14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
140<br />
(Schneider, Inge)<br />
<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />
Erstens. Begonnene Strukturmaßnahmen aus der Bildungskonzeption<br />
sollten trotz gestiegener E<strong>in</strong>nahmen<br />
weiterh<strong>in</strong> konsequent umgesetzt werden. Der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />
legt Wert darauf, dass die Summe der nicht erbrachten<br />
Kürzungen nicht von allen Arbeitsbereichen<br />
pauschal e<strong>in</strong>gefordert wird. E<strong>in</strong>richtungen, die den ihnen<br />
auferlegten Anteil an Kürzungen erbracht haben, sollen<br />
nicht mit den unzureichenden Kürzungen anderer belastet<br />
werden. (Beifall) In Ausnahmefallen, <strong>in</strong> denen die vorgegebenen<br />
Kürzungen aus schwerwiegenden <strong>in</strong>haltlichen<br />
Gründen nicht realisiert werden können, haben die Dezernate<br />
die Möglichkeit, mit dem zuständigen Fachausschuss<br />
über e<strong>in</strong>e Veränderung h<strong>in</strong>sichtlich der Kürzungsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong>nerhalb ihres Budgets zu beraten. E<strong>in</strong>e<br />
Reduzierung der Kürzungsvorgaben durch Beantragung<br />
zusätzlicher Mittel zur Dauerf<strong>in</strong>anzierung ist nicht möglich.<br />
Zweitens. An neue Dauerverpflichtungen ist e<strong>in</strong> sehr<br />
strenger Maßstab anzulegen. Sie sollten nur übernommen<br />
werden, wenn sie durch zusätzliche E<strong>in</strong>nahmen<br />
dauerhaft gesichert s<strong>in</strong>d, oder entsprechende E<strong>in</strong>sparungen<br />
an anderer Stelle vorgenommen werden können,<br />
oder sie aufgrund von rechtlichen und sachlichen Gründen<br />
unabweisbar s<strong>in</strong>d. Wir bitten sowohl den Oberkirchenrat<br />
wie auch die Fachausschüsse, dies bei ihren<br />
Anträgen zu bedenken und entsprechende Lösungsvorschläge<br />
vorzulegen.<br />
Angesichts dieser langfristigen Entwicklung s<strong>in</strong>d wir<br />
dankbar, dass <strong>in</strong> den letzten Jahren erhebliche Mittel <strong>in</strong><br />
die Versorgungsstiftung fließen konnten und dadurch<br />
unser Haushalt langfristig entlastet wird. Wir beobachten<br />
allerd<strong>in</strong>gs mit Sorge die Entwicklungen <strong>in</strong> der Diakonie,<br />
für die die <strong>Landeskirche</strong> gegenüber der Zusatzversorgungskasse<br />
des Kommunalen Versorgungsverbands e<strong>in</strong>e<br />
Gewährsträgerschaft übernommen hat. Dies birgt e<strong>in</strong><br />
hohes Risiko, gegen das wir im Moment noch vollkommen<br />
unzureichend abgesichert s<strong>in</strong>d. Hier besteht dr<strong>in</strong>gender<br />
Handlungsbedarf, aber auch im Bereich der Kapitalisierung<br />
der Beihilfen im Pfarrdienst haben wir noch<br />
e<strong>in</strong>en hohen F<strong>in</strong>anzierungsbedarf.<br />
Auffällig hoch s<strong>in</strong>d auch die angeforderten Mittel zur<br />
Gebäudesanierung. Das zentrale Gebäudemanagement<br />
hat 43 Mio. � für die nächsten Jahre beantragt, und wir<br />
befürchten, dass die Gesamtsumme noch darüber liegen<br />
wird. Wir hoffen, <strong>in</strong> den nächsten Jahren e<strong>in</strong>en Großteil<br />
der bestehenden Investitionsrückstände abarbeiten zu<br />
können, befürchten aber, dass wir nicht umh<strong>in</strong> kommen,<br />
den Immobilienbestand zu reduzieren, wenn wir nicht auf<br />
Dauer e<strong>in</strong>en immer höheren Anteil der uns zur Verfügung<br />
stehenden Mittel <strong>in</strong> Gebäude stecken wollen.<br />
Der F<strong>in</strong>anzausschuss geht davon aus, dass der landeskirchliche<br />
Anteil der Kirchensteuern <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
zwischen 20 und 25 Mio. � über dem Haushaltsansatz<br />
von 209 Mio. � liegen wird. Da unsere Ausgleichsrücklage<br />
bald das von uns angestrebte Niveau erreicht haben wird,<br />
war sich der F<strong>in</strong>anzausschuss e<strong>in</strong>ig, dass es s<strong>in</strong>nvoll ist,<br />
aus den diesjährigen Mehre<strong>in</strong>ahmen bereits e<strong>in</strong>en Teil der<br />
für die Mittelfristige F<strong>in</strong>anzplanung angemeldeten Maßnahmen<br />
zu f<strong>in</strong>anzieren. Daher haben wir auch empfohlen,<br />
die F<strong>in</strong>anzierung der Maßnahmen Blaubeuren auf 2008<br />
vorzuziehen, was Sie ja vorh<strong>in</strong> beschlossen haben. Wenn<br />
Sie die Grafik betrachten, sehen Sie, dass auch 2009<br />
voraussichtlich noch zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen.<br />
Mio �<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Vorbelegung<br />
Investitionen nach Kostenstellen<br />
Stand 30.06.2008<br />
2008 2009 2010 2011 2012 ab 2013<br />
ZGM<br />
DWW<br />
Dezernat 8<br />
Dezernat 7<br />
Dezernat 6<br />
Dezernat 5<br />
Dezernat 3<br />
Dezernat 2<br />
Dezernat 1<br />
Bereits beschlossen<br />
Rücklagen<br />
Zuschüsse<br />
Investitionsbudget<br />
Die obere L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> der Grafik zeigt an, was wohl an<br />
Spielraum vorhanden ist. Sie sehen aber andererseits,<br />
dass 2010, wenn wir <strong>in</strong>sgesamt 10 Mio. � als normalen<br />
Spielraum ansehen, wenn ke<strong>in</strong>e erhöhten Kirchensteuermittel<br />
vorhanden s<strong>in</strong>d, der Spielraum nur noch m<strong>in</strong>iger<strong>in</strong>g<br />
für das ist, was man 2010 beschließen kann. Dah<strong>in</strong>ter ist<br />
er noch e<strong>in</strong> bisschen größer. Wir hätten eigentlich gern<br />
die L<strong>in</strong>ie gehabt, wie sie e<strong>in</strong>gezeichnet ist, dass nur<br />
5 Mio. � für 2010 <strong>in</strong> der Mittelfristigen F<strong>in</strong>anzplanung vorbelegt<br />
s<strong>in</strong>d, die aber bis jetzt aufgrund der Anträge des<br />
Oberkirchenrats noch nicht erreicht ist. Es kann aber se<strong>in</strong>,<br />
dass der F<strong>in</strong>anzausschuss noch von vielen D<strong>in</strong>gen sagt,<br />
dass sie nicht absolut notwendig s<strong>in</strong>d, sodass wir uns<br />
vielleicht doch noch e<strong>in</strong> bisschen der Ideall<strong>in</strong>ie nähern.<br />
2009 gehen wir von e<strong>in</strong>em ähnlich hohen Niveau der<br />
Kirchensteuer wie <strong>in</strong> diesem Jahr aus, doch wird dann e<strong>in</strong><br />
Teil der Mehre<strong>in</strong>nahmen durch e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en Budgetzuschlag<br />
von 6 % verbraucht, der aufgrund der erwarteten<br />
Lohnerhöhungen und der immensen Sachkostensteigerungen<br />
notwendig wird. Wir s<strong>in</strong>d dankbar, dass wir<br />
aufgrund der gestiegenen Kirchensteuere<strong>in</strong>nahmen unseren<br />
Mitarbeitenden vorläufig ke<strong>in</strong>e Sonderopfer abverlangen<br />
müssen, sondern sie an der allgeme<strong>in</strong>en Lohnerhöhung<br />
teilhaben können. Der F<strong>in</strong>anzausschuss begrüßt<br />
es auch ausdrücklich, dass der Oberkirchenrat die Bezüge<br />
der Pfarrer<strong>in</strong>nen und Pfarrer im unständigen Dienst<br />
wieder auf e<strong>in</strong> normales Niveau anheben will. (Beifall) Dies<br />
entspricht e<strong>in</strong>em seit Jahren geäußerten Wunsch der<br />
Synode und wird möglich, da ab 2010 die Staatsleistungen<br />
für den Pfarrdienst steigen werden. Also auch hier hat<br />
gegolten: nur e<strong>in</strong>e Erhöhung, wenn sie durch zusätzliche<br />
E<strong>in</strong>nahmen f<strong>in</strong>anziert ist, was <strong>in</strong> diesem Fall glücklicherweise<br />
der Fall ist.<br />
Der Mittelfristplanung ist e<strong>in</strong>e lange Liste von vorgeschlagenen<br />
Investitionen, Projekten und neuen Dauerf<strong>in</strong>anzierungen<br />
angehängt, die alle e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> den Fachausschüssen<br />
beschlossen und dann nach Prüfung durch den<br />
F<strong>in</strong>anzausschuss <strong>in</strong> den Haushaltsplan oder die Haushaltspläne<br />
der nächsten Jahre aufgenommen werden<br />
sollen. Sie können davon ausgehen, dass der F<strong>in</strong>anzausschuss<br />
jede e<strong>in</strong>zelne Maßnahme unter den Gesichtspunkten<br />
der Nachhaltigkeit, der f<strong>in</strong>anziellen Folgen, des<br />
sich daraus ergebenden Verwaltungsaufwands und des<br />
dar<strong>in</strong> enthaltenen Risikos überprüfen und beraten wird.<br />
Mit dem Haushaltsplan werden Sie dann die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Maßnahmen beschließen oder auch nicht.