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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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(Direktor<strong>in</strong> Rupp)<br />

<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 135<br />

– Verbleib der Liegenschaft im Eigentum und Vermietung,<br />

– Verkauf der Liegenschaft,<br />

– Verkauf der Liegenschaft und befristete Rückmietung,<br />

– Verbleib der Liegenschaft im Eigentum und <strong>in</strong> Eigennutzung,<br />

– Abriss Birkach und Wohnbebauung für Familien.<br />

Der Oberkirchenrat hatte PWC für die Prüfung folgende<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gung genannt: Denkbar ist e<strong>in</strong> Verkauf an<br />

E<strong>in</strong>richtungen der Diakonie, Caritas, Freikirchen, katholische<br />

Kirche, Gewerkschaften, sonstige politische Parteien<br />

und Unternehmen. E<strong>in</strong> Verkaufszeitraum ist bis<br />

Ende 2009 vorgesehen, dabei ist e<strong>in</strong> Leerstand von bis zu<br />

sechs Monaten akzeptabel. F<strong>in</strong>anzielle Erträge müssen<br />

der Haushaltsordnung entsprechen. Die Belange der Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Birkach werden berücksichtigt.<br />

Die Grundlagen von PWC waren: Notwendige Kostenschätzungen<br />

für Bau-, Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen<br />

wurden anhand von allgeme<strong>in</strong> anerkannten Kostenkennwerten,<br />

wie z. B. der Baupreissammlung des<br />

„Baukosten<strong>in</strong>formationszentrum Deutscher Architektenkammer“<br />

(BKI), grob <strong>in</strong> Form von Kostenspannen geschätzt.<br />

PWC führte ke<strong>in</strong>e eigenen Untersuchungen zur<br />

Beseitigung von Altlasten und Kontam<strong>in</strong>ierungen durch<br />

und erstellte ke<strong>in</strong> eigenes Aufmaß von Gebäudeflächen.<br />

Als Datenbasis dienten PWC rund 25 Dokumente der<br />

<strong>Landeskirche</strong> über Verkehrswert, Sanierungskosten, Verträge,<br />

rechtliche Beurteilungen sowie Rechnungsergebnis<br />

2007 und Wirtschaftplan 2009. PWC führte e<strong>in</strong>e eigene<br />

Marktrecherche durch und erkundigte sich dabei auch<br />

beim Gutachterausschuss der Stadt Stuttgart und dem<br />

örtlichen Bauamt über die planungsrechtliche Situation.<br />

Prüfungsschwerpunkte der Untersuchung waren: Markt,<br />

Lage und Objekt. Der Oberkirchenrat lieferte die steuerlichen<br />

und rechtlichen Untersuchungen zu.<br />

Analyse und Bewertung Bauzustand: Das Gebäude<br />

weist <strong>in</strong>sbesondere am Dach, an der Außenfassade sowie<br />

den Erkerfensterelementen erheblichen Sanierungsbedarf<br />

auf. PWC geht von Sanierungskosten <strong>in</strong> Höhe von 5 Mio. �<br />

aus. Die <strong>in</strong>nere Ausstattung ist – laut E<strong>in</strong>schätzung PWC<br />

– überwiegend <strong>in</strong> durchschnittlichem bis gutem Erhaltungszustand,<br />

entspricht aber nicht mehr dem heutigen<br />

Standard. Denkmalschutz besteht derzeit nicht.<br />

Methodisches Vorgehen: Es wurden ausschließlich immobilienwirtschaftliche<br />

Überlegungen bzgl. der Immobilie<br />

angestellt und ke<strong>in</strong>e betriebswirtschaftliche Gesamtbetrachtung.<br />

Deshalb blieben die Küche und die Frage ihrer<br />

Sanierung außer Betracht. Notwendige Aufwendungen<br />

wie Sanierungsmaßnahmen, Umbau, Neubau <strong>in</strong> Bad Boll<br />

wurden berücksichtigt. Jedes der fünf Szenarien wurde<br />

mittels e<strong>in</strong>er Chancen-Risiko-Abwägung auf das relativ<br />

aussichtsreichste e<strong>in</strong>gegrenzt. Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />

wurde jedem Szenario der Ist-Saldo zwischen<br />

jährlichen Erträgen und Aufwendungen zuzüglich<br />

der erforderlichen Sanierungskosten den zukünftigen Erträgen<br />

und Aufwendungen gegenübergestellt.<br />

Für e<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit auf Jahresebene wurde die<br />

Annuitätenmethode angewandt und anschließend über<br />

e<strong>in</strong>en Zeitraum von 30 Jahren mit e<strong>in</strong>em Z<strong>in</strong>ssatz von 5 %<br />

kapitalisiert. Es wurden ke<strong>in</strong>e Preis- und Gehaltssteigerungen<br />

unterstellt. Sämtliche Berechnungen beziehen<br />

sich auf die Wertverhältnisse im Jahr 2008. Ziel der Due<br />

Diligence ist die Vergleichbarkeit e<strong>in</strong>es def<strong>in</strong>ierten Ist-<br />

Standes zu den beschriebenen Szenarien. In Bezug auf<br />

diesen Referenzwert kann e<strong>in</strong>e Entlastung oder Belastung<br />

gegenüber dem Ist-Zustand dargestellt werden. E<strong>in</strong>gerechnet<br />

s<strong>in</strong>d die Aufwendungen für die Sanierung von<br />

Fenster, Fassade und Dach, da ohne diese Maßnahme<br />

die nachhaltige Erzielung der angesetzten Miete<strong>in</strong>nahmen<br />

über den Zeitraum von 30 Jahren nicht realisierbar wäre.<br />

Die Ergebnisse der Due Dilligence (PWC). Erstens.<br />

Nach Auskunft von PWC ist die Immobilie Birkach e<strong>in</strong>e<br />

Sonderanfertigung für Bildungszwecke. Nach ihrer Marktrecherche<br />

gibt es derzeit ke<strong>in</strong>en Bildungsanbieter im<br />

Großraum Stuttgart, der das Ensemble <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em jetzigen<br />

Bestand kaufen würde. Damit ist die Immobilie eigentlich<br />

nicht zeitnah veräußerbar.<br />

Zweitens. Das wirtschaftlichste Szenario – Abbruch<br />

und Wohnbebauung – ist zugleich das mit den größten<br />

Risikopotenzialen. Es wirft f<strong>in</strong>anziell den besten Ertrag ab.<br />

Dazu bedarf es aber der Änderung des Bebauungsplanes,<br />

was e<strong>in</strong> öffentliches Verfahren ist. Der Bezirksbeirat<br />

Birkach, der dabei zu hören ist, hat sich mit e<strong>in</strong>stimmigem<br />

Beschluss im Frühjahr 2008 gegen die Abgabe der Immobilie<br />

ausgesprochen. Das Gebäude erhielt aufgrund se<strong>in</strong>er<br />

außergewöhnlichen Architektur im Jahr 1983 durch<br />

die Stadt Stuttgart den renommierten Paul-Bonatz-Preis.<br />

Von daher besteht die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass die Stadt<br />

e<strong>in</strong>en Abbruch kategorisch ablehnt. Auch die Bauleitplanung<br />

stellt e<strong>in</strong> Risikopotenzial dar, denn gesetzlich vorgeschrieben<br />

ist die „Beteiligung der Öffentlichkeit nicht nur<br />

bei der Bebauungsplanänderung, sondern auch bei der<br />

Bauleitplanung“ – hier <strong>in</strong>sbesondere das „Amt für Stadtplanung<br />

und Stadterneuerung“ der Stadt Stuttgart.<br />

Zu D. Gründe für die Immobilienbeschlüsse und deren<br />

f<strong>in</strong>anzielle Auswirkungen. Die Umsetzung Bildungskonzeption<br />

Plus beruht auf e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>barten Zeitplanung bis<br />

Ende 2009. Diese Planung wurde gegenüber Mitarbeiterschaft,<br />

E<strong>in</strong>richtungen und Synode bekanntgegeben. Es<br />

ist dar<strong>in</strong> festgelegt, dass Juli 2008 als die Zäsur geplant<br />

ist, bis zu der die Abgabegespräche so weit vorangetrieben<br />

se<strong>in</strong> sollen, dass für Mitarbeitende und Verantwortliche<br />

<strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen persönliche wie <strong>in</strong>haltliche<br />

Planungssicherheit ab 2010 gegeben ist. Im S<strong>in</strong>ne der<br />

Verlässlichkeit wollte und konnte der Oberkirchenrat weitere<br />

Ungewissheit und e<strong>in</strong>en zeitlich nicht begrenzbaren<br />

Schwebezustand niemandem weiter zumuten.<br />

Denkendorf. Erstens. Der Abgabebeschluss für die<br />

Immobilie Denkendorf bezieht sich auf die Gesamtanlage<br />

des Klosters. Nach Auskünften von Immobilienfachleuten<br />

ist dieser Weg nicht aussichtsreich. Deshalb wurde beschlossen,<br />

das Machbare umzusetzen und den Fruchtkasten<br />

zu veräußern, z. B. durch die Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

oder das Haus Abraham, sowie das Blarerhaus – sofern<br />

ke<strong>in</strong>e haushaltsneutrale Nutzung möglich ist – ggf. abzubrechen.<br />

Zweitens. Auf diesem Wege werden e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />

der Küchenstandorte und der Abbau von 50 Übernachtungsbetten<br />

erreicht. Die Konsequenz daraus ist der<br />

Abbau von 18 Arbeitsplätzen mit <strong>in</strong>sgesamt 8,5 Vollzeitäquivalenten.<br />

Viele der Betroffenen s<strong>in</strong>d zwischen 50 und<br />

60 Jahren, leben <strong>in</strong> Denkendorf oder der direkten Umgebung<br />

und arbeiten seit vielen Jahren im Kloster. Soll mit<br />

der Schließung von Tagungsstätten e<strong>in</strong>e nachhaltige Ent-

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