14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 81<br />
(Kirchenrat Peter)<br />
Projekt Wachsende Kirche –, Re<strong>in</strong>müller bis Frühjahr<br />
2008. Alle drei Stellen s<strong>in</strong>d bei den Missionarischen<br />
Diensten angesiedelt. Weil die Projektleitung im Oberkirchenrat<br />
se<strong>in</strong> sollte, wurde sie dem zuständigen Leiter von<br />
Ref. 1.3 Publizistik und Geme<strong>in</strong>de, Kirchenrat Dan Peter,<br />
übertragen. Im Herbst 2006 wurde zudem e<strong>in</strong>e Initiativund<br />
Vorbereitungsgruppe für den Kongress zum Thema<br />
Wachsende Kirche konstituiert, deren Leitung Pfarrer Johannes<br />
Eißler, ebenfalls Missionarische Dienste, zusammen<br />
mit Pfarrer<strong>in</strong> Maike Sachs bis zu deren Auflösung <strong>in</strong><br />
der Kongressauswertungssitzung am 21. April 2008 wahrnahm.<br />
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts leistet<br />
neben dem Institut zur Erforschung von Evangelisation<br />
und Geme<strong>in</strong>deentwicklung (IEEG) an der Ernst-Moritz-<br />
Arndt-Universität <strong>in</strong> Greifswald seit September 2007 der<br />
Theologe Pfarrer Dr. He<strong>in</strong>z-Peter Hempelmann. Se<strong>in</strong>e<br />
Aufgabe besteht unter anderem dar<strong>in</strong>, zusammen mit<br />
dem IEEG e<strong>in</strong>e Untersuchung durchzuführen, welche empirisch<br />
erfasst, wie erwachsene Menschen <strong>in</strong> unserer<br />
Gesellschaft sich dem christlichen Glauben annähern und<br />
zum Glauben f<strong>in</strong>den. Diese anspruchsvolle Untersuchung<br />
im Schnittfeld von Soziologie und Theologie wird <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens<br />
vier <strong>Landeskirche</strong>n der EKD an etwa 1 000 Personen<br />
durchgeführt werden. Die Vorstudie dazu wurde <strong>in</strong><br />
Württemberg unternommen und deren Ergebnis auf dem<br />
Kongress <strong>in</strong> Stuttgart vorgestellt.<br />
Projektziele<br />
Im Frühjahr 2006 wurden die Projektziele – den vollständigen<br />
Text f<strong>in</strong>den Sie unter www.wachsendekirche.<br />
de – an den größtmöglichen Verteiler der <strong>Landeskirche</strong>,<br />
an Geme<strong>in</strong>den, Bezirke, E<strong>in</strong>richtungen, verschickt. Dar<strong>in</strong><br />
heißt es: „Ziel des Projektes Wachsende Kirche ist es, den<br />
Glauben und die Zuversicht <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den und E<strong>in</strong>richtungen<br />
unserer <strong>Landeskirche</strong> zu fördern. Wachsende<br />
Kirche soll Anstöße geben, wie Kirche wachsen kann, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> der das Erwachen von Religiosität<br />
und S<strong>in</strong>nsuche zu beobachten ist, trotz e<strong>in</strong>es spürbaren<br />
Rückgangs an Mitgliedern, Mitteln und Ansehen.“<br />
Ich möchte Sie dann an die Projektziele, die wir mite<strong>in</strong>ander<br />
vere<strong>in</strong>bart haben, er<strong>in</strong>nern. Das Projekt Wachsende<br />
Kirche soll e<strong>in</strong> biblisch fundiertes Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
den Geme<strong>in</strong>den und E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> unserer Kirche stärken.<br />
Kirche ist ihrem Wesen nach Leib Christi, geschaffen<br />
durch se<strong>in</strong> Wort und durch die Kraft des Heiligen Geistes.<br />
Dar<strong>in</strong> hat sie ihre Würde, und daraus schöpfen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter samt allen Kirchengliedern<br />
Hoffnung und Zuversicht.<br />
Das Projekt Wachsende Kirche soll das Wachstum der<br />
Kirche <strong>in</strong> ihrer Gestalt als Volkskirche fördern: Möglichst<br />
viele sollen des eigenen Glaubens gewiss werden,<br />
Sprachfähigkeit <strong>in</strong> Glaubensfragen e<strong>in</strong>üben, spirituelle<br />
Räume suchen, entdecken und schaffen, <strong>in</strong> denen Menschen<br />
zum Glauben kommen und im Glauben wachsen.<br />
Wir haben dazu auch Leitfragen entwickelt, um diese<br />
Ziele operationalisieren zu können. Die waren dann auch<br />
für den Kongress leitend.<br />
Die erste wichtige Leitfrage: Wie, wo und wann gel<strong>in</strong>gt<br />
es der Kirche, über ihr eigenes Milieu h<strong>in</strong>auszuwirken,<br />
dieses zu überschreiten? Welches s<strong>in</strong>d die wichtigen<br />
Schnittstellen zu Menschen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft, die<br />
völlig anders geprägt s<strong>in</strong>d? Wo, wann und wozu ist die<br />
Präsenz von Kirche als Institution oder die christlicher<br />
Persönlichkeiten gefragt? Wie sieht es bei kirchlich geprägten<br />
Christen <strong>in</strong> Bezug auf die Dialog- und Sprachfähigkeit,<br />
die Vermittlung von Glaubens<strong>in</strong>halten und -haltungen<br />
aus?<br />
Die zweite Leitfrage: Wie kann der Gottesdienst bzw.<br />
der Kirchenbesuch signifikant erhöht werden?<br />
Dritte Leitfrage: Wie f<strong>in</strong>den erwachsene Menschen<br />
heute zum Glauben? Was s<strong>in</strong>d, neben den nicht verfügbaren,<br />
weitere wichtige Faktoren, z. B. Menschen, Angebote,<br />
Lebenssituationen, Umstände?<br />
Vierte Leitfrage: Wie können die zentrifugalen Kräfte <strong>in</strong><br />
Geme<strong>in</strong>den und Geme<strong>in</strong>schaften positiv zum Wachstum<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden, dass nicht Zersplitterung geschieht,<br />
sondern wirklich Wachstum des Leibes Christi?<br />
Letzte Leitfrage: Was muss aufgegeben oder gelassen<br />
werden, damit die <strong>Landeskirche</strong> und ihre Geme<strong>in</strong>den und<br />
E<strong>in</strong>richtungen handlungsfähig bleiben und nicht unnötig<br />
Kräfte gebunden werden?<br />
Die Gesprächsanregungen wurden gut angenommen,<br />
die Diskussion <strong>in</strong> den Kirchengeme<strong>in</strong>den setzte e<strong>in</strong>.<br />
Gleichzeitig wurde zur Beteiligung <strong>in</strong> Form von lokalen<br />
Projekten und Erprobungen aufgerufen. Als Anreiz bot<br />
das Projekt die fachliche Beratung und Begleitung anstehender<br />
Aktionen an. Außerdem wurde bewusst nicht nur<br />
nach neuen Ideen oder <strong>in</strong>novativen Maßnahmen gefragt,<br />
sondern vor allem zur Rückmeldung bewährter Modelle<br />
oder erfolgreicher Maßnahmen, die vor Ort geschehen,<br />
aufgerufen.<br />
E<strong>in</strong>e der Maßnahmen des Projektes ist es – wie ge -<br />
sagt –, Initiativen, die <strong>in</strong> der Breite des volkskirchlichen<br />
Lebens geschehen, zu dokumentieren und sie allen Interessierten<br />
zugänglich zu machen, dass viele an ihnen<br />
partizipieren. Das haben wir zum Projekt immer wieder<br />
versucht, unsere Erprobungen zu erfassen, auf e<strong>in</strong>e Internetseite<br />
zu stellen und auch zwei Buchreihen zu <strong>in</strong>itiieren,<br />
welche diesem Anliegen nachkommen und durch ihre<br />
breit gefächerte Themen- und Autorenauswahl verschiedene<br />
Zielgruppen repräsentieren und ansprechen. Zur<br />
Veröffentlichung der Dokumentationen wurden Kooperationen<br />
mit christlich positionierten Verlagen gesucht. Dadurch<br />
konnten der f<strong>in</strong>anzielle und personelle Aufwand<br />
gesenkt, die Bewerbung, Verbreitung und nachhaltige<br />
Verfügbarkeit der Dokumentationen aber deutlich verbessert<br />
werden.<br />
Die bei Brunnen ersche<strong>in</strong>ende Reihe „Kirche lebt –<br />
Glaube wächst“ richtet sich primär an Hauptamtliche und<br />
Verantwortliche <strong>in</strong> der Kirche. Sie beschäftigt sich mit den<br />
grundsätzlichen Fragen des Projekts. Der erste Band,<br />
erschienen im März 2008, also unmittelbar vor dem Kongress,<br />
enthält zwei Aufsätze von Michael Herbst unter<br />
dem Titel „Wachsende Kirche – Wie Geme<strong>in</strong>de den Weg<br />
zu postmodernen Menschen f<strong>in</strong>den kann“. Der zweite<br />
Band, von Hans-Joachim Eckste<strong>in</strong>, „Christus <strong>in</strong> unserer<br />
Mitte – Wie Glaube und Geme<strong>in</strong>de wachsen kann“, wird<br />
im Herbst 2008 veröffentlicht. Weitere Bände s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Planung.<br />
Die zweite, bei der Stiftung Christliche Medien/<br />
Hän ssler ersche<strong>in</strong>ende Reihe, nimmt stärker den Geme<strong>in</strong>dehorizont<br />
<strong>in</strong> den Blick. Sie wird durch Arbeitsmaterialien<br />
für Gruppen und Kreise sowie durch filmische Materialien