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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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20 Kapitel 2. E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-<strong>Kondensation</strong> (BEC)<br />

gegenüber anderen Atomen gibt es dennoch, denn durch die anziehende Wechselwirkung<br />

ist die maximale Anzahl von Teilchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Falle auf etwa 1400 begrenzt [17,35,83,90].<br />

Sehr wichtig bei der Betrachtung der Wechselwirkungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Atomwolke ist die Tatsache,<br />

daß es sich um <strong>in</strong>homogene Systeme endlicher Größe handelt. Die Zahl der Atome<br />

<strong>in</strong> den <strong>Fallen</strong>, deren Potential sich <strong>in</strong> der Regel gut durch e<strong>in</strong> anisotropes harmonisches<br />

Oszillatorpotential,<br />

V ext (x, y, z) = m 2<br />

(<br />

ω<br />

2<br />

x x 2 + ω 2 yy 2 + ω 2 zz 2) , (2.60)<br />

annähern läßt, variiert typischerweise von e<strong>in</strong>igen Tausenden bis zu mehreren Millionen.<br />

Vernachlässigt man die Wechselwirkungen, ist der Viel-Teilchen-Hamilton-Operator die<br />

Summe der E<strong>in</strong>-Teilchen-Operatoren, <strong>und</strong> die Eigenwerte haben die <strong>in</strong> Anhang A.1 angegebene<br />

Form. In e<strong>in</strong>em Kondensat bef<strong>in</strong>den sich nahezu alle Teilchen im Gr<strong>und</strong>zustand,<br />

dessen Wellenfunktion dann durch<br />

( mωho<br />

) 3/4 (<br />

ψ 0 (x, y, z) =<br />

exp − m (<br />

ωx x 2 + ω y y 2 + ω z z 2)) (2.61)<br />

π~<br />

2~<br />

gegeben ist. In dieser Gleichung wird das geometrische Mittel der Oszillatorfrequenzen<br />

ω ho =(ω x ω y ω z ) 1/3 (2.62)<br />

e<strong>in</strong>geführt, das <strong>in</strong> den meisten Artikeln verwendet wird. Die Dichteverteilung ist folglich<br />

(mit r =(x, y, z))<br />

ρ(r) =N|ψ 0 (r)| 2 (2.63)<br />

<strong>und</strong> schwankt, wenn die Wechselwirkungen e<strong>in</strong>bezogen werden, <strong>in</strong>nerhalb der Wolken <strong>in</strong><br />

der räumlichen Größenordnung des harmonischen Potentials<br />

a ho =<br />

√<br />

~<br />

mω ho<br />

, (2.64)<br />

die e<strong>in</strong>igen Mikrometern entspricht. Da Rubidium- <strong>und</strong> Natrium-Atome sich abstoßen,<br />

wird dieser Effekt sogar noch vergrößert. Die Größe a ho bestimmt ebenfalls den Durchmesser<br />

der kondensierten Wolke <strong>und</strong> ist unabhängig von der Teilchenzahl. In der Praxis<br />

bef<strong>in</strong>den sich allerd<strong>in</strong>gs immer e<strong>in</strong>ige Teilchen <strong>in</strong> höher angeregten Zuständen <strong>und</strong> verursachen<br />

damit e<strong>in</strong>e Vergrößerung der Ortsverteilung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen Dichte der Gase s<strong>in</strong>d Zwei-Körper-Stöße die e<strong>in</strong>zigen nennenswerten<br />

Stoßprozesse. Diese können allerd<strong>in</strong>gs die Anzahl der Teilchen, die sich unterhalb der<br />

kritischen Temperatur im Zentrum der Falle bef<strong>in</strong>den, um bis zu zwei Größenordnungen<br />

verr<strong>in</strong>gern [30].<br />

Der am häufigsten verwendete Ansatz zur Beschreibung e<strong>in</strong>es schwach wechselwirkenden<br />

Bosonengases ist die Gross-Pitaevskii Theorie [53, 54, 106], die im folgenden Abschnitt<br />

e<strong>in</strong>geführt werden soll. Oberhalb der kritischen Temperatur kann e<strong>in</strong> reales <strong>Bose</strong>-Gas gut<br />

durch die <strong>in</strong> den vorherigen Kapiteln angegebenen quantenstatistischen Ensembles genähert<br />

werden [9,59], da die Dichte im Zentrum der Falle erst bei der <strong>Kondensation</strong> ansteigt.

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