14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />
(Landesbischof July)<br />
len. Aber wir s<strong>in</strong>d nicht Regierung, nicht Opposition, nicht<br />
Parlament, sondern spielen <strong>in</strong> eigener Weise vertrauensvoll<br />
zusammen. Ich b<strong>in</strong> Ihnen dankbar, wie Sie den Ärger,<br />
den es durchaus gab, angesprochen haben, und wie<br />
gleichzeitig deutlich geworden ist, dass wir auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
sehr schwierigen Frage zu e<strong>in</strong>er Lösung gekommen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Mir persönlich war es e<strong>in</strong> hohes Anliegen seit Beg<strong>in</strong>n<br />
des Antritts me<strong>in</strong>es Bischofsamts, auch dazu beizutragen,<br />
dass sich die über Jahre h<strong>in</strong>ziehenden sehr komplexen<br />
Fragestellungen <strong>in</strong> unserer Kirche langsam ause<strong>in</strong>anderfalten<br />
und zu e<strong>in</strong>em Ende kommen. In diesem S<strong>in</strong>ne,<br />
auch wenn ich den e<strong>in</strong>en oder anderen E<strong>in</strong>wand verstehe,<br />
b<strong>in</strong> ich froh, dass wir nun e<strong>in</strong>en Knoten durchschlagen<br />
haben. Gleichzeitig steht das gesamte Kollegium zusammen,<br />
auch mit dem F<strong>in</strong>anzdezernenten und der Direktor<strong>in</strong>,<br />
und es ist uns bewusst, dass die kommenden Jahre<br />
neue Herausforderungen br<strong>in</strong>gen. Da müssen wir uns<br />
bes<strong>in</strong>nen, wie wir diese Themen schneller, zielgerichteter<br />
und entschiedener bearbeiten können.<br />
Was mir auch noch wichtig ist, das ist mir an vielen<br />
Voten heute deutlich geworden: Wir müssen noch konzentrierter<br />
mite<strong>in</strong>ander arbeiten, damit wir die strategischen<br />
Themen, an denen der Oberkirchenrat arbeitet,<br />
und die f<strong>in</strong>anziellen Fragestellungen noch enger verknüpfen.<br />
Wir können nicht <strong>in</strong> zwei Zügen ane<strong>in</strong>ander vorbeifahren,<br />
und die e<strong>in</strong>en sagen, Inhalte <strong>in</strong>teressieren uns<br />
nicht, wir denken nur an die Zahlen, und die anderen<br />
sagen, wir wollen nur die Fachlichkeit und die theologischen<br />
Reflexionen, uns <strong>in</strong>teressieren nicht die Zahlen.<br />
Wir können nicht nebene<strong>in</strong>ander herlaufen. Leitungskunst<br />
bedeutet, Fachlichkeit, theologisch-ekklesiologische Visionen<br />
und unsere ökonomisch-f<strong>in</strong>anzielle Lage zusammenzustricken,<br />
damit wir uns nicht gegenseitig ause<strong>in</strong>anderleben.<br />
Das ist e<strong>in</strong> schwieriges Thema, aber es ist me<strong>in</strong><br />
Wunsch, dass wir das mite<strong>in</strong>ander als geme<strong>in</strong>same an<br />
der Kirchenleitung beteiligte Organe und Gremien h<strong>in</strong>kriegen.<br />
Da b<strong>in</strong> ich guten Mutes, auch was die Atmosphäre <strong>in</strong><br />
dieser Synode betrifft.<br />
Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht auch kritisch<br />
befragen und mite<strong>in</strong>ander diskutieren müssen. Aber es<br />
muss immer wieder deutlich werden: Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
Auftrag verpflichtet, und deswegen gibt es<br />
Zumutungen, die wir e<strong>in</strong>ander stellen, um noch besser<br />
mite<strong>in</strong>ander arbeiten können. Herzlichen Dank.<br />
E<strong>in</strong> Letztes. Ich war im Mai <strong>in</strong> Kamerun. Wenn man<br />
erlebt, wie die kirchlichen Verhältnisse dort und <strong>in</strong> anderen<br />
Ländern s<strong>in</strong>d, sieht man, auf welch hohem Niveau<br />
und <strong>in</strong> welcher Sicherheit wir agieren. Dennoch müssen<br />
wir <strong>in</strong> unseren F<strong>in</strong>anzdebatten nachhaltig se<strong>in</strong>. Das wird<br />
von mir vollkommen unterstrichen. Ich lade aber immer<br />
wieder e<strong>in</strong>, dass wir uns, wie ich es gestern gesagt habe,<br />
nicht auf mögliche zukünftige Defizite alle<strong>in</strong> konzentrieren,<br />
sondern auf den Reichtum unserer Kirche, spirituell,<br />
materiell. Den haben wir. Auch da schaue ich lieber auf<br />
das halbvolle als das halbleere Glas. Es ist wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
dreiviertelvoll. Das muss bei all unseren Debatten auch<br />
immer wieder durchsche<strong>in</strong>en.<br />
Damit diese Freude über das halbvolle oder dreiviertelvolle<br />
Glas, das uns geistlich auch Gott der Herr e<strong>in</strong>schenkt,<br />
und materiell viele unserer treuen Kirchenmitglieder,<br />
denen ich dafür danke, Ausdruck f<strong>in</strong>det, bitte ich<br />
Sie, aufzustehen und mit mir vor den Sommerferien e<strong>in</strong><br />
Sommerlied zu s<strong>in</strong>gen: Geh aus, me<strong>in</strong> Herz, und suche<br />
Freud. Nicht alle 15 Strophen, sondern Herr Dr. Dalferth<br />
hat wahrsche<strong>in</strong>lich nur noch Kraft für drei Strophen <strong>in</strong> den<br />
Händen. Wir s<strong>in</strong>gen die Strophen acht, neun und dreizehn.<br />
(Es folgt das Lied „Geh aus, me<strong>in</strong> Herz, und suche<br />
Freud“, Gesangbuch Nr. 503, Verse 8, 9 und 13.)<br />
Hiermit vertage ich die Synode.<br />
(Ende der Sitzung: 21:15 Uhr)<br />
Zur Beurkundung:<br />
Stuttgart, den 29. September 2008<br />
Sibylle Lehmann<br />
Vorsitzende des Protokollausschusses