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Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen

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44 Kapitel 4. Kühlung von atomaren Gasen <strong>und</strong> <strong>Fallen</strong> für neutrale Teilchen<br />

was <strong>in</strong> Abbildung 4.6 dargestellt ist. Die Atome bewegen sich <strong>in</strong> der Wechselwirkungsregion<br />

wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em viskosen Medium, wodurch der Name dieses Verfahrens entstand.<br />

Würde man e<strong>in</strong> atomares Gas nur aus e<strong>in</strong>er Richtung mit Laserlicht bestrahlen, würden<br />

auch nur die Atome abgebremst, die <strong>in</strong> die entsprechende Richtung fliegen. Daher bestrahlt<br />

man das Gas auch aus den anderen Richtungen, um die Atome <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en stationären Zustand<br />

zu br<strong>in</strong>gen. Die Kraft, die dann auf jedes e<strong>in</strong>zelne Atom wirkt, setzt sich dann aus den durch<br />

(4.1) gegebenen Komponenten für jeden e<strong>in</strong>zelnen Laser zusammen. In e<strong>in</strong>er Dimension,<br />

das heißt mit zwei gegenüberliegenden Lasern, ergibt sich also<br />

F = ~k Γ I/I 0<br />

[ ]<br />

2<br />

2<br />

1+I/I 0 + 2(δ−kv)<br />

− ~k Γ I/I 0<br />

2<br />

1+I/I 0 +<br />

Γ<br />

[<br />

2(δ+kv)<br />

Γ<br />

] 2<br />

. (4.3)<br />

In Abbildung 4.7 s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zelnen Kräfte <strong>und</strong> die daraus resultierende geplottet. Man<br />

sieht deutlich, daß der Betrag von F für v =0m<strong>in</strong>imal wird.<br />

F/(~kΓ)<br />

-1<br />

1<br />

kv/Γ<br />

Abbildung 4.7: Zwei gegene<strong>in</strong>ander ausgerichtete Laser üben e<strong>in</strong>e geschw<strong>in</strong>digkeitsabhängige<br />

Kraft auf e<strong>in</strong> sich mit der Geschw<strong>in</strong>digkeit v bewegendes Teilchen aus. Die dicke Kurve zeigt die<br />

resultierende Kraft aus den von jedem e<strong>in</strong>zelnen Laser ausgeübten Kräften (dünn).<br />

Bisher wurde nur der durchschnittliche Energieübertrag betrachtet. Natürlich können die<br />

Atome aber nur gequantelt Energie absorbieren, weswegen auch der übertragene Impuls als<br />

e<strong>in</strong>e Zusammensetzung aus vielen e<strong>in</strong>zelnen Impulsen angesehen werden muß. Es ist nicht<br />

vorhersagbar, zu welchem Zeitpunkt e<strong>in</strong> Impulsübertrag stattf<strong>in</strong>det, da spontane Emission<br />

<strong>und</strong> Absorption zufällig stattf<strong>in</strong>den.<br />

Selbst wenn sich diese Effekte im Mittel aufheben, ist die resultierende Kraft nach Bildung<br />

e<strong>in</strong>es zeitlichen Mittelwertes nicht Null, sondern fluktuiert um e<strong>in</strong>en Durchschnittswert.<br />

Man erhält e<strong>in</strong>e Brownsche Bewegung im Phasenraum, es führen also die Rückstöße<br />

der Photonenabsorptionen zu e<strong>in</strong>er Verbreiterung der Geschw<strong>in</strong>digkeitsverteilung. Dies ist<br />

gleichbedeutend mit e<strong>in</strong>er Erhöhung der k<strong>in</strong>etischen Energie. Die tiefste erreichbare Temperatur<br />

entspricht e<strong>in</strong>em Gleichgewicht aus diesem Heizeffekt <strong>und</strong> der Doppler-Kühlung.<br />

In e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>dimensionalen System führt dies nach [2, 105] zu<br />

k B T Dop = ~Γ 2 . (4.4)

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