14. Evangelische Landessynode - Evangelische Landeskirche in ...
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<strong>14.</strong> <strong>Evangelische</strong> <strong>Landessynode</strong> 3. Sitzung 4. Juli 2008<br />
(Munz<strong>in</strong>ger, Markus)<br />
Die Akzente-Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de, die aus<br />
e<strong>in</strong>em Zweitgottesdienst entstanden ist und die jetzt sagt:<br />
Wir bräuchten eigentlich e<strong>in</strong>e andere Ordnung, weil wir<br />
nicht nur den Kirchenbezirk bei dem abbilden, was an<br />
Leuten zu uns kommt, sondern weit darüber h<strong>in</strong>aus Menschen<br />
erreichen, aber die Ordnung ist immer noch auf<br />
Geme<strong>in</strong>deebene angesiedelt. Das ist z. B. etwas, was<br />
gefordert wird.<br />
Da ist Gesprächsbedarf <strong>in</strong> der <strong>Landeskirche</strong>, ob unsere<br />
Strukturen richtig s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e solche Diskussion ist absolut<br />
notwendig. (Vere<strong>in</strong>zelt Beifall) Hier war nicht nur die Forderung,<br />
sondern auch die Bitte, dass man diese geistlichen<br />
Aufbrüche ernst nimmt, weil sie für die <strong>Landeskirche</strong><br />
etwas bewirken wollen.<br />
Letzte Bemerkung: Bibel <strong>in</strong> gerechter Sprache. Das ist<br />
e<strong>in</strong>e Interpretation und ke<strong>in</strong>e Übersetzung. (Lebhafter<br />
Beifall) Deswegen ist die Lutherbibel die Grundlage für<br />
den Gottesdienst, weil sie e<strong>in</strong>e Übersetzung ist. Natürlich<br />
kann man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bibelarbeit, deren Grundlage die Lutherbibel<br />
ist, auch andere Übersetzungen zur Auslegung<br />
heranziehen und auch zitieren. Das muss möglich se<strong>in</strong>.<br />
(Beifall)<br />
Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Es s<strong>in</strong>d zwei Zwischenbemerkungen<br />
angemeldet.<br />
Seibt, Michael: Lieber Herr Munz<strong>in</strong>ger, wir machen<br />
ke<strong>in</strong>e Opposition, wenn wir unterschiedliche Me<strong>in</strong>ungen<br />
äußern. Was mich beschäftigt, ist, dass beim Kongress<br />
die Breite abgebildet war, auch durch die Referenten.<br />
Aber jetzt geht es um die Fortführung, und da ist Professor<br />
Herbst der e<strong>in</strong>zige wissenschaftliche Begleiter des<br />
Projektes Wachsende Kirche. Das halte ich wiederum für<br />
e<strong>in</strong>e Engführung, die wir aufbrechen sollten.<br />
Bibel <strong>in</strong> gerechter Sprache – das ist e<strong>in</strong>e Übersetzung<br />
und zugleich auch e<strong>in</strong>e Interpretation, wie jede Übersetzung<br />
immer zugleich e<strong>in</strong>e Interpretation des Orig<strong>in</strong>als ist.<br />
(Lebhafter Beifall)<br />
Schubert, Gerhard: Ich wurde als Vertreter der Offenen<br />
Kirche im Projektausschuss direkt angesprochen. Sämtliche<br />
Vertreter der Offenen Kirche haben, soweit ich es<br />
gehört habe, deutlich gemacht, dass die Breite der <strong>Landeskirche</strong><br />
sehr wohl beim Kongress vertreten war. Das<br />
war auch dar<strong>in</strong> begründet, dass die Offene Kirche sich <strong>in</strong><br />
der Vorbereitung beteiligt hat. Wir wollen uns auch am<br />
Prozess beteiligen. Aber wir lehnen e<strong>in</strong>e weitere Personalstelle<br />
ab. Das ist e<strong>in</strong> Unterschied. (Beifall)<br />
Munz<strong>in</strong>ger, Markus: Zwei D<strong>in</strong>ge: Erstens. Die wissenschaftliche<br />
Begleitung. Da b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong>verstanden, das<br />
f<strong>in</strong>de ich richtig.<br />
Beim anderen Punkt verstehe ich nicht, wenn Vertreter<br />
des Gesprächskreises Offene Kirche kritisieren, dass nur<br />
aus e<strong>in</strong>em bestimmten Bereich Best-Practice-Modelle<br />
dargestellt wurden. Das war gerade die Kritik. Da muss<br />
man e<strong>in</strong>mal genau h<strong>in</strong>schauen.<br />
Präsident<strong>in</strong> Hausd<strong>in</strong>g, Dr. Christel: Damit s<strong>in</strong>d wir am<br />
Ende der Aussprache angekommen. Ich frage die Berichterstatter,<br />
ob sie noch e<strong>in</strong>mal das Wort nehmen möch-<br />
ten. Zunächst frage ich die Vorsitzende des Theologischen<br />
Ausschusses. Ich sehe, sie schüttelt den Kopf.<br />
Dann frage ich Herrn Dan Peter.<br />
Kirchenrat Peter, Dan: Ich möchte Ihnen allen zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal für die engagierte Diskussion danken. Das tut dem<br />
Projekt gut, weil man sieht: Es ist gelandet, es wird durchdacht,<br />
und es wird auch weitergedacht, auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
gewissen Diskursivität. Das hat das Projekt von Anfang<br />
an so gewollt und auch unterstützt.<br />
Ich möchte auf drei D<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong>gehen: erstens auf das<br />
gesellschaftsdiakonische Anliegen. Es war uns von Anfang<br />
an wichtig, auch <strong>in</strong> dieser Doppelheit von Gesellschaftsbezug<br />
und diakonischer Geme<strong>in</strong>de im Projekt politisch<br />
zu denken. Wir haben aber gemerkt, dass es an<br />
manchen Stellen Verwerfungen gibt, die wir gerne überw<strong>in</strong>den<br />
würden, was uns nicht immer gelungen ist. Das ist<br />
für uns e<strong>in</strong>e Zukunftsaufgabe.<br />
Ich möchte das an e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Beispiel verdeutlichen.<br />
Wir haben etwa zweie<strong>in</strong>halb Wochen vor Kongressbeg<strong>in</strong>n<br />
die Anmeldesituation <strong>in</strong> verschiedenen Arbeitskreisen,<br />
also den Sem<strong>in</strong>arverantwortlichen, vorgestellt.<br />
Wir haben vor allem im gesellschaftsdiakonischen Bereich<br />
hauptsächlich professionelle Anbieter gehabt. Jetzt<br />
war die Belegungssituation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen der Sem<strong>in</strong>are nicht<br />
zufriedenstellend. Da haben die Professionellen – so denken<br />
die, und das ist auch richtig – sofort gesagt: Dann<br />
lassen wir das Sem<strong>in</strong>ar fallen.<br />
Manche der geme<strong>in</strong>dlichen Sem<strong>in</strong>are haben trotzdem<br />
stattgefunden, auch wenn e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anzahl von Anmeldungen<br />
bestand. Die haben sich im Kongressgeschehen<br />
dann gefüllt. Das heißt, die professionelle Denke, die<br />
an manchen Stellen ungeheuer wichtig ist, ist im Kontext<br />
e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>dekongresses, e<strong>in</strong>es Institutionen- und Wertekongresses,<br />
noch nicht ganz angekommen. Hier funktionieren<br />
andere Mechanismen. Deshalb ist dieses Anliegen<br />
im Bereich des Kongresses vielleicht etwas unterrepräsentiert<br />
gewesen. Ich hoffe, dass es uns gel<strong>in</strong>gt, bis<br />
zum Ende des Projektes noch andere Akzente zu setzen.<br />
E<strong>in</strong>e zweite Sache. Frau Dölker hat angemahnt: Warum<br />
werden die Kirchengeme<strong>in</strong>deräte nicht direkt <strong>in</strong>formiert?<br />
Das wäre e<strong>in</strong>e komplette Veränderung der bisherigen Informationspolitik<br />
der <strong>Landeskirche</strong> und auch der Struktur<br />
der <strong>Landeskirche</strong>. Bisher hat man sehr bewusst e<strong>in</strong>en<br />
Dienstweg gehabt und die Adressen der Kirchengeme<strong>in</strong>deräte<br />
nicht erfasst. Seit der Wahl der letzten <strong>Landessynode</strong>,<br />
der 13., wurden die Vorsitzenden mit erfasst, weil sie<br />
e<strong>in</strong> ordentliches Organ s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs muss man sagen,<br />
es ist e<strong>in</strong> relativ langer Weg. Es hat das letzte Mal etwa<br />
zweie<strong>in</strong>halb Jahre gebraucht, bis alle Vorsitzenden ihre<br />
Adressen durchgegeben haben. Wir s<strong>in</strong>d seit der Wahl<br />
2007 bei den Vorsitzenden auch noch nicht ganz durch.<br />
Wenn Sie e<strong>in</strong>en Wechsel der Informationspolitik wünschen,<br />
dann muss man es ganz grundsätzlich angehen<br />
und dann auch die Bereitschaft vor Ort erzeugen. Die war<br />
bisher nicht da. Man sah sich als Kirchengeme<strong>in</strong>de, als<br />
eigene Körperschaft des öffentlichen Rechts, relativ autonom.<br />
Ich hoffe, Sie haben das Problemfeld damit verstanden.<br />
Das Dritte waren Vorwürfe zu drei Sem<strong>in</strong>aren. Die kann<br />
ich relativ e<strong>in</strong>fach entkräften. Die Kürzung der Rede von<br />
Prof. Steffensky sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> hartnäckiges Gerücht zu se<strong>in</strong>;