14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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(Direktor<strong>in</strong> Rupp)<br />
<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008 137<br />
Zusammenfassend kann man sagen: In der <strong>in</strong> den zurückliegenden<br />
Wochen durchgeführten Substanziierung<br />
und Qualifizierung der Datenlage des Jahres 2005 hat<br />
sich herausgestellt, dass sich die der politischen Willensbildung<br />
zugrunde gelegten Voraussetzungen, Berechnungen,<br />
Umstände und E<strong>in</strong>schätzungen heute anders<br />
darstellen. Zeit und Kraft der Mitarbeitenden <strong>in</strong> den Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
sollen wieder vorrangig der <strong>in</strong>haltlichen<br />
Arbeit zugute kommen. Die Zustimmung der Gesamtmitarbeitervertretung<br />
zur Auflösung von Dienststellen<br />
und der Verlegung von E<strong>in</strong>richtungen setzt im S<strong>in</strong>ne<br />
der Fürsorge für Mitarbeitende zeitlich planbare und verlässliche<br />
Szenarien voraus. E<strong>in</strong> zeitlich unbestimmter<br />
Schwebezustand und nicht kalkulierbare Risiken sprechen<br />
dagegen. In der Abwägung verschiedener Gesichtspunkte<br />
mit ihren Chancen und Risiken kam der Oberkirchenrat<br />
deshalb dann zu der Überzeugung, auf die Abgabe<br />
von Birkach und des historischen Klosters zu verzichten.<br />
Sehr geehrte Synode, ich spreche zu Ihnen im Rahmen<br />
des Tagesordnungspunktes „Mittelfristplanung“. Deshalb<br />
erwarten Sie zu Recht an dieser Stelle noch Ausführungen<br />
zu den f<strong>in</strong>anziellen Konsequenzen.<br />
Lassen Sie es mich zuerst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bild sagen: Wir<br />
gehen nach Me<strong>in</strong>ung des Oberkirchenrats e<strong>in</strong>en ersten<br />
Schritt <strong>in</strong> die richtige Richtung – es ist aber ke<strong>in</strong> so gro ßer<br />
Sprung, wie es 2005 angedacht war. Mit den Beschlüssen<br />
wird unserer Me<strong>in</strong>ung nach deutlich, dass der Oberkirchenrat<br />
entschlossen ist, die strukturellen Themen bei<br />
den Tagungsstätten wie Betten und Küchen anzugehen.<br />
Rund 30 % der Betten werden abgebaut, e<strong>in</strong> Tagungsstandort<br />
geschlossen und damit auch Personalkosten<br />
reduziert.<br />
Nun zu den Zahlen: Sie haben möglicherweise noch<br />
die Zahl von 2 Mio. � im Kopf. Um diesen Betrag sollte<br />
durch die Abgabe von Immobilien der landeskirchliche<br />
Haushalt nachhaltig entlastet werden. Die im Jahr 2005<br />
dargestellten 2 Mio. � setzen sich aus folgenden E<strong>in</strong>zelmaßnahmen<br />
zusammen. Erstens Kürzungsauflage Bad<br />
Boll 400 000 �, zweitens Umsetzung Bibliothekskonzeption<br />
100 000 �, drittens Wegfall neuer Abschreibungen für<br />
Investitionen <strong>in</strong> Höhe von 375 000 �, viertens Wegfall Personalkosten<br />
rund 850 000 �, fünftens Wegfall Betriebskosten<br />
270 000 �.<br />
Zu Erstens. Die Kürzungsauflage Bad Boll ist Teil der<br />
Strukturanpassung <strong>in</strong> Höhe von 8,7 Mio. � und wird durch<br />
die Akademie und nicht zu Lasten des gesamten Arbeitsbereichs<br />
Kirche und Gesellschaft erbracht. Ergebnis: Das<br />
Kürzungsziel wird erreicht, jedoch nicht im Rahmen des<br />
Immobilienpakets.<br />
Zu Zweitens. Die Umsetzung des Bibliothekskonzepts<br />
und damit verbunden die strukturelle E<strong>in</strong>gliederung der<br />
Bibliothek Birkach <strong>in</strong> die Zentralbibliothek Möhr<strong>in</strong>gen wird<br />
außerhalb der Strukturanpassung und unabhängig von<br />
Standorten durch Personalabbau umgesetzt. Auch hier<br />
ist das Ergebnis: Das Kürzungsziel wird erreicht, jedoch<br />
nicht im Rahmen des Immobilienpakets.<br />
Zu Drittens. Wenn Birkach und Denkendorf abgegeben<br />
werden, fallen ke<strong>in</strong>e neuen Investitionen an. Teil der Gesamtsumme<br />
von 2 Mio. � s<strong>in</strong>d Abschreibungen, bezogen<br />
auf Investitionen von knapp 9,4 Mio. �, die <strong>in</strong> der Mittelfristigen<br />
F<strong>in</strong>anzplanung 2005 angemeldet waren. Unter<br />
dem Vorzeichen, dass die Immobilien abgegeben werden<br />
– wovon die Berechnungen ausg<strong>in</strong>gen –, s<strong>in</strong>d neue Investitionen<br />
nicht mehr notwendig. Sie werden e<strong>in</strong>gespart.<br />
Angedachte Investitionen, für die im Haushalt 2005 noch<br />
ke<strong>in</strong>e Mittel e<strong>in</strong>gestellt waren, entlasten aber den Haushalt<br />
auch nicht. Es geht hierbei nicht um e<strong>in</strong> Schönrechnen,<br />
sondern um die Klarstellung der Ausgangsbasis bzw.<br />
der Berechnungsgrundlage. Ergebnis: Von den 2 Mio. �<br />
ist dieser Betrag gedachter Investitionen als Entlastungspotenzial<br />
abzuziehen.<br />
Das Immobilienpaket mit e<strong>in</strong>er Gesamtsumme von<br />
2. Mio. � reduziert sich mit den Anpassungen der Punkte<br />
e<strong>in</strong>s bis drei auf e<strong>in</strong> realistisches Entlastungspotenzial im<br />
Haushalt von rund 1,12 Mio. �.<br />
Damit komme ich zu e<strong>in</strong>em nächsten Schritt: Die Prüfaufträge<br />
am Standort Boll und Urach haben gezeigt, dass<br />
im Unterschied zu 2005 für die Umsetzung heute zusätzliche<br />
Investitionen notwendig wären, wenn bei Abgabe<br />
Birkach und Denkendorf die E<strong>in</strong>richtungen an den neuen<br />
Standorten aufgenommen werden sollen. Als Abschreibungen<br />
wären diese Investitionen als dauerhafter Aufwand<br />
mit den Entlastungen zu verrechnen, mit dem Ergebnis,<br />
dass der zusätzliche Aufwand die Entlastungssumme<br />
weiter reduziert.<br />
In Zahlen für Bad Boll s<strong>in</strong>d dies:<br />
– rund 50 000 � Abschreibung für die Renovierung und<br />
den Umbau des Verwaltungsgebäudes,<br />
– 6 000 � Abschreibung für den Ausbau des dritten Obergeschosses<br />
der Villa Vopelius und<br />
– 80 000 � Abschreibung für e<strong>in</strong> zusätzliches Sem<strong>in</strong>arund<br />
Bürogebäude,<br />
<strong>in</strong> der Summe: 136 000 � zusätzliche Aufwendungen<br />
am Standort Bad Boll, die den Aufwendungen der Zahlen<br />
2005 h<strong>in</strong>zuzurechnen s<strong>in</strong>d. Ergebnis: Damit reduziert sich<br />
die dauerhafte Entlastung des Haushalts auf rund<br />
980 000 �.<br />
Zwei Veränderungen <strong>in</strong> 2008 s<strong>in</strong>d gegenüber den Zahlen<br />
2005 noch zu berücksichtigen: Die höheren Kosten für<br />
den Bettenneubau sowie die geplante Generalsanierung<br />
<strong>in</strong> Urach. Die dauerhaften Aufwendungen erhöhen sich<br />
somit um weitere 148 000 �.<br />
Beim Szenario e<strong>in</strong>er Abgabe von Birkach und Denkendorf<br />
wäre – mit den Investitionen, die <strong>in</strong> Bad Boll durch<br />
den Bettenneubau mit 6,48 Mio. � und <strong>in</strong> Bad Urach<br />
durch die Generalsanierung mit 2,2 Mio. � zum jetzigen<br />
Stand geplant s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong>e realistische Entlastung des<br />
Haushalts mit 836 000 � zu erzielen. Dies, sehr geehrte<br />
Synode, ist für den Oberkirchenrat der Referenzwert, mit<br />
dem er die f<strong>in</strong>anziellen Auswirkungen der Immobilienbeschlüsse<br />
Juni 2008 <strong>in</strong> Beziehung setzt.<br />
Damit komme ich zum dritten und letzten Schritt, <strong>in</strong><br />
dem ich Ihnen die f<strong>in</strong>anziellen Auswirkungen darstelle, die<br />
auf den jetzigen Immobilienbeschlüssen des Oberkirchenrats<br />
beruhen.<br />
Ich beg<strong>in</strong>ne mit den dauerhaften Erträgen. Um diese<br />
Beträge werden Haushalte zukünftig nachhaltig entlastet:<br />
– Verbesserte Miete<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> Birkach von rund<br />
115 000 � durch Verlegung der E<strong>in</strong>richtungen,