagiere und nicht im Interesse<br />

des Bordpersonals oder der Betreiber s<strong>in</strong>d.<br />

Sie haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nebenbemerkung die Trägerstruktur<br />

angesprochen, Herr Oberkirchenrat Baur. Ich persönlich<br />

betrachte die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Kirchengeme<strong>in</strong>den vorangetriebene<br />

Gründung von Trägerverbänden für K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

unter dem Dach von Kreisdiakonieverbänden mit<br />

e<strong>in</strong>iger Sorge. Sicher machen K<strong>in</strong>dergärten bzw. K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

den Kirchengeme<strong>in</strong>den nicht nur <strong>in</strong> Personalangelegenheiten<br />

Arbeit; sie s<strong>in</strong>d aber auch Ausdruck<br />

der Verantwortung der Kirchengeme<strong>in</strong>den vor Ort.<br />

Warum sollen K<strong>in</strong>dergärten und K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

diakonischen E<strong>in</strong>richtungen und Verbänden zugeordnet<br />

werden? Ich b<strong>in</strong> dankbar, dass das Dezernat 2, und eben<br />

nicht e<strong>in</strong> Vertreter des Diakonischen Werks, den Bericht<br />

vorgelegt hat. Denn es geht hier <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um pädagogische<br />

Aufgaben. Aber die Trägerstrukturen, die angesprochen<br />

wurden, s<strong>in</strong>d im Blick zu halten. Deshalb bitte<br />

ich alle Beteiligten, das Dezernat 2, das Dezernat 8, das<br />

Diakonische Werk und die entsprechenden Ausschüsse,<br />

ihr Augenmerk noch e<strong>in</strong>mal auf die Trägerstrukturen, auf<br />

das Ziel der Reise, auf die Umsetzung, auf die Wegführung<br />

und auf die Gleise, die gelegt werden, zu richten.<br />

Noch etwas anderes bereitet mir Kopfzerbrechen: Was<br />

geschieht denn mit den Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppen als den traditionellen<br />

und gewachsenen Angeboten <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den?<br />

Laut e<strong>in</strong>er uns vorliegenden EKD-Erhebung<br />

gab es im Jahr 2006 bundesweit 17 264 sogenannte<br />

Krabbelgruppen. Zum Vergleich: 2005 wurden 15 146<br />

Alten- und Seniorenkreise erfasst. Es gab also deutlich<br />

weniger Seniorenkreise als Mutter-K<strong>in</strong>d-Gruppen oder<br />

Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppen.<br />

Wenn ich von den hier vorgestellten Konzepten für e<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung höre, vermisse ich begleitende<br />

Konzepte und Förderungsmaßnahmen für den Fortbestand<br />

der bewährten und ehrenamtlich organisierten Eltern-K<strong>in</strong>d-Arbeit,<br />

auf die Kirchengeme<strong>in</strong>den nicht verzichten<br />

können und sollen. Dieses Arbeitsfeld hat es nicht<br />

verdient, am Bahnhof <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em abgehängten Zugwaggon<br />

auf dem Abstellgleis vergessen zu werden.<br />

Lieber Ausschuss für Bildung und Jugend, liebe Synode,<br />

lieber Oberkirchenrat, geben Sie Eltern-K<strong>in</strong>d-Gruppen<br />

e<strong>in</strong>e Zukunft, <strong>in</strong>dem Sie ihre Belange <strong>in</strong> die Diskussion<br />

e<strong>in</strong>beziehen und nicht ausklammern.

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