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14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...

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146<br />

<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />

(Plümicke, Dr. Mart<strong>in</strong>)<br />

stanzerhaltungsrücklagen zu f<strong>in</strong>anzieren, wird ebenfalls<br />

aus unserer Sicht begrüßt. War es doch e<strong>in</strong> Vorschlag,<br />

der von uns kam, die Erhöhung der Substanzerhaltungsrücklagen<br />

voranzutreiben. Dass dieser Beitrag möglicherweise<br />

fünffach so hoch ausfällt wie vorgeschlagen, freut<br />

uns natürlich besonders.<br />

Schließen möchte ich mit e<strong>in</strong>em Punkt Systemveränderung.<br />

Lassen Sie mich auf diesen Punkt auch noch<br />

e<strong>in</strong>gehen. Bisher haben wir unsere Kirchensteuer den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den und Kirchenbezirken <strong>in</strong> Budgets zur<br />

Verfügung gestellt. Seit 1996 war es üblich, dass die <strong>Landeskirche</strong><br />

lediglich die Höhe der zu verteilenden Kirchensteuermittel<br />

für die Kirchenbezirke festgelegt hat. E<strong>in</strong>e<br />

Zweckb<strong>in</strong>dung dieser Mittel gab es nicht mehr. Durch die<br />

zweckgebundenen Zuschüsse für K<strong>in</strong>dertagesstätten und<br />

die Zuschüsse für Baumaßnahmen für Pfarrhäuser bzw.<br />

die Zuweisung für die Substanzerhaltungsrücklagen wird<br />

wieder e<strong>in</strong>e Zweckb<strong>in</strong>dung für e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Teil der<br />

Mittel e<strong>in</strong>geführt. Dies ist aus unserer Sicht aber zu verantworten,<br />

weil es zu den Aufgaben e<strong>in</strong>er durch die Kirchengenossen<br />

gewählten Synode gehört, bestimmte Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> der <strong>Landeskirche</strong> und damit auch <strong>in</strong> den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den zu steuern. Hier ist es angezeigt, der<br />

weiter zurückgehenden Anzahl von kirchlichen K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

entgegenzuwirken und sicherzustellen, dass<br />

der Gebäudebestand an Pfarrhäusern und Geme<strong>in</strong>deräumlichkeiten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Zustand ist bzw. langfristig<br />

erhalten bleiben kann.<br />

Zusammenfassend gesagt: Die aufgezeigte Entwicklung<br />

der F<strong>in</strong>anzen ist sehr solide. Die Planungen lassen<br />

uns unter den gegebenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen optimistisch<br />

<strong>in</strong> die Zukunft blicken. Was die <strong>in</strong>haltliche Ausrichtung<br />

unserer Kirche angeht, gibt es noch e<strong>in</strong>iges zu<br />

tun – für Sie als Oberkirchenrat, aber auch für uns als<br />

Synode. (Lebhafter Beifall)<br />

Stellv. Präsident Schubert, Gerhard: Für den Gesprächskreis<br />

Evangelium und Kirche spricht die Synodale<br />

Raab.<br />

Raab, Ingeborg: Liebe Synode! Für den Gesprächskreis<br />

Evangelium und Kirche möchte ich zur Mittelfristigen<br />

F<strong>in</strong>anzplanung 2008 bis 2012 folgende Stellungnahme<br />

abgeben. Artur Schopenhauer hat e<strong>in</strong>mal gesagt: „Das<br />

Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken<br />

wird, desto durstiger wird man.“<br />

Nun haben wir etwas mehr Geld, über das wir uns natürlich<br />

sehr freuen. Sie, lieber Herr Dr. Kastrup, als F<strong>in</strong>anzdezernent<br />

dieser Kirche, und wir, als Mitglieder des F<strong>in</strong>anzausschusses,<br />

haben bei sprudelnden Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen<br />

den E<strong>in</strong>druck, dass die Antragsflut <strong>in</strong> dieser<br />

Kirche gestiegen ist. Natürlich s<strong>in</strong>d nach mageren und<br />

dürren Jahren wieder Aufgaben <strong>in</strong> der Warteschleife, die<br />

nun erledigt werden sollen. Die Dauerf<strong>in</strong>anzierungen b<strong>in</strong>den<br />

weitere Gelder.<br />

Wer aber aufmerksam die Zeitung liest, weiß, dass<br />

Fachleute nicht müde werden, darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass<br />

der Zenit der Konjunktur überschritten ist, mit der Folge,<br />

dass <strong>in</strong> den nächsten Jahren mit e<strong>in</strong>em Steuerrückgang<br />

gerechnet werden muss. Zudem wissen wir im Wahljahr<br />

2009 auch nicht, ob e<strong>in</strong>e Steuerreform kommt und wie<br />

diese sich ggf. auf die Kirchensteuer auswirkt. In der Mittelfristigen<br />

F<strong>in</strong>anzplanung spiegelt sich diese Entwicklung<br />

beim Kirchensteueraufkommen mit 565 Mio. � im Jahre<br />

2009 bis h<strong>in</strong>unter zu 548 Mio. � im Jahre 2012 wider.<br />

Durch die tariflichen Personalkostensteigerungen und<br />

die Steigerungen im Sach- und vor allem auch im Energiekostenbereich<br />

wird der Spielraum für neue Aufgaben<br />

immer kle<strong>in</strong>er. Wir von Evangelium und Kirchen tragen<br />

deshalb den Kurs der Haushaltskonsolidierung weiterh<strong>in</strong><br />

mit, damit die Kirche zukunftsfähig bleiben kann. Folgende<br />

f<strong>in</strong>anzstrategische Voraussetzungen s<strong>in</strong>d unseres<br />

Erachtens zu beachten:<br />

Erstens. Nach dem Beschluss des Oberkirchenrats,<br />

das Haus Birkach nicht zu verkaufen, s<strong>in</strong>d weitere Herausforderungen<br />

aufgetaucht: Über 1 Mio. � jährlich – und<br />

das noch ohne die notwendigen Investitionskosten – müssen<br />

gegenf<strong>in</strong>anziert werden, und wir erwarten vom Oberkirchenrat,<br />

dass er deutlich sagt, was zu tun ist und welches<br />

Arbeitsfeld zur Gegenf<strong>in</strong>anzierung gestrichen wird.<br />

Auch wenn dies e<strong>in</strong> schmerzhafter Weg ist, wir müssen<br />

das durchstehen. Sie, me<strong>in</strong>e Damen und Herren des<br />

Oberkirchenrates, haben ja nun auch entschieden, dass<br />

Birkach nicht abgegeben wird. Nun müssen Sie auch<br />

sagen, wie man das bezahlen soll. Übrigens – und diese<br />

Bemerkung sei mir an dieser Stelle erlaubt –: In dieser<br />

Angelegenheit werden Sie mit wachen Augen von den<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den beobachtet, die gerade vielerorts<br />

dabei s<strong>in</strong>d, aufgrund von Anforderungen des Oberkirchenrats<br />

und der Synode ihren Gebäudebestand sowohl<br />

auf die Notwendigkeit als auch auf die künftige F<strong>in</strong>anzierbarkeit<br />

h<strong>in</strong> zu überprüfen. Das Gebäudemanagement<br />

muss bei aller Unterschiedlichkeit zwischen den Geme<strong>in</strong>den<br />

und der <strong>Landeskirche</strong> vergleichbar se<strong>in</strong> und bleiben.<br />

Wir haben <strong>in</strong> der letzten Synode ausführlich über die<br />

Bildungskonzeption beraten, das Für und Wider ausgelotet<br />

und uns schweren Herzens entschlossen, e<strong>in</strong> Haus<br />

der <strong>Landeskirche</strong> abzugeben. Nun ist dies wieder revidiert.<br />

Für Außenstehende ist dieser Zickzackkurs befremdlich,<br />

und ich habe manchmal den E<strong>in</strong>druck, wir<br />

gehen zwei Schritte vor und drei zurück. Uns bleibt jetzt<br />

nur die Chance, unsere Tagungsstätten, und wir haben<br />

dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Überkapazität, wirtschaftlich zu optimieren.<br />

Evangelium und Kirche hat deshalb e<strong>in</strong>en Antrag e<strong>in</strong>gereicht,<br />

zur Errichtung e<strong>in</strong>er zentralen Geschäftsstelle.<br />

Unsere katholische Schwesterkirche hat diesen Schritt<br />

bereits erfolgreich vollzogen. Wenn es uns nicht gel<strong>in</strong>gt,<br />

unsere Häuser wirtschaftlicher zu führen und die Belegung<br />

zu verbessern, dann werden wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

wieder vor der gleichen Situation stehen, Gebäude zu<br />

verkaufen. Denn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren wird bei weniger Kirchensteuern<br />

die Frage neu aufgerollt – des Teufels liebstes<br />

Handwerk ist die lange Bank. Dann fängt der ganze<br />

Zirkus wieder von vorne an, und ich b<strong>in</strong> zusammen mit<br />

unserem Gesprächskreis Evangelium und Kirche nicht<br />

mehr bereit, das Debakel der letzten Jahre <strong>in</strong> der Umsetzung<br />

der Bildungskonzeption noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

mitzutragen. Wir wollen auch e<strong>in</strong>e Sicherheit gegenüber<br />

den Mitarbeitern <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>richtungen. Darauf<br />

haben diese e<strong>in</strong> Anrecht, das dauernde H<strong>in</strong>- und Herlavieren<br />

hilft niemandem.<br />

Zum Immobilienmanagement von Birkach fasse ich die<br />

Position von Evangelium und Kirche zusammen: Wir kritisieren<br />

das Verfahren des Oberkirchenrats, die Synode

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