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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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3.3 Anwendung auf Helium 29<br />

3.3 Anwendung auf Helium<br />

Die bisher erzeugten <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-Kondensate entstanden <strong>in</strong> magneto-<strong>optischen</strong> <strong>Fallen</strong>,<br />

den sogenannten MOTs (siehe Abschnitt 4.7). Wie bereits erwähnt, lassen sie sich gut mit<br />

e<strong>in</strong>em dreidimensionalen, anisotropen harmonischen Oszillatorpotential nähern, da sich<br />

die Teilchen <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Magnetfeld bef<strong>in</strong>den, dessen Feldstärke im Zentrum<br />

sehr kle<strong>in</strong> ist <strong>und</strong> nach außen h<strong>in</strong> quadratisch anwächst. Es ist aber auch denkbar, daß e<strong>in</strong>e<br />

Atomfalle e<strong>in</strong>e andere Form hat, die feste Randbed<strong>in</strong>gungen voraussetzt.<br />

In diesem Kapitel soll das <strong>in</strong> Abschnitt 3 e<strong>in</strong>geführte Rekursionspr<strong>in</strong>zip für das kanonische<br />

Ensemble benutzt werden, um thermodynamische Eigenschaften von idealen <strong>Bose</strong>-Gasen<br />

<strong>in</strong> verschiedenen <strong>Fallen</strong>potentialen zu berechnen. Dazu werden die Energieeigenwerte <strong>in</strong><br />

den e<strong>in</strong>zelnen Potentialen berechnet <strong>und</strong> dann daraus mit Hilfe der Rekursion (3.21) für die<br />

Besetzungszahl η i (N,β) der Erwartungswert der Energie (3.23) bei verschiedenen Temperaturen<br />

bestimmt. Die Ableitung der Energie nach der Temperatur liefert dann die spezifische<br />

Wärme C V , deren Maximum die kritische Temperatur T c angibt, bei der die <strong>Kondensation</strong><br />

des Systems <strong>in</strong> den Gr<strong>und</strong>zustand beg<strong>in</strong>nt. Da sich das als ideal angenommene 4 He<br />

Gas <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Potential bef<strong>in</strong>det, strebt die spezifische Wärme am Phasenübergangspunkt<br />

nicht gegen unendlich, sondern hat lediglich e<strong>in</strong> Maximum.<br />

Im Anschluß soll dann e<strong>in</strong>e Betrachtung der Gr<strong>und</strong>zustandsfluktuationen δη 0 (N,β) folgen,<br />

um genauer auf die Unterschiede der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Fallen</strong> e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Bei den betrachteten Potentialen handelt es sich um verschiedene harte Kugeln, Boxen <strong>und</strong><br />

Zyl<strong>in</strong>der, wobei die Herleitung der zugehörigen Energieeigenwerte <strong>in</strong> Anhang A nachvollzogen<br />

werden kann. Das Potential, <strong>in</strong> dem sich e<strong>in</strong> Teilchen mit der Masse m bewegt,<br />

verschw<strong>in</strong>det jeweils <strong>in</strong>nerhalb des Körpers <strong>und</strong> ist außerhalb unendlich.<br />

In den hypothetischen <strong>Fallen</strong> bef<strong>in</strong>det sich flüssiges 4 He mit e<strong>in</strong>er Masse von m = 4u <strong>und</strong><br />

der Dichte ρ = 0,0216Å −3 . Das Volumen V e<strong>in</strong>es hier berechneten Körpers ist durch die<br />

Dichte <strong>und</strong> die Teilchenzahl N festgelegt, so daß daraus <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Form der<br />

Potentiale die Durchmesser d, Höhen L oder Kantenlängen a bestimmt werden können.<br />

Für die Box <strong>und</strong> die Zyl<strong>in</strong>der werden die Rechnungen jeweils für verschiedene geometrische<br />

Verhältnisse durchgeführt. Bei der Box wird gr<strong>und</strong>sätzlich von e<strong>in</strong>er quadratischen<br />

Gr<strong>und</strong>fläche mit Kantenlänge L x = L y = a <strong>und</strong> Höhe L z = L ausgegangen. Ähnliches gilt<br />

für den Zyl<strong>in</strong>der, dem statt e<strong>in</strong>er Kantenlänge e<strong>in</strong> Durchmesser d zugewiesen wird. Die<br />

Hohlkugel <strong>und</strong> der Hohlzyl<strong>in</strong>der erhalten den zusätzlichen Parameter λ, der das Verhältnis<br />

aus Außen- <strong>und</strong> Innenradius angibt.<br />

Berechnet werden also die thermodynamischen Eigenschaften e<strong>in</strong>es idealen <strong>Bose</strong>-Gases<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kugel, e<strong>in</strong>em Würfel, e<strong>in</strong>em Quader mit e<strong>in</strong>em Verhältnis der Kantenlänge a zur<br />

Höhe L von 1:4 <strong>und</strong> 4:1 <strong>und</strong> Zyl<strong>in</strong>dern mit entsprechenden Verhältnissen für Durchmesser<br />

d <strong>und</strong> Höhe L. Weiterh<strong>in</strong> werden drei Zyl<strong>in</strong>der mit periodischen Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>und</strong> zu den anderen Zyl<strong>in</strong>dern identischen Abmessungen betrachtet. Periodische Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

bedeuten, daß die Wellenfunktionen an den Enden des Zyl<strong>in</strong>ders <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander<br />

übergehen, <strong>und</strong> es muß überprüft werden, ob beispielsweise e<strong>in</strong>e torusförmige Falle oder<br />

e<strong>in</strong>e Falle mit “Optical Plug” (siehe Kapitel 4) besser durch e<strong>in</strong> solches Potential als durch<br />

e<strong>in</strong>en Hohlkörper genähert werden kann. Weiterh<strong>in</strong> werden Hohlkugeln <strong>und</strong> Hohlzyl<strong>in</strong>der<br />

mit Verhältnissen von Innen- zu Außenradius λ von 0,75 <strong>und</strong> 0,9 angenommen. Zur Ver-

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