30.10.2012 Aufrufe

14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

124<br />

<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />

(Oberkirchenrat Baur)<br />

Jahren zu e<strong>in</strong>em größeren F<strong>in</strong>anzbedarf. Im Rahmen der<br />

Mittelfristplanung bis 2012 benötigen wir zusätzliche<br />

7,2 Mio. �. Die beschlossenen Kürzungen im Rahmen der<br />

Strukturanpassung können ab 2016 umgesetzt werden.<br />

Von 2009 bis 2016 beläuft sich der Mehraufwand an Personalkosten<br />

auf 11,47 Mio. �. Dieser Mehraufwand wird<br />

zu 50 % aus Budgetmitteln und zu 50 % aus e<strong>in</strong>er Zuweisung<br />

für e<strong>in</strong>e Strukturanpassung f<strong>in</strong>anziert. Im Jahr 2020<br />

s<strong>in</strong>d die Kürzungen vollständig erbracht und das ursprünglich<br />

angestrebte F<strong>in</strong>anzziel erreicht.<br />

Mit der Personalstrukturplanung Religionspädagogen<br />

haben wir e<strong>in</strong> hervorragendes, unverzichtbares Planungs<strong>in</strong>strument<br />

für Personal und die dafür notwendigen F<strong>in</strong>anzen.<br />

Der E<strong>in</strong>satz dieses Instrumentes macht uns handlungsfähig<br />

– und mich deutlich ruhiger.<br />

Ich danke allen Beteiligten, die diese Modellrechnung<br />

mit ihren differenzierten Komponenten und langfristigen<br />

Annahmen <strong>in</strong> hoher Professionalität erstellt haben, und<br />

Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall)<br />

Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Vielen Dank,<br />

Herr Oberkirchenrat Baur. Wir hören für den Ausschuss<br />

für Bildung und Jugend noch e<strong>in</strong>mal den Synodalen<br />

Höschele.<br />

Höschele, Robby: Herr Präsident, liebe Synodale!<br />

Dem Ausschuss für Bildung und Jugend wurde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

ersten Sitzung im April durch den Oberkirchenrat über die<br />

Personalstrukturplanung Religionspädagog<strong>in</strong>nen und Religionspädagogen<br />

2008 (PSP RelPäd) berichtet. Diese<br />

Modellrechnung soll künftig alle zwei Jahre aktualisiert<br />

und der Synode vorgelegt werden.<br />

Der Ausschuss für Bildung und Jugend – das will ich<br />

gleich zu Beg<strong>in</strong>n sagen – erachtet den Lösungsvorschlag<br />

e<strong>in</strong>er kostenorientierten M<strong>in</strong>destversorgung des Unterrichts<br />

für das notwendige M<strong>in</strong>imum. Darauf komme ich<br />

nachher zurück.<br />

Ich stelle das synodale und oberkirchenrätliche Vorspiel,<br />

das zu dieser Entwicklung der PSP RelPäd geführt<br />

hat, jetzt nicht noch e<strong>in</strong>mal dar. Die PSP RelPäd wurde<br />

mittlerweile vom Oberkirchenrat verabschiedet und im<br />

F<strong>in</strong>anzausschuss sowie im Ausschuss für Bildung und<br />

Jugend beraten. Die PSP RelPäd soll nun alle zwei Jahre<br />

neu berechnet und der Synode vorgelegt werden. Der<br />

Oberkirchenrat erhält jährlich e<strong>in</strong>en Statusbericht.<br />

Der Ausschuss für Bildung und Jugend begrüßt das<br />

Instrument e<strong>in</strong>er PSP RelPäd. Es ist zentral und wird mit<br />

den Prognosen dieser Modellrechnung die mittel- und<br />

langfristigen Planungen entscheidend unterstützen. Der<br />

Ausschuss für Bildung und Jugend bedankt sich für diese<br />

solide und umfangreiche Arbeit.<br />

Die PSP RelPäd will zwei Hauptziele erreichen: die<br />

Unterrichtsversorgung im Fach evangelische Religionslehre<br />

flächendeckend sichern und gleichzeitig den Berufsstand<br />

der Religionspädagog<strong>in</strong>nen und Religionspädagogen<br />

sichern.<br />

Zur Sicherung der Unterrichtsversorgung: Aufgrund<br />

des momentanen Kenntnisstandes der relevanten statistischen<br />

Zahlen und anderer E<strong>in</strong>flussfaktoren führt die<br />

PSP RelPäd zu e<strong>in</strong>em Handlungsvorschlag, nach dem ab<br />

2009 jährlich zwei neue Stellen besetzt werden sollen, um<br />

nach wenigen Jahren e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Unterrichtsüberversorgung<br />

dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Phase e<strong>in</strong>er mäßigen Unterrichtsunterversorgung<br />

zu kommen, aber eben vor allem, um e<strong>in</strong>e<br />

erhebliche Unterrichtsunterversorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

zu vermeiden. Denn die kont<strong>in</strong>uierliche Sicherung e<strong>in</strong>er<br />

angemessenen M<strong>in</strong>destversorgung des Unterrichts ist<br />

spätestens nach Zurruhesetzung der Angehörigen bestimmter<br />

Geburtsjahre <strong>in</strong>frage gestellt.<br />

Zur Sicherung des Berufsstandes der Religionspädagog<strong>in</strong>nen<br />

und Religionspädagogen: Mit diesen jährlich<br />

zwei neu zu besetzenden Stellen und e<strong>in</strong>igen aus anderen<br />

Gründen frei werdenden Stellen wird erwartet, dass dies<br />

ausreichend Anreiz für junge Leute bietet, e<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Studiengang mit Schwerpunkt Religionspädagogik<br />

aufzunehmen. Ob dieses Ziel mit der Zahl „zwei“ an<br />

jährlich neuen Stellen zu erreichen ist, bezweifeln wir. Wir<br />

sehen zwei neue Stellen momentan als absolutes M<strong>in</strong>imum<br />

und sollten <strong>in</strong> der kommenden Zeit überlegen, ob<br />

zur Zielerreichung die Zahl nicht doch noch etwas angehoben<br />

werden müsste.<br />

Man muss nämlich davon ausgehen, dass es bei e<strong>in</strong>er<br />

durchschnittlichen Beschäftigungsquote von etwa 57 %<br />

unter den jetzigen Beschäftigten zunehmend das Interesse<br />

an Ausweitung des Anstellungsumfangs geben wird,<br />

und dass es viele zurzeit nicht berufstätige Religionspädagog<strong>in</strong>nen<br />

und -pädagogen, also vornehmlich Frauen<br />

gibt, die Interesse an e<strong>in</strong>em Wiedere<strong>in</strong>stieg haben<br />

könnten.<br />

Wir reden bei der Sicherung dieses Berufsstands allerd<strong>in</strong>gs<br />

über e<strong>in</strong>en Berufsstand, der im Blick auf die Unterrichtsversorgung<br />

im Fach evangelische Religion lediglich<br />

e<strong>in</strong>en übrig bleibenden Zwischenraum bespielt, nämlich<br />

den Stellenbedarf, der übrig bleibt zwischen dem – offensichtlich<br />

unverrückbar feststehenden – Anteil, den die<br />

Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer <strong>in</strong> ihren Dienstaufträgen haben,<br />

und dem der staatlichen Lehrkräfte.<br />

Den Religionspädagog<strong>in</strong>nen und Religionspädagogen<br />

bleibt also sozusagen der Zwischenraum, der übrig bleibt,<br />

zwischen der Unterrichtsversorgung e<strong>in</strong>erseits durch<br />

Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer und andererseits durch staatliche<br />

Lehrkräfte. Denn der E<strong>in</strong>satz der Religionspädagog<strong>in</strong>nen<br />

und Religionspädagogen und Geme<strong>in</strong>dediakon<strong>in</strong>nen<br />

und Geme<strong>in</strong>dediakone wird <strong>in</strong> der PSP RelPäd<br />

abhängig von der durch Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer erbrachten<br />

Unterrichtsversorgung geplant. Die Differenz zwischen<br />

Sollstunden und Pfarrerdeputatstunden <strong>in</strong> der Unterrichtsversorgung<br />

ist von Religionspädagogen zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />

Das Maß gibt also auch hier wieder e<strong>in</strong>mal – unumstößlich<br />

feststehend – die Berufsgruppe der Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />

und Pfarrer vor. Die „anderen“ – egal wie professionell<br />

sie im Vergleich s<strong>in</strong>d – bekommen den übrigen<br />

Rest.<br />

Wer mich als Play<strong>in</strong>g Artist oder als Fortbildner <strong>in</strong> Sachen<br />

Spiel und ästhetischer Bildung kennt, weiß, dass ich<br />

dort häufig die Teilnehmenden dazu anrege, Zwischenräume<br />

zu entdecken, Lücken <strong>in</strong> Systemen wahrzunehmen,<br />

und diese besonderen Spielräume, diese Zwischenräume,<br />

als Freiräume selbstbewusst zu bespielen. Denn<br />

nicht selten entsteht Großes <strong>in</strong> Lücken und Zwischenräumen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!