14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

14. Evangelische Landessynode 3. Sitzung 4. Juli 2008 105
(Kirchenrat Peter)
am Ende meines Vortrags – sind auch in anderen Zusammenhängen
einsetzbar.
Zweitens. Auf dem wichtigsten Messeplatz in Baden-
Württemberg, der Neuen Messe Stuttgart, wird zusammen
mit der katholischen Kirche seit Oktober 2007 eine
permanente Messepräsenz auch im Sinne von „Kirche am
Dritten Ort“ unterhalten. Die mit den ökumenischen Partnern
und der Messegesellschaft Stuttgart abgestimmte
Konzeption ist der Ihnen schriftlich zur Verfügung gestellten
Fassung als Anlage 2 angefügt. Als Anlage 1 finden
Sie dort eine tabellarische Übersicht der wichtigsten Publikums-
und Fachmessen und der bereits initiierten Partnerschaften
mit kirchlichen Einrichtungen oder anderen
Trägern.
In den ersten Jahren des Messebetriebs auf den Fildern
wird es sehr darauf ankommen, aufmerksam wahrzunehmen,
welche Messen wichtige Kommunikationsmöglichkeiten
für christliche Themen und kirchliche Einrichtungen
bieten oder Zugang zu Zielgruppen offerieren,
die den Kirchen aus verschiedenen Gründen wichtig sind.
Es wird Aufgabe der Kirchen – ich spreche immer bewusst
von den Kirchen, weil wir auf ACK-Ebene arbeiten
– und besonders von KFT sein, zu schauen, welche
Bedürfnisse und Möglichkeiten sich abzeichnen und welche
Präsenz- und Angebotsformen diesen am besten
entsprechen. Ob zum Beispiel eine ganztägige Präsenz
auch außerhalb der Messezeiten oder nur während der
Messen oder gar nur zu bestimmten Messen als angemessen
erscheint, ist noch nicht klar absehbar.
Geprüft wird zudem, welche anderen kirchlichen Einrichtungen
zur Zusammenarbeit gesucht und wie diese
für das Messeumfeld unterstützt werden müssen. Auch
das Anforderungsprofil für die kirchlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter auf der Landesmesse wird sich erst im
Laufe der Zeit sowie in ökumenischer Abstimmung und
Ergänzung prägnanter herausstellen.
Die Landeskirche kann es sich also, um Ihre Anfrage zu
bündeln, nicht nur vorstellen, ein „Messepaket“ zusammenzustellen,
um dieses auszuleihen, sondern bietet
dieses bereits an, inklusive Beratungskompetenz, damit
andere ihre regionalen Messepräsenzen qualitativ hochwertig
gestalten können. Die technische Ausstattung
eines solchen Pakets kann für Spezialanforderungen
durch die Medienzentrale und den ökumenischen Medienladen
im Evangelischen Medienhaus ergänzt werden.
Die Verantwortung für die Aufbereitung der Materialien
zur Landeskirche, zum Kircheneintritt und ähnlich gelagerten
Themen liegt allerdings direkt beim Oberkirchenrat
und wird der Synode jeweils zur Ansicht gegeben. Das
Material selbst wird ebendort oder durch das Evangelische
Medienhaus später zur Verfügung gestellt werden.
Wir bitten Sie, die Auflistung der Prospekte und Materialien
sowie die Anlagen zur Kenntnis zu nehmen, welche
die aktuellen Kooperationen auflisten und die Präsenz
und Konzeption der Kirchen auf der Messe Stuttgart beschreiben.
Ich habe drei Materialien mitgebracht, die Sie
auch in die Hand nehmen dürfen. Das ist einmal „Die Kirche
und ihr Geld“, zum anderen „Die Evangelische Landeskirche
in Württemberg“ und „Nicht nur sonntags“, die
Eintrittsbroschüre. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsidentin Hausding, Dr. Christel: Vielen Dank, Herr
Kirchenrat Peter, für die Beantwortung dieser Förmlichen
Anfrage. Wir möchten gerne Tagesordnungspunkt 8 noch
zum Abschluss bringen. Ich sehe eine Meldung zur Geschäftsordnung,
oder?
Glock, Eva: Nein, ich habe nur eine Frage: Was verbirgt
sich hinter der Abkürzung MDHG? (Zuruf Kirchenrat
Peter, Dan: Missionarischer Dienst im Hotel- und Gaststättengewerbe!)
Danke schön.
Präsidentin Hausding, Dr. Christel: Wir verschieben
die Mittagspause um 15 bis 20 Minuten und bringen diesen
Tagesordnungspunkt noch zum Abschluss.
Ich bitte, die Anfrage Nr. 4/14 von Dr. Dalferth und anderen
zu Kirche als Thema in der Ausbildung der Verwaltungsfachhochschulen
zu beantworten. Das wird durch
Frau Direktorin Rupp geschehen.
Direktorin Rupp, Margit: Frau Präsidentin, sehr geehrte
Synodale! Die verwaltungsinterne Laufbahnausbildung
des gehobenen Dienstes an der Hochschule für öffentliche
Verwaltung in Kehl und an der Hochschule für öffentliche
Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg wurde
durch die Verordnung des Innenministeriums über die
Ausbildung und Prüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst
vom 30. August 2007 auf einen Bachelorstudiengang
umgestellt. Der aufgrund dieser Neuregelung jetzt
begonnene handlungs- und methodenorientierte Bachelorstudiengang
„gehobener Verwaltungsdienst – Public
Management“ dauert insgesamt dreieinhalb Jahre und
besteht zu gleichen Anteilen aus Praxis- und Studienphasen.
Das Studium umfasst Studieninhalte der Rechts-, Verwaltungs-,
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Einer
der Schwerpunkte im Bereich der Rechtswissenschaften
bildet das Verfassungsrecht. Das Staatskirchenrecht, das
in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für den gehobenen
Verwaltungsdienst und in den Studien- und Prüfungsordnungen
der beiden Fachhochschulen nicht ausdrücklich
genannt wird, ist ein Teil des Verfassungsrechts
und sollte deshalb zumindest in seinen Grundzügen zu
den Studieninhalten gehören, dies umso mehr, als das
Studium nach den Studien- und Prüfungsordnungen auch
die Befähigung vermittelt, in kirchlichen Organisationen
Aufgaben wahrzunehmen.
Im Rahmen der praktischen Ausbildung ist eine Zuweisung
zum Oberkirchenrat als Ausbildungsstelle für drei
Monate möglich. Einzelne Anwärter und Anwärterinnen
haben von dieser Möglichkeit in der Vergangenheit vereinzelt
Gebrauch gemacht. Darüber hinaus spielen die
Zusammenarbeit mit der Landeskirche und die strukturellen
Grundkenntnisse über die Kirche und ihre Vernetzung
mit dem Staat nach unserer Erfahrung nur dann eine
Rolle, wenn der jeweilige Ausbilder oder die jeweilige
Ausbilderin über besondere Kenntnisse verfügt.
Der Oberkirchenrat wird die förmliche Anfrage zum
Anlass nehmen, das Innenministerium auf die Notwendigkeit
einer – möglichst verankerten – verstärkten Berücksichtigung
des Verhältnisses von Staat und Kirche in der
Ausbildung des gehobenen Verwaltungsdienstes anzusprechen.
Vielen Dank. (Beifall)