Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen
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62 Kapitel 5. Simulation e<strong>in</strong>es <strong>Bose</strong>-Gases <strong>in</strong> der TOP-Falle<br />
gilt <strong>und</strong> aus experimentellen Beobachtungen ist bekannt, daß die x-Komponente zu<br />
ω x = √ 1 ω y (5.3)<br />
8<br />
skaliert. Während der ersten Messungen mit dieser Falle g<strong>in</strong>g man von<br />
aus [104], doch dieser Wert wurde später durch<br />
ω x =2π · 120Hz (5.4)<br />
ω x =2π · 208Hz (5.5)<br />
korrigiert [11]. 1 Die hier dargestellten Simulationen verwenden bereits den korrigierten<br />
Wert.<br />
In den Experimenten kann unterhalb der Übergangstemperatur von etwa 170nK e<strong>in</strong> starkes<br />
Ansteigen der Dichte im Zentrum der Falle festgestellt werden, was gleichbedeutend ist<br />
mit dem Beg<strong>in</strong>n der <strong>Kondensation</strong>. Verr<strong>in</strong>gert man die Temperatur weiter, steigt die Dichte<br />
solange an, bis alle Teilchen im Gr<strong>und</strong>zustand s<strong>in</strong>d. Weiteres Abkühlen der Atome bewirkt<br />
dann also ke<strong>in</strong>e zusätzliche Dichteerhöhung.<br />
Durch den Kühlprozeß ist die Teilchenzahl N nicht konstant, sondern s<strong>in</strong>kt von etwa 10 7<br />
auf 2000 Teilchen ab. Daher werden sämtliche Simulationen <strong>in</strong> diesem Kapitel für N=2000,<br />
10000, 20000 <strong>und</strong> 100000 durchgeführt.<br />
Es werden gerade diese Werte ausgewählt, da sich zu Beg<strong>in</strong>n des Kühlprozesses zwar etwa<br />
10 7 Teilchen <strong>in</strong> der Falle bef<strong>in</strong>den, der Rechenaufwand mit der Rekursionsformel aber<br />
l<strong>in</strong>ear zu N ansteigt <strong>und</strong> für mehr als 100000 Teilchen nicht mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em akzeptablen<br />
Zeitrahmen durchführbar ist, denn es müßten auch entsprechend mehr Energieeigenwerte<br />
<strong>in</strong> die Berechnungen e<strong>in</strong>bezogen werden. Über die auftretenden Probleme bei den numerischen<br />
Rechnungen mit der Rekursionsformel wurde bereits ausführlich <strong>in</strong> Kapitel 3 berichtet<br />
<strong>und</strong> somit soll darauf an dieser Stelle nicht weiter e<strong>in</strong>gegangen werden. Es sei nur<br />
angemerkt, daß die erwähnten Schwierigkeiten hier sogar verstärkt auftreten, da es sich um<br />
e<strong>in</strong> anisotropes Potential handelt. Hier müssen nämlich die Eneergieeigenwerte E nxn yn z<br />
<strong>in</strong> Abhängigkeit von allen drei Quantenzahlen bestimmt werden, so daß bereits bei viel<br />
ger<strong>in</strong>geren Energien e<strong>in</strong>e größere Anzahl Werte existiert. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ermöglicht<br />
das Programm ho_levels_3d.b<strong>in</strong>.f wiederum die Ausnutzung der Vorteile der Methode der<br />
Energiebereiche E α des letzten Kapitels.<br />
Aufgr<strong>und</strong> starker Verluste durch den Kühlprozeß bef<strong>in</strong>den sich nach vollständiger <strong>Kondensation</strong><br />
nur noch 2000 Teilchen <strong>in</strong> der Atomwolke, so daß dieser Wert besonders gut<br />
mit dem Experiment verglichen werden kann, da hier die genauesten Daten existieren. Die<br />
Zwischenwerte N=10000 <strong>und</strong> N=20000 werden gewählt, da die meisten Teilchen bereits<br />
kurz nach dem E<strong>in</strong>füllen aus der Falle entweichen <strong>und</strong> somit kle<strong>in</strong>ere Teilchenzahlen besser<br />
den für die Experimente tatsächlich <strong>in</strong>teressanten Bereich repräsentieren. Weiterh<strong>in</strong><br />
war man nach den ersten Experimenten mit der TOP-Falle der Me<strong>in</strong>ung, daß sich nach der<br />
<strong>Kondensation</strong> 20000 Teilchen <strong>in</strong> der Falle befänden [59].<br />
Trotz des hohen Vakuums von 4·10 −14 bar, entspricht die Lebensdauer e<strong>in</strong>es Kondensats nur<br />
ungefähr e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute, da Stöße mit Atomen der Luft stattf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> die Wolke aufheizen.<br />
1 Zur Notation: In vielen Artikeln wird ω x = ω y <strong>und</strong> ω z =1/ √ 8 ω x def<strong>in</strong>iert.