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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 107<br />

(Oberkirchenrat Baur)<br />

dergartenfragen, die Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der K<strong>in</strong>dergartenarbeit <strong>in</strong> kirchlicher Trägerschaft <strong>in</strong> konzeptioneller,<br />

organisatorischer und f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht<br />

haben <strong>in</strong> Kirchengeme<strong>in</strong>den und Kirchenbezirken e<strong>in</strong>e<br />

hohe Priorität. Dies erfahre ich auch immer wieder im<br />

Kontakt mit Vertretern von Bezirkssynoden und Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und Pfarrern <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den.<br />

Die im Positionspapier beschriebenen Herausforderungen<br />

s<strong>in</strong>d und bleiben auch noch für e<strong>in</strong>e ganze Weile<br />

gleichsam die Agenda, der wir uns <strong>in</strong> der <strong>Landeskirche</strong><br />

mit all den Verantwortlichen, die jetzt zu nennen wären,<br />

geme<strong>in</strong>sam als Träger, als Fachkräfte <strong>in</strong> den pädagogischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen, vonseiten des <strong>Evangelische</strong>n<br />

Oberkirchenrats, vonseiten des <strong>Evangelische</strong>n Landesverbandes<br />

– Tagese<strong>in</strong>richtungen für Württemberg e.V.<br />

und <strong>in</strong> der kirchlichen Fachberatung verpflichtet wissen.<br />

Die theologisch-pädagogischen und politischen Eckpunkte<br />

für das kirchliche Engagement im Elementarbereich<br />

wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Stellungnahme des<br />

<strong>Evangelische</strong>n Oberkirchenrats Karlsruhe und des <strong>Evangelische</strong>n<br />

Oberkirchenrats Stuttgart vom 12. Februar<br />

2008 mit dem Titel „K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Gabe Gottes“ formuliert.<br />

Erstens. Antrag Nr. 17/08 – Gesamtstrategie anstelle<br />

von E<strong>in</strong>zelmaßnahmen.<br />

Die vom Oberkirchenrat <strong>in</strong> Kooperation mit den Partnern<br />

geplanten und teilweise schon e<strong>in</strong>geleiteten oder<br />

realisierten Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung<br />

von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e kurzfristigen<br />

und additiven E<strong>in</strong>zelaktionen, sondern Elemente<br />

e<strong>in</strong>er Gesamtstrategie, wie sie der Antrag Nr. 17/08 fordert.<br />

Die Gesamtstrategie „Sicherung und Weiterentwicklung<br />

von evangelischen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen“ ist<br />

wiederum Teil e<strong>in</strong>er dreifachen Schwerpunktsetzung „K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />

– Familie – Schule“. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

Schwerpunktsetzung für m<strong>in</strong>destens fünf Jahre, der wir<br />

uns <strong>in</strong> unserem Dezernat gestellt haben. Sie ist von ihren<br />

Inhalten her dem Dezernat Kirche und Bildung zugeordnet<br />

und hat für die kommenden fünf Jahre Priorität. Über<br />

die Kernelemente unseres Gesamtkonzepts „Sicherung<br />

und Weiterentwicklung von evangelischen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen“<br />

und die schon e<strong>in</strong>geleiteten Realisierungsschritte<br />

möchte ich heute gemäß dem Antrag Nr. 17/08<br />

berichten und danke schon jetzt für das von Ihnen gezeigte<br />

Interesse an dem wichtigen Thema.<br />

Zweitens. Verantwortung, Mitverantwortung und Gestaltungswille.<br />

Geme<strong>in</strong>sam muss es uns als evangelische Kirche <strong>in</strong><br />

Württemberg darum gehen, den bildungs- und familienpolitischen<br />

Aufbruch <strong>in</strong> unserer Gesellschaft im S<strong>in</strong>ne<br />

unseres kirchlichen Auftrags, unseres Bildungsauftrags<br />

und unseres diakonischen Auftrags mitzugestalten. Unser<br />

Auftrag und Gestaltungswille, unsere Verantwortung und<br />

Mitverantwortung als Kirche, wie sie auch <strong>in</strong> der Landesverfassung<br />

<strong>in</strong> Artikel 12 zum Ausdruck kommt – es lohnt<br />

sich, diesen Artikel immer wieder e<strong>in</strong>mal aufzuschlagen<br />

–, s<strong>in</strong>d Motivation und treibende Kraft. Dies allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht nur aus uns selbst heraus.<br />

Unsere Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d ausgezeichnet.<br />

Nach wie vor s<strong>in</strong>d wir mit annähernd 980 Tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Fläche präsent – auch wenn es<br />

Kirchenbezirke mit sehr wenigen evangelischen E<strong>in</strong>rich-<br />

tungen gibt –, das Vertrauen <strong>in</strong> evangelische K<strong>in</strong>dergartenarbeit<br />

ist bei Eltern und <strong>in</strong> der Öffentlichkeit hoch.<br />

Kirchliche Angebote für K<strong>in</strong>der und Familien s<strong>in</strong>d gefragt.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Kirchengeme<strong>in</strong>den und<br />

Kommunen ist – vergleicht man es auch mit anderen Bundesländern<br />

– <strong>in</strong>sgesamt vertrauensvoll und konstruktiv,<br />

Partnerschaft und das Bemühen um e<strong>in</strong>en fairen Interessenausgleich<br />

prägen die Zusammenarbeit zwischen Land,<br />

Kirchen, kirchlichen Trägerverbänden und kommunalen<br />

Landesverbänden.<br />

Erstens. Das evangelische Proprium im Elementarbereich.<br />

Wir haben als evangelische Kirche gerade im Elementarbereich<br />

Entscheidendes e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen: Unser Bildungsverständnis<br />

sieht jeden Menschen, jedes K<strong>in</strong>d, <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>en Gaben und Begabungen, se<strong>in</strong>er gottoffenen Humanität<br />

– nicht zuerst mit se<strong>in</strong>en Defiziten, mit dem, was<br />

fehlt und dazukommen müsste –, und ist deshalb auf<br />

umfassende Förderung, auch auf e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>dgemäße religiöse<br />

Bildung ausgerichtet. In e<strong>in</strong>er Gesellschaft, die nach<br />

Orientierung fragt, erfahren K<strong>in</strong>der im evangelischen K<strong>in</strong>dergarten<br />

und darüber h<strong>in</strong>aus ihre Familien von der<br />

christlichen Hoffnung, von Jesus Christus. Sie f<strong>in</strong>den Zugänge<br />

zu den tragenden Erzählungen der biblischen Tradition<br />

– unser Landesbischof hat gestern von der Erzählgeme<strong>in</strong>schaft<br />

gesprochen – und zu trag- und zukunftsfähigen<br />

Wertvorstellungen. Sie erleben sie. Eltern und K<strong>in</strong>der<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>geladen zur Teilhabe an Gottesdiensten und<br />

anderen Formen des geistlichen Lebens <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergarten<br />

und Geme<strong>in</strong>de. Sie erhalten Anregungen für ihre eigene<br />

religiöse Praxis, für die Gestaltung des Nachtgebets am<br />

K<strong>in</strong>derbett und für das Feiern von Familienfesten. Ich<br />

denke, wir dürfen heute nichts mehr als selbstverständlich<br />

voraussetzen.<br />

K<strong>in</strong>der und Familien erfahren im evangelischen K<strong>in</strong>dergarten<br />

Geme<strong>in</strong>den als Orte der Unterstützung und Stärkung,<br />

als Lern- und Gestaltungsräume. Die Erziehung,<br />

Bildung und Betreuung <strong>in</strong> unserer von Globalisierungsfolgen,<br />

hohen Leistungsanforderungen, Unübersichtlichkeit<br />

und Beschleunigung gekennzeichneten Gesellschaft<br />

braucht stärkende und stützende Netzwerke. Unsere Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

und kirchlichen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

bieten dafür die besten Voraussetzungen. Das Sozialwissenschaftliche<br />

Institut der EKD weist unter der Überschrift<br />

„Wichtigste Fakten zur Situation der Kirche“ ausdrücklich<br />

auf die entscheidende Bedeutung frühk<strong>in</strong>dlicher Sozialisation<br />

und die Bedeutung der Familie h<strong>in</strong>. Das Institut<br />

hebt hervor, dass <strong>in</strong> der Gesellschaft die kirchliche Kompetenz<br />

für K<strong>in</strong>der breit anerkannt ist. Diese Erwartungen<br />

und das Zutrauen <strong>in</strong> Kirche brauchen e<strong>in</strong>e Antwort – e<strong>in</strong>e<br />

Antwort von uns als Kirche.<br />

Zweitens. Strategische Grundl<strong>in</strong>ien. Die damit verbundene<br />

Verantwortung und die vorzüglichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

wollen wir wahrnehmen, nutzen, ausbauen und<br />

erhalten. Folgende strategischen Grundl<strong>in</strong>ien leiten uns <strong>in</strong><br />

allen Maßnahmen und Überlegungen, <strong>in</strong> den Investitionen<br />

und der Beratung und Unterstützung: Sicherung der<br />

evangelischen Trägerschaft von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

durch zukunftsfähige Träger- und Angebotsstrukturen,<br />

Profilierung der kirchlichen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen als<br />

evangelische Bildungse<strong>in</strong>richtungen, Weiterentwicklung<br />

der evangelischen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen als Schlüssel<strong>in</strong>stitution<br />

für niederschwellige, sozialraumorientierte<br />

Geme<strong>in</strong>dekonzepte, Sicherung und Weiterentwicklung

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