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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 155<br />

(Oberkirchenrat Hartmann)<br />

Landesbeamt<strong>in</strong>nen und Landesbeamten – zunächst 96 %<br />

der ersten Pfarrbesoldungsgruppe für die Dauer von drei<br />

Jahren wie auch beim Land und anschließend 100 % –<br />

anzugleichen.<br />

An dieser Stelle – das ist uns wichtig – bedankt sich<br />

der Oberkirchenrat bei den bisher von der Kürzung betroffenen<br />

jungen Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrern ausdrücklich<br />

für die Erbr<strong>in</strong>gung dieses Sonderopfers, das oft – dies ist<br />

uns durchaus bewusst – mit spürbaren persönlichen Härten<br />

verbunden war (Beifall). Nur dieses solidarische Verhalten<br />

machte es möglich, dass auch <strong>in</strong> Zeiten e<strong>in</strong>er äußerst<br />

schwierigen F<strong>in</strong>anzlage nahezu alle jungen Theolog<strong>in</strong>nen<br />

und Theologen auch <strong>in</strong> unseren Pfarrdienst übernommen<br />

werden konnten.<br />

Uns ist hierbei bewusst, dass diese Angleichung der<br />

Besoldung der unständigen Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />

aus der Sicht vieler Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer nur den E<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Korrektur der Regelungen für den Pfarrdienst<br />

darstellt. Insbesondere die verzögerte E<strong>in</strong>weisung der<br />

Pfarrstellen<strong>in</strong>haber<strong>in</strong>nen und Pfarrstellen<strong>in</strong>haber <strong>in</strong> die<br />

Pfarrbesoldungsgruppe, <strong>in</strong> welcher die Pfarrstelle tatsächlich<br />

ausgewiesen ist, also die sogenannte verzögerte<br />

Durchstufung, wird von den Betroffenen als persönliche<br />

Härte empfunden. Insoweit vertritt der Oberkirchenrat jedoch<br />

derzeit die Auffassung, dass e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Korrektur der Rechtslage erst nach der Zurruhesetzung<br />

der sogenannten starken Jahrgänge erfolgen kann. Die<br />

bisherigen Berechnungen im Rahmen der Personalstrukturplanung<br />

machen deutlich, dass ansonsten auch jetzt<br />

noch erhebliche Auswirkungen auf die Aufnahmekapazitäten<br />

im Pfarrdienst, also e<strong>in</strong>e Reduzierung der Aufnahmezahlen,<br />

zu befürchten wären, sodass die auf Dauer<br />

anzustrebende, ausgeglichene demografische Struktur<br />

des Pfarrdienstes nicht realisiert werden könnte.<br />

E<strong>in</strong>e Überprüfung auch dieser Annahmen der Personalstrukturplanung,<br />

ob unsere Annahmen stimmen oder<br />

ob es nicht e<strong>in</strong>en größeren Handlungsspielraum gäbe,<br />

soll jedoch – <strong>in</strong>soweit darf auf die bereits erfolgten Beratungen<br />

im F<strong>in</strong>anzausschuss verwiesen werden – im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Studie zum Kapitaldeckungsbedarf des Pfarrdienstes<br />

erfolgen.<br />

Die jetzt vorgeschlagene Anhebung der Besoldung der<br />

Unständigen Pfarrer und Pfarrer<strong>in</strong>nen wurde <strong>in</strong> die Berechnung<br />

der Personalstrukturplanung 2008 pauschal mit<br />

e<strong>in</strong>em F<strong>in</strong>anzierungsbedarf von 750 000 � jährlich e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Ergänzendes Zahlenmaterial für die e<strong>in</strong>zelnen Jahre<br />

wird im Rahmen der Beratungen des Rechtsausschusses<br />

vorgestellt werden. Die Pfarrervertretung begrüßt <strong>in</strong> ihrer<br />

zwischenzeitlich vorliegenden Stellungnahme ausdrücklich<br />

den e<strong>in</strong>gebrachten Gesetzentwurf, macht aber h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der verzögerten Durchstufung weiteren Handlungsbedarf<br />

für die Zukunft geltend.<br />

Sehr geehrte Synodale, ich danke für Ihre Aufmerksamkeit<br />

und bitte um Überweisung des Gesetzentwurfes<br />

<strong>in</strong> den Rechtsausschuss. (Beifall).<br />

Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Damit ist das<br />

Gesetz e<strong>in</strong>gebracht und die Aussprache eröffnet.<br />

Schäffer, Andreas: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr<br />

geehrter Herr Hartmann, herzlichen Dank dafür, dass nun<br />

die Regelung für die Unständigen beseitigt wurde und die<br />

Unständigen auf e<strong>in</strong> me<strong>in</strong>es Erachtens angemessenes<br />

Gehalt zählen können. Das war e<strong>in</strong> wichtiger Schritt im<br />

S<strong>in</strong>ne der Attraktivität des Pfarrberufes unter jungen Menschen.<br />

Dennoch bleibt e<strong>in</strong>e Gerechtigkeitslücke für die<br />

jüngeren Kollegen der Pfarrerschaft bestehen. Aus diesem<br />

Grund möchte ich im Namen der Gesprächskreisleitungen<br />

folgenden Antrag e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen:<br />

Die <strong>Landessynode</strong> möge beschließen:<br />

Der Oberkirchenrat wird gebeten, e<strong>in</strong>en Zeitplan zu<br />

erstellen, nach dem die Aussetzung der Durchstufung<br />

von Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrern bis zu e<strong>in</strong>em Lebensalter<br />

von 49 Jahren mittelfristig aufgehoben werden kann.<br />

Begründung:<br />

Die Aussetzung der Durchstufung von Pfarrer<strong>in</strong>nen und<br />

Pfarrern bis 49 ist e<strong>in</strong>e „Gerechtigkeitslücke“ <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Pfarrerbesoldung. Sowohl bei der Besetzung von<br />

wichtigen Pfarrstellen als auch im Blick auf die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung<br />

junger Menschen für das Theologiestudium<br />

ist diese Regelung nachteilig für die <strong>Landeskirche</strong>. Die<br />

„49er“-Regel ist überdies e<strong>in</strong>e Ausnahme gegenüber dem<br />

Beamtenrecht des Landes.<br />

Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Wird weiter das<br />

Wort gewünscht? Das ist nicht der Fall. Ich schlage vor,<br />

dass der Antrag Nr. 24/08 im H<strong>in</strong>blick auf die von Herrn<br />

Hartmann angekündigten Beratungen des F<strong>in</strong>anzausschusses<br />

an den F<strong>in</strong>anzausschuss überwiesen wird, und<br />

bitte Sie für den Fall Ihres E<strong>in</strong>verständnisses um e<strong>in</strong><br />

Handzeichen. Damit ist der Antrag an den F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

überwiesen. Weiterh<strong>in</strong> schlage ich vor, die Beilage<br />

5 an den Rechtsausschuss zu verweisen, und bitte,<br />

falls Sie zustimmen, um e<strong>in</strong> Handzeichen. Das ist ebenfalls<br />

die Mehrheit.<br />

Der Oberkirchenrat (Direktor<strong>in</strong> Margit Rupp) hat zu<br />

Tagesordnungspunkt 17 „Kirche im Aufbruch“ folgenden<br />

schriftlichen Bericht gegeben:<br />

Kirche im Aufbruch heißt das Motto für den weiteren<br />

Reformprozess, der vom Rat der EKD durch das Impulspapier<br />

„Kirche der Freiheit“ <strong>in</strong>itiiert wurde. Das Motto<br />

macht deutlich, dass sich die gesamte Kirche – Kirchengeme<strong>in</strong>den,<br />

Kirchenbezirke, Kirchenleitungen und synodale<br />

Gremien der unterschiedlichsten Ebenen – auf den<br />

Weg machen, um Neues neu zu entdecken und bereits<br />

Bekanntes und E<strong>in</strong>geübtes weiterzuentwickeln.<br />

E<strong>in</strong> paar Worte zur Entstehungsgeschichte: Das Impulspapier<br />

„Kirche der Freiheit“ ist das Ergebnis e<strong>in</strong>er 2005<br />

e<strong>in</strong>berufenen Kommission des Rates der EKD. Zentrale<br />

Frage für die Arbeit war: Wie kann es angesichts der demografischen<br />

Entwicklung, der soziologischen und sozialen<br />

Herausforderungen <strong>in</strong> der Gesellschaft sowie des<br />

prognostizierten Rückgangs von Kirchensteuermitteln gel<strong>in</strong>gen,<br />

die kirchliche Arbeit weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Gesellschaft<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> als bedeutungsvoll und wichtig zu vermitteln? Oder<br />

positiv formuliert: Wie ist e<strong>in</strong> „Wachsen gegen den Trend“<br />

möglich? Das Impulspapier will Mut machen zu Veränderungen.<br />

Leitend ist dabei die Überzeugung, dass e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte,<br />

stabile und wachsen wollende evangelische Kirche,<br />

die ihres Grundes gewiss ist, mit dem Evangelium Menschen<br />

erreichen und <strong>in</strong>sofern wachsen will.

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