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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 125<br />

(Höschele, Robby)<br />

Ob diese Strategie der Bespielung e<strong>in</strong>es „Zwischenraums“<br />

allerd<strong>in</strong>gs ausreicht, um e<strong>in</strong>en Berufsstand nicht<br />

nur zu sichern, sondern die Berufsperspektiven für junge<br />

Leute so attraktiv zu halten, dass sich junge Leute für e<strong>in</strong><br />

entsprechendes Studium entschließen, das bezweifeln<br />

wir dann doch, zum<strong>in</strong>dest befragen wir diese Strategie<br />

kritisch.<br />

Es reicht ja auch nicht nur aus zu sagen, wir wollen<br />

diesen Berufsstand sichern. Wir müssen auch sagen,<br />

warum wir das wollen. E<strong>in</strong> Grund ist gewiss der künftige<br />

Bedarf zur angemessenen Unterrichtsversorgung. E<strong>in</strong><br />

zweiter Grund ist aber die Qualität der Unterrichtsversorgung.<br />

Wir haben mit den Religionspädagog<strong>in</strong>nen und<br />

Religionspädagogen e<strong>in</strong>e gut qualifizierte, sehr kompetente<br />

und, wenn wir im System ke<strong>in</strong>e Demotivation provozieren,<br />

auch sehr motivierte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen- und Mitarbeiterschaft,<br />

die zudem <strong>in</strong> hohem Maße <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de,<br />

am Ort oder <strong>in</strong> der Region <strong>in</strong> kirchlichen Lebensbezügen<br />

verankert ist.<br />

Es ist richtig, gut und s<strong>in</strong>nvoll, dass Geme<strong>in</strong>depfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und -pfarrer wie selbstverständlich Religionsunterricht<br />

erteilen. Wir teilen auch die Auffassung des Oberkirchenrats,<br />

dass e<strong>in</strong> Professionenmix im Religionsunterricht<br />

erhalten bleiben soll. Diese Selbstverständlichkeit allerd<strong>in</strong>gs,<br />

dieser Automatismus bei den Pfarrer<strong>in</strong>nen und<br />

Pfarrern, hat aber nicht nur se<strong>in</strong>e guten Seiten. Es muss<br />

zu fragen erlaubt se<strong>in</strong>, ob es im Bereich der Religionsunterricht-Deputate<br />

der Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer nicht e<strong>in</strong><br />

wenig mehr Spielraum geben sollte, damit vor allem diejenigen<br />

Religionsunterricht halten, die es gut und gerne<br />

tun. (Beifall)<br />

Unser Fazit: Diese PSP RelPäd ist e<strong>in</strong> sehr gutes Instrument<br />

zur strategischen Planung. Wir begrüßen dieses<br />

Instrument sehr und unterstützen den momentanen Lösungsvorschlag<br />

zur mittelfristigen Sicherung der Unterrichtsversorgung,<br />

jetzt schon, also ab 2009, jährlich zwei<br />

Stellen neu zu besetzen. Wir sehen das aber als notwendiges<br />

M<strong>in</strong>imum. Ob wir damit schon den Berufsstand sichern<br />

können, müssen wir sorgfältig beobachten und ggf.<br />

weiter gehende Entscheidungen treffen. Die Dimension<br />

der Qualität <strong>in</strong> der Unterrichtsversorgung sollte künftig<br />

noch mehr <strong>in</strong> den Blick geraten. Wir bitten die Synode, zu<br />

gegebener Zeit den Konsequenzen bzw. den Auswirkungen<br />

dieser PSP RelPäd bei den Haushaltsplanberatungen<br />

zuzustimmen.<br />

Ich möchte noch anhängen: Der Ausschuss für Bildung<br />

und Jugend hat sich vorgenommen, kont<strong>in</strong>uierlich an<br />

diesem großen Themenblock Religionsunterricht weiterzuarbeiten,<br />

dabei aber auch die wichtigen schulbezogenen<br />

anderen Themen mit e<strong>in</strong>zubeziehen: Ganztagsschule,<br />

Schulsozialarbeit, Schulseelsorge und Jugendarbeit<br />

und Schule. Vielen Dank. (Beifall)<br />

Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Vielen Dank,<br />

Synodaler Höschele. Wir hören jetzt den Bericht der Vorsitzenden<br />

des F<strong>in</strong>anzausschusses, der Synodalen Schneider.<br />

Schneider, Inge: Herr Präsident, liebe Synode! Auch<br />

wir haben uns natürlich ausführlich mit der PSP RelPäd<br />

beschäftigt, denn die Personalstrukturplanung genau an-<br />

zusehen, das ist die Arbeit des F<strong>in</strong>anzausschusses. Das<br />

machen wir seit zehn Jahren im Bereich Pfarrdienst und<br />

haben damit auch etwas Erfahrung. Wir waren erstaunt<br />

über die hohe Qualität, die vorgelegt wurde, und wir<br />

haben genauso wie der Bildungsausschuss festgestellt,<br />

dass zwischen 2017 und 2028 <strong>in</strong>sgesamt 117 der 240<br />

Deputate durch Rentene<strong>in</strong>tritt wegfallen. Dabei kann<br />

selbst bei tendenziell s<strong>in</strong>kenden Schülerzahlen der Bedarf<br />

nicht mehr gedeckt werden. Da bei e<strong>in</strong>er konsequenten<br />

Umsetzung der Strukturanpassung bis 2018 – man überlege<br />

sich das: die nächsten zehn Jahre – ke<strong>in</strong>e Neue<strong>in</strong>stellungen<br />

vorgenommen werden könnten, dürfte sich die<br />

Situation zusätzlich verschärfen. Die Folge wäre nicht nur,<br />

wie me<strong>in</strong> Vorredner ausgeführt hat, e<strong>in</strong>e Gefährdung des<br />

Berufsstandes der Religionspädagogen, sondern auch<br />

e<strong>in</strong>e schlechte Altersdurchmischung, was ganz schlecht<br />

ist, und e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ken unserer E<strong>in</strong>nahmen aus den Ersatzleistungen.<br />

Wir müssen e<strong>in</strong>e bestimmte Menge von Religionsunterricht<br />

erbr<strong>in</strong>gen, nicht nur im Pfarrbereich, wofür<br />

auch e<strong>in</strong> Teil bezahlt wird. Die Staatsleistungen s<strong>in</strong>d eben<br />

zum Teil für den Religionsunterricht, sodass e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Stundenanzahl erbracht werden muss. Deshalb<br />

haben unsere Theologen auch e<strong>in</strong>e besondere Ausbildung<br />

dafür und geben sicher auch e<strong>in</strong>en guten Religionsunterricht.<br />

Davon gehe ich aus. (Beifall) E<strong>in</strong>e Folge der<br />

fehlenden Neue<strong>in</strong>stellung wäre aber auch e<strong>in</strong>e Verschlechterung<br />

der Unterrichtsversorgung, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den<br />

ländlichen Gebieten. Angesichts dieser Auswirkungen hat<br />

der Oberkirchenrat e<strong>in</strong>e Aussetzung der Strukturanpassung<br />

und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stellungskorridor von jährlich zwei<br />

Stellen beantragt.<br />

Angesichts der dann trotzdem noch entstehenden Unterversorgung<br />

hat der F<strong>in</strong>anzausschuss überlegt, ob die<br />

zwei Stellen tatsächlich ausreichen. Wir haben gesagt, wir<br />

würden deshalb gern jährlich diese Personalstrukturplanung<br />

anschauen und dann ggf. noch e<strong>in</strong>mal gegensteuern.<br />

Aber im Moment, auch angesichts der hohen Mehrkosten,<br />

die entstehen, gehen wir e<strong>in</strong>mal davon aus, dass<br />

diese zwei zusätzlichen Stellen reichen.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung der Mehrkosten soll zu 50 % – das<br />

nehme ich dankbar zur Kenntnis – aus den Budgetmitteln<br />

von Dezernat 2 bezahlt werden, und zu 50 % aus den<br />

Zuweisungen zur Strukturanpassung. Die Strukturanpassung<br />

ist damit auch nicht vollkommen beendet, sondern<br />

nur ausgesetzt. Darauf möchte ich h<strong>in</strong>weisen. Also auch<br />

der Bereich muss dann irgendwann se<strong>in</strong>e Strukturanpassung<br />

erbr<strong>in</strong>gen, und zwar <strong>in</strong> den Jahren 2016 bis 2018<br />

kann das dann vollends angepasst werden, und im Jahr<br />

2020 wird das Dezernat 2 auch im Bereich Religionsunterricht<br />

auf dem angestrebten F<strong>in</strong>anzniveau se<strong>in</strong>. Doch<br />

das kostet uns 11,47 Mio. �.<br />

Sehr verehrte Damen und Herren, gerade dieses Beispiel<br />

zeigt, wie wichtig e<strong>in</strong>e vorausschauende und verlässliche<br />

Personalstrukturplanung ist. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

war sich sicher, dass die Synode niemals die<br />

Kürzungsvorgaben so festgelegt hätte, wenn ihr damals<br />

bereits e<strong>in</strong>e PSP RelPäd vorgelegen hätte, sodass sie die<br />

Folgewirkung hätte absehen können. Er hält es daher für<br />

richtig, die Strukturanpassung vorläufig auszusetzen und<br />

e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stellungskorridor von zwei Stellen zu genehmigen.<br />

Er hat dann am 20. Juni 2008 folgenden Beschluss<br />

gefasst:

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