Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen
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18 Kapitel 2. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-<strong>Kondensation</strong> (BEC)<br />
Zeit dieser Entdeckung war ihnen aber nicht klar, was wirklich vorg<strong>in</strong>g. Daher nahmen<br />
sie an, daß sie es geschafft hätten, zwei verschiedene magnetische Phasen von festem 3 He<br />
bei Temperaturen von 1,8mK <strong>und</strong> 2,7mK zu f<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>ige Monate später klärten sie diesen<br />
Irrtum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Artikel auf [96] <strong>und</strong> erhielten 1996 für ihre Entdeckung den<br />
Nobelpreis [98].<br />
Kurze Zeit nach diesen Entdeckungen wurde e<strong>in</strong>e dritte suprafluide Phase entdeckt. Erst<br />
durch Anlegen e<strong>in</strong>es Magnetfeldes werden jedoch alle Phasen stabil. Ohne Feld s<strong>in</strong>d nur<br />
die beiden ersten Phasen, die A <strong>und</strong> B genannt werden, stabil. Genauer gesagt existiert A <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em endlichen Temperaturbereich über e<strong>in</strong>em kritischen Druck von 21 Bar (siehe Abbildung<br />
2.5). Phase B beansprucht e<strong>in</strong>en großen Teil des Phasendiagramms <strong>und</strong> existiert bis<br />
zu den tiefsten bisher erreichten Temperaturen. Durch Anlegen e<strong>in</strong>es Magnetfeldes wird A<br />
bis zum absoluten Nullpunkt stabil, <strong>und</strong> die dritte Phase, genannt A 1 , belegt e<strong>in</strong>en schmalen<br />
Streifen zwischen A <strong>und</strong> B, der so schmal ist, daß er <strong>in</strong> Abbildung 2.5 nicht mehr aufgelöst<br />
werden kann.<br />
33bar<br />
P<br />
fest<br />
A-Phase<br />
B-<br />
Phase<br />
normal-flüssig<br />
Gas<br />
10 −3 K<br />
log T<br />
Abbildung 2.5: P ,T -Phasendiagramm von 3 He. Die A 1 -Phase ist nicht e<strong>in</strong>gezeichnet, da sie nur<br />
e<strong>in</strong>en sehr kle<strong>in</strong>en Streifen zwischen A <strong>und</strong> B e<strong>in</strong>nimmt, der <strong>in</strong> diesem Diagramm nicht zu erkennen<br />
wäre. Zur Hervorhebung der tiefen Temperaturen ist die Temperatur im Gegensatz zu Abbildung<br />
2.3 logarithmisch aufgetragen.<br />
Theorien zur Beschreibung dieses Phänomens lehnen sich an der BCS-Theorie zur Beschreibung<br />
von Supraleitung <strong>in</strong> Metallen an. Bardeen, Cooper <strong>und</strong> Schrieffer zeigten 1957,<br />
daß Fermionen unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen sogenannte Cooper-Paare bilden können,<br />
die sich dann wie Bosonen verhalten. Diese Paare können <strong>in</strong> den Gr<strong>und</strong>zustand kondensieren<br />
[21].<br />
Die Eigenschaften der Paare s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Supraleitern sehr unterschiedlich zu den<br />
3 He-Paaren. Während <strong>in</strong> supraleitenden Metallen das positiv geladene Ionengitter die Paarung<br />
zweier Elektronen mit entgegengesetztem Drehimpuls <strong>und</strong> Sp<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Cooper-<br />
Paar mit Gesamtsp<strong>in</strong> <strong>und</strong> Gesamtdrehimpuls Null (L = S =0) ermöglicht (Sp<strong>in</strong>-S<strong>in</strong>glet<br />
s-Wellen-Paarung), ist dieses <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Flüssigkeit wie 3 He nicht möglich [120]. Dort entsteht<br />
die Paarung durch magnetische Wechselwirkungen, <strong>und</strong> die beiden Atome rotieren<br />
ume<strong>in</strong>ander. Dadurch ergibt sich e<strong>in</strong> Drehimpuls von L =1. Weiterh<strong>in</strong> stellen sich die<br />
Sp<strong>in</strong>s <strong>in</strong> allen drei Phasen parallel <strong>und</strong> ergeben S = 1 (Sp<strong>in</strong>-Triplet p-wave Paarung).<br />
E<strong>in</strong>e Triplet Konfiguration hat drei mögliche Zustände mit verschiedenen Projektionen <strong>in</strong>