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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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46 Kapitel 4. Kühlung von atomaren Gasen <strong>und</strong> <strong>Fallen</strong> für neutrale Teilchen<br />

Durch spontane Emission e<strong>in</strong>es Photons nach e<strong>in</strong>em Absorptionsprozeß kann e<strong>in</strong> Atom das<br />

Gr<strong>und</strong>zustandsniveau wechseln. Nach e<strong>in</strong>igen Zyklen ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, daß sich<br />

e<strong>in</strong> mit rechtszirkular polarisiertem Licht bestrahltes Atom im rechten Gr<strong>und</strong>zustandsniveau<br />

(m F =1/2) bef<strong>in</strong>det, groß. Von dort kann es dann durch ke<strong>in</strong>en Absorptionsprozeß<br />

mehr entkommen. Dieses Verfahren wird “optisches Pumpen” genannt <strong>und</strong> ist <strong>in</strong> Abbildung<br />

4.8b veranschaulicht.<br />

a) b)<br />

-3/2<br />

-1/2<br />

1/2<br />

3/2<br />

-3/2<br />

-1/2<br />

1/2<br />

3/2<br />

-1/2 1/2<br />

Abbildung 4.8: E<strong>in</strong>fachstes mögliches Niveauschema für Sisyphus-Kühlung (a). Die Dicke der<br />

Pfeile gibt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Übergangs an. Durch Absorptions- <strong>und</strong> Emissionsvorgänge<br />

ist der Wechsel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes Gr<strong>und</strong>zustandsniveau möglich (b).<br />

Durch die beschriebenen Vorgänge gelangen die Atome für jeden Polarisationstyp <strong>in</strong> das jeweils<br />

energetisch günstigste Zeeman-Niveau. Verständlich wird dieser Kühlmechanismus,<br />

wenn man e<strong>in</strong>e stehende Lichtwelle betrachtet, deren Polarisation zwischen rechts- <strong>und</strong><br />

l<strong>in</strong>kszirkular wechselt. Man erhält e<strong>in</strong>e solche Welle, <strong>in</strong>dem man zwei l<strong>in</strong>ear polarisierte<br />

Wellen mit um π/2 verdrehter Polarisationsebene gegene<strong>in</strong>ander richtet. Hieraus entsteht<br />

e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>usförmige Variation der Verschiebung der Gr<strong>und</strong>zustandsniveaus längs der stehenden<br />

Welle. Die Kurven der beiden Zeeman-Komponenten haben e<strong>in</strong>e Phasenverschiebung<br />

von π.<br />

E<strong>in</strong> Atom, das sich zum Beispiel im rechten Zeeman-Niveau (m F =1/2) bef<strong>in</strong>det <strong>und</strong> nach<br />

l<strong>in</strong>ks bewegt, muß sich gegen e<strong>in</strong> Potential bewegen <strong>und</strong> verliert dabei an Geschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Je höher es den Potentialberg “erklimmt”, desto größer ist die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, daß es<br />

<strong>in</strong> das andere Gr<strong>und</strong>zustandsniveau (m F = −1/2) gelangt. Dabei wird die aufgenommene<br />

potentielle Energie an das Lichtfeld abgegeben, da die Frequenz des emittierten Photons<br />

größer ist als die des absorbierten. Bewegt sich das Atom weiter, läuft es gegen das nächste<br />

Potential an <strong>und</strong> der Vorgang beg<strong>in</strong>nt erneut. Nach e<strong>in</strong>iger Zeit hat das Atom soviel Energie<br />

verloren, daß es das nächste Maximum des Potentials nicht mehr erreichen kann <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>imum bleibt. Dieser Prozeß ist <strong>in</strong> Abbildung 4.9 dargestellt.<br />

Auch wenn e<strong>in</strong> Atom nicht mehr genügend Energie besitzt, um e<strong>in</strong>en Potentialberg zu<br />

überw<strong>in</strong>den, kann es Photonen absorbieren <strong>und</strong> emittieren. Daher behält es e<strong>in</strong>e mittlere<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit, die dem Rückstoß e<strong>in</strong>es solchen Prozesses entspricht <strong>und</strong> als “Rückstoßlimit”<br />

bezeichnet wird.<br />

Bestimmte Niveauschemata besitzen sogenannte “Dunkelzustände”. Das s<strong>in</strong>d Gr<strong>und</strong>zustandsniveaus,<br />

<strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Atom ke<strong>in</strong>e Photonen absorbieren kann. Sie existieren für<br />

jede Lichtpolarisation, <strong>und</strong> es zeigt sich, daß <strong>in</strong> Lichtfeldern mit sich räumlich ändernder<br />

Polarisation nur die langsamsten Atome <strong>in</strong> solche Zustände gelangen können. Durch<br />

-1/2<br />

1/2

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