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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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48 Kapitel 4. Kühlung von atomaren Gasen <strong>und</strong> <strong>Fallen</strong> für neutrale Teilchen<br />

konstruiert, denn die Realisierung war mit den damaligen Mitteln noch nicht möglich. Phillips<br />

f<strong>in</strong>g mit se<strong>in</strong>er Falle gekühlte Natriumatome e<strong>in</strong>.<br />

Wie bereits erklärt, werden für e<strong>in</strong>e funktionierende Falle ortsabhängige Kräfte benötigt.<br />

Man kann solche beispielsweise erzeugen, <strong>in</strong>dem man die Intensität e<strong>in</strong>es Laserstrahls ortsabhängig<br />

variiert. E<strong>in</strong>e mögliche e<strong>in</strong>dimensionale Anordnung besteht aus zwei gegenüberliegenden<br />

divergenten Lasern, wie <strong>in</strong> Abbildung 4.10 dargestellt. Die Foci der beiden blauverstimmten<br />

Laser fallen nicht zusammen, liegen e<strong>in</strong>ander aber sehr nahe. Im Zentrum<br />

wirkt auf e<strong>in</strong> Teilchen e<strong>in</strong>e Kraft, die von beiden Seiten gleich groß ist. Bewegt es sich aber<br />

weiter nach rechts oder l<strong>in</strong>ks, steigt der Strahlungsdruck aus dieser Richtung an <strong>und</strong> der<br />

Gegendruck aus der gegenüberliegenden Richtung wird aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>geren Intensität<br />

kle<strong>in</strong>er. Das Teilchen wird also <strong>in</strong>s Zentrum der Falle gedrückt. Der Vorschlag für diesen<br />

<strong>Fallen</strong>typ kam 1970 von Ashk<strong>in</strong> [5].<br />

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Abbildung 4.10: E<strong>in</strong>dimensionale Strahlungsdruckfalle aus zwei gegenüberliegenden divergenten<br />

Lasern.<br />

Diese e<strong>in</strong>dimensionale Falle kann auch als L<strong>in</strong>se für e<strong>in</strong>en Atomstrahl benutzt werden, <strong>in</strong>dem<br />

man die Atome nicht <strong>in</strong> Richtung der Laser, sondern senkrecht dazu fliegen läßt. Dann<br />

halten sie sich nur für kurze Zeit im beleuchteten Gebiet auf <strong>und</strong> erhalten e<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitskomponente<br />

<strong>in</strong> Richtung des <strong>Fallen</strong>zentrums. Da der Strahlungsdruck nur <strong>in</strong> der<br />

Mitte der Wechselwirkungszone von beiden Seiten gleich ist, werden die äußeren Atome<br />

des Strahls stärker abgelenkt als die <strong>in</strong>neren.<br />

Da die e<strong>in</strong>dimensionale Falle auch als L<strong>in</strong>se benutzt werden kann, ist klar, daß sie nicht <strong>in</strong><br />

alle Richtungen wirken kann. Auf Teilchen, die sich abseits von der <strong>optischen</strong> Achse bef<strong>in</strong>den,<br />

wirkt sogar e<strong>in</strong>e abstoßende Kraft. E<strong>in</strong>e dreidimensionale Falle läßt sich realisieren,<br />

<strong>in</strong>dem die Anordnung aus Abbildung 4.10 auch für die anderen beiden Raumrichtungen<br />

benutzt wird. Die Laser werden also wie <strong>in</strong> Abbildung 4.6 angeordnet, wobei die Zentren<br />

am selben Ort s<strong>in</strong>d. Aus allen Richtungen wirkt so die betragsmäßig gleiche Kraft auf e<strong>in</strong><br />

Teilchen, daß sich im Zentrum der Falle bef<strong>in</strong>det.<br />

Bei e<strong>in</strong>er solchen Falle treten e<strong>in</strong>ige Probleme auf, <strong>und</strong> für e<strong>in</strong>e hohe Effektivität müssen<br />

die Laser<strong>in</strong>tensitäten relativ groß se<strong>in</strong>, wodurch es zu e<strong>in</strong>er Erwärmung <strong>und</strong> Diffusion<br />

senkrecht zum Laserstrahl kommt.<br />

Das “optische Earnshaw Theorem” [105] ist e<strong>in</strong> Analogon zu e<strong>in</strong>em Theorem der Elektrodynamik,<br />

das e<strong>in</strong>en stabilen Zustand für e<strong>in</strong> gefangenes geladenes Teilchen verbietet. Es

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