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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 111<br />

(Oberkirchenrat Baur)<br />

cherung und Weiterentwicklung von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> evangelischer Trägerschaft“.<br />

Auf den Anfang kommt es an – so lesen wir es immer<br />

wieder im Zusammenhang mit der frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung.<br />

Wir haben ihn längst gemacht und wollen diesen guten<br />

Anfang für unsere K<strong>in</strong>der und ihre Familien gestalten und<br />

erhalten. Auch morgen sollen K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> unserem Land mit<br />

Gott groß werden – so der Titel e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Papiers<br />

–, mit dem Gott groß werden, der heute gegenwärtig<br />

ist, und der uns aus der Zukunft entgegenkommt. Mit<br />

dieser Hoffnung auf e<strong>in</strong>en Gott, der auch die Zukunft<br />

kennt, gehen wir an die Arbeit, <strong>in</strong> dem Wissen, dass auch<br />

der belastete Anfang im Leben e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des nicht das<br />

letzte Wort ist. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Lebhafter<br />

Beifall)<br />

Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Vielen Dank,<br />

Herr Oberkirchenrat Baur. – Wir hören jetzt <strong>in</strong> Vertretung<br />

für den erkrankten Ausschussvorsitzenden Harald Kl<strong>in</strong>gler<br />

den stellvertretenden Vorsitzenden Höschele mit dem<br />

Bericht aus dem Ausschuss für Bildung und Jugend.<br />

Höschele, Robby: Herr Präsident, liebe Synodale!<br />

Sehr plakativ gesagt: In unserer älter werdenden Gesellschaft<br />

haben wir <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> den letzten 10 bis 20 Jahren<br />

zu wenig für k<strong>in</strong>der- und familienfreundliche Bed<strong>in</strong>gungen<br />

getan, und es ist immer noch so – und vielleicht<br />

heute mehr denn je –, dass Familiengründung und K<strong>in</strong>derwunsch<br />

f<strong>in</strong>anzielle Risiken, ja sogar Armutsrisiken<br />

bergen. Immerh<strong>in</strong>: Seit e<strong>in</strong>igen Jahren ist e<strong>in</strong> bildungsund<br />

familienpolitischer Aufbruch zu beobachten, an dem<br />

auch unsere <strong>Landeskirche</strong> beteiligt ist.<br />

Bereits <strong>in</strong> der ersten Sitzung des neuen Ausschusses<br />

für Bildung und Jugend stand der Antrag Nr. 17/08 auf<br />

der Tagesordnung, <strong>in</strong> dem der Oberkirchenrat gebeten<br />

wird, e<strong>in</strong>e Gesamtstrategie für die Umsetzung der „Sicherung<br />

und Weiterentwicklung der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen“<br />

zu entwickeln. Diesem Antrag g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> längerer<br />

Prozess zu diesem Themenbereich schon <strong>in</strong> der 13. <strong>Landessynode</strong><br />

voraus.<br />

Das Projekt „Stärkung der Erziehungskraft der Familie<br />

durch und über den K<strong>in</strong>dergarten“ mündete im Herbst<br />

2005 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Beschluss des Oberkirchenrats, <strong>in</strong> den darauf<br />

folgenden Jahren e<strong>in</strong>en Schwerpunkt <strong>in</strong> den Themenfeldern<br />

„Familien – K<strong>in</strong>der – Schule“ zu setzen und federführend<br />

das Dezernat 2 Kirche und Bildung damit zu beauftragen.<br />

Danach entstand das Eckpunktepapier zur „Sicherung<br />

und Weiterentwicklung <strong>Evangelische</strong>r Tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

für K<strong>in</strong>der“ als Positionspapier des Evang. Oberkirchenrats<br />

zur K<strong>in</strong>dergartenarbeit vom 7. März 2006. Darauf<br />

bezieht sich auch der Antrag Nr. 17/08.<br />

Im Herbst 2007 wurde von der 13. <strong>Landessynode</strong> das<br />

sogenannte ZIK-Projekt beschlossen: „Mit Gott groß werden<br />

– Zukunfts<strong>in</strong>itiative evangelischer Tagese<strong>in</strong>richtungen<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Württemberg“ – das Projekt ist angelaufen,<br />

vor kurzem wurden 10 Modellstandorte ausgewählt.<br />

Herr Oberkirchenrat Baur hat bereits im Ausschuss für<br />

Bildung und Jugend und jetzt auch heute hier über die<br />

landeskirchlich verantworteten Tätigkeitsfelder und die<br />

„landeskirchlichen Baustellen“ im weiten Bereich Bildung<br />

und Erziehung vor E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Schule und am Schnittfeld<br />

zur Schule berichtet.<br />

Es war uns im Ausschuss klar, dass <strong>in</strong> der Kürze der<br />

Zeit zwischen Antragstellung und Sommersynode ke<strong>in</strong>e<br />

Gesamtstrategie entworfen und neu geformt werden<br />

kann, dass aber e<strong>in</strong>e Darstellung dessen, was im Moment<br />

läuft, S<strong>in</strong>n macht und als e<strong>in</strong>e Zwischenbilanz auf dem<br />

Weg h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Gesamtstrategie <strong>in</strong> Sachen K<strong>in</strong>derta -<br />

gese<strong>in</strong>richtungen betrachtet werden kann und muss.<br />

Es ist <strong>in</strong>sgesamt sehr erfreulich, was Herr Oberkirchenrat<br />

Baur berichtet hat. Dieses weite Themenfeld wird uns<br />

aber kont<strong>in</strong>uierlich weiter beschäftigen; denn es muss<br />

kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickelt werden.<br />

Ich möchte <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bericht schwerpunktmäßig auf<br />

e<strong>in</strong>e noch vor uns stehende Herausforderung e<strong>in</strong>gehen.<br />

Diese Herausforderung gehört – quasi noch unerledigt –<br />

als e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> zu der im Antrag Nr. 17/08 angesprochenen<br />

und geforderten Gesamtstrategie. Es geht um die<br />

Förderung des Ausbaus von Angeboten zur Betreuung<br />

von K<strong>in</strong>dern unter drei Jahren nach den gesetzlichen Vorgaben.<br />

Zu gewissen Unklarheiten außerhalb des Ausschusses<br />

für Bildung und Jugend hat es geführt, dass wir uns mit<br />

dem Bericht von Herrn Oberkirchenrat Baur zur Gesamtstrategie<br />

befasst haben und parallel dazu – unter demselben<br />

Tagesordnungspunkt – e<strong>in</strong>e Initiative des Oberkirchenrats<br />

beraten haben.<br />

Es geht <strong>in</strong> dieser Initiative des Oberkirchenrats – Herr<br />

Baur hat sie gerade schon angesprochen – um die „Umstellung<br />

und Anpassung der Angebote <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

evangelischer Trägerschaft“, konkret geht es<br />

um den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die gezielte Entwicklung von Betreuungsangeboten<br />

für K<strong>in</strong>der unter drei Jahren und um e<strong>in</strong><br />

Unterstützungsprogramm für die evangelischen E<strong>in</strong>richtungsträger.<br />

Hervorgerufen durch gesellschaftliche Veränderungen,<br />

be<strong>in</strong>haltet die Diskussion um den Ausbau der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung<br />

e<strong>in</strong>e längst begonnene, neue Verhältnisbestimmung<br />

von Familie und öffentlicher K<strong>in</strong>derbetreuung. Es<br />

geht nicht darum, K<strong>in</strong>der so früh wie möglich der Familie<br />

wegzunehmen. Es geht nach der Diskussion der letzten<br />

Jahre um andere Bildungskonzepte, auch nicht darum,<br />

e<strong>in</strong>e Art noch früher ansetzenden K<strong>in</strong>dertun<strong>in</strong>gs zu <strong>in</strong>stallieren,<br />

<strong>in</strong> dem jetzt bestimmte Lernthemen noch weiter <strong>in</strong>s<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter vorgezogen werden. Sondern es geht<br />

darum, Familien <strong>in</strong> ihrem Leben mit K<strong>in</strong>dern besser und<br />

verlässlicher als bisher zu unterstützen. (Vere<strong>in</strong>zelt Beifall)<br />

Für den Ausbau der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung s<strong>in</strong>d u. a. folgende<br />

Gesichtspunkte wichtig: Für die Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Erwerbstätigkeit und Familientätigkeit braucht es bessere<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Nur ca. 45 % von Frauen mit akademischer<br />

Ausbildung bekommen K<strong>in</strong>der, Deutschland<br />

hat e<strong>in</strong>e im Europavergleich ger<strong>in</strong>ge Quote bei der Erwerbstätigkeit<br />

von Müttern.<br />

Viele Eltern s<strong>in</strong>d auf Doppelberufstätigkeit aus wirtschaftlichen<br />

Gründen angewiesen. Für e<strong>in</strong>e wachsende<br />

Zahl von K<strong>in</strong>dern bedeutet e<strong>in</strong>e ergänzende außerhäusliche<br />

Erziehung, Bildung und Betreuung die Verbesserung<br />

von Bildungschancen. Familien brauchen heute e<strong>in</strong>e unterstützende<br />

Infrastruktur, die nicht vorhandene verwandtschaftliche<br />

Unterstützungssysteme ersetzt.

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