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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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82 Kapitel 6. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Die ermittelte kritische Temperatur lag unterhalb des experimentellen Wertes. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

verw<strong>und</strong>ert dieses Ergebnis nicht, da e<strong>in</strong>e kanonische Beschreibung die Eigenschaften der<br />

Atome <strong>in</strong> der TOP-Falle zwar besser trifft als e<strong>in</strong>e großkanonische, bisher aber ke<strong>in</strong>e Theorie<br />

existiert, die den Übergangspunkt genau vorhersagt.<br />

Die Zeitentwicklung e<strong>in</strong>es freien <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-Kondensats mit Hilfe e<strong>in</strong>er Beschreibung<br />

als quantenmechanisch ause<strong>in</strong>anderfließendes Wellenpaket verdeutlichte die Wichtigkeit<br />

der vorhandenen Wechselwirkungen, denn die Näherung als ideales Gas ermöglichte die<br />

Separation der Gesamtwellenfunktion <strong>in</strong> E<strong>in</strong>-Teilchen-Wellenfunktionen. Diese Vere<strong>in</strong>fachung<br />

verursachte e<strong>in</strong> weitaus schnelleres Ause<strong>in</strong>anderdriften e<strong>in</strong>er kondensierten Atomwolke<br />

als es der Realität entspricht.<br />

Zusammengefaßt läßt sich aus den hier vorgestellten Ergebnissen der Schluß ziehen, daß<br />

die Rekursionsformel gut geeignet ist, um ideale Gase <strong>in</strong> unterschiedlichen Potentialen<br />

zu beschreiben, um hieraus beispielsweise Optimierungen zukünftiger <strong>Fallen</strong>typen zu entwickeln,<br />

da das gr<strong>und</strong>sätzliche Verhalten von Atomen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Falle gut beschrieben werden<br />

kann.<br />

Die nicht <strong>in</strong> die Betrachtungen mit e<strong>in</strong>bezogenen Wechselwirkungen verursachten jedoch<br />

e<strong>in</strong>e Verschiebung der explizit berechneten Größen, also beispielsweise der kritischen Temperatur<br />

T c , der spezifischen Wärme C V oder der ortsabhängigen Teilchendichte ρ(r).<br />

Zur genaueren Bestimmung dieser Werte sollte dementsprechend e<strong>in</strong> zusätzlicher Wechselwirkungsterm<br />

<strong>in</strong> die Rekursionsformel e<strong>in</strong>gefügt werden, der abhängig von der Temperatur,<br />

der Energie e<strong>in</strong>es Zustands <strong>und</strong> den Eigenschaften der betrachteten Atome ist. Es muß<br />

also e<strong>in</strong> Faktor e<strong>in</strong>geführt werden, der beschreibt, ob es sich um anziehende oder abstoßende<br />

Teilchen handelt. Weiterh<strong>in</strong> sollte der E<strong>in</strong>fluß dieser Korrekturfunktion davon abhängig<br />

se<strong>in</strong>, ob sich bereits Teilchen <strong>in</strong> dem jeweiligen Zustand bef<strong>in</strong>den.<br />

Für e<strong>in</strong>e weitere Verbesserung des Verfahrens wäre es vorteilhaft, daß die Rekursion die<br />

Besetzungszahlen für e<strong>in</strong>e feste Temperatur β liefert. Dadurch ist es möglich durch den<br />

Kühlprozeß verursachte Veränderungen der Teilchenzahl N mit experimentellen Daten anzupassen,<br />

also e<strong>in</strong>e Funktion N(β) anzusetzen.<br />

E<strong>in</strong>e mögliche neue Rekursionsformel würde also mit e<strong>in</strong>em Wechselwirkungsterm f <strong>und</strong><br />

der Kopplungskonstante g wie folgt aussehen:<br />

η i (N(β)+1,β)=<br />

Z N(β)(β)<br />

Z N(β)+1 (β) e−βɛ i<br />

(η i (N(β),β)+1)f (η i (N(β),β),ɛ i ,g) (6.1)<br />

Die Wechselwirkungsterme sollten auch <strong>in</strong> die Berechnung der Wellenfunktionen e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en<br />

werden. Das heißt, daß nicht mehr die Schröd<strong>in</strong>ger-, sondern die <strong>in</strong> Abschnitt 2.4<br />

vorgestellte Gross-Pitaevskii-Gleichung (2.75) gelöst werden muß. Hierzu existieren bereits<br />

erfolgreich umgesetzte numerische Lösungsverfahren [35]. Da der nötige numerische<br />

Aufwand jedoch bereits relativ groß ist, könnte als erster Schritt auch überprüft werden,<br />

wie gut sich die tatsächlichen Eigenschaften e<strong>in</strong>es kondensierenden Gases mit e<strong>in</strong>er modifizierten<br />

Rekursionsformel nähern lassen.<br />

Die Simulation der Wolke nach dem Abschalten des <strong>Fallen</strong>potentials ist aufwendiger,<br />

da hier sicherlich die Viel-Teilchen-Wellenfunktion als Lösung der Gross-Pitaevskii-<br />

Gleichung verwendet werden muß. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Berechnung der Zeitentwicklung

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