Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen
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40 Kapitel 4. Kühlung von atomaren Gasen <strong>und</strong> <strong>Fallen</strong> für neutrale Teilchen<br />
Laserkühlung ist die Verr<strong>in</strong>gerung der atomaren Geschw<strong>in</strong>digkeitsverteilung durch Strahlungskräfte,<br />
die dazu geschw<strong>in</strong>digkeitsabhängig se<strong>in</strong> müssen. Bei Doppler-Kühlung ist diese<br />
Abhängigkeit dadurch gegeben, daß die Verstimmung der Frequenz des Lasers gegenüber<br />
der Resonanzfrequenz e<strong>in</strong>es sich bewegenden Atoms durch den Doppler-Effekt verändert<br />
wird. Bewegt sich das Atom <strong>in</strong> entgegengesetzter Richtung des Laserstrahls, ersche<strong>in</strong>t<br />
die Frequenz des Lichts größer als die tatsächliche <strong>und</strong> kommt dadurch der Resonanzfrequenz<br />
des Atoms näher. Die Photonenabsorptionsrate wird somit vergrößert <strong>und</strong> die<br />
Energie der Photonen versetzt das Atom <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en angeregten Zustand. Da die Richtung des<br />
Impulses des absorbierten Photons dem des Atoms entgegengesetzt ist, verr<strong>in</strong>gert sich die<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit des Atoms um ~k/m. Anschließend kehrt es <strong>in</strong> den Gr<strong>und</strong>zustand zurück<br />
<strong>und</strong> gibt durch spontane Emission e<strong>in</strong> Photon ab. Die Impulserhaltung bewirkt e<strong>in</strong>en<br />
weiteren Rückstoß <strong>in</strong> entgegengesetzter Richtung des emittierten Photons. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />
die Richtung, <strong>in</strong> die sich das emittierte Photon bewegt, zufällig, das heißt die übertragenen<br />
Impulse heben sich nach Mittellung über viele Absorptions- <strong>und</strong> Emissionsprozesse<br />
gegenseitig auf. Dieser Vorgang ist für e<strong>in</strong> Atom mit zwei Zuständen <strong>in</strong> Abbildung 4.1<br />
dargestellt.<br />
p = ~k<br />
v 0<br />
v = v 0 − ~k/m<br />
v = v 0 − ~k/m<br />
Abbildung 4.1: Die Absorption e<strong>in</strong>es Photons mit dem Impuls p = ~k (oben) regt e<strong>in</strong> Atom mit<br />
der Geschw<strong>in</strong>digkeit v 0 an <strong>und</strong> bewirkt e<strong>in</strong>e Abbremsung um ~k/m auf v = v 0 − ~k/m (rechts).<br />
Durch den Übergang <strong>in</strong> den Gr<strong>und</strong>zustand wird die aufgenommene Energie <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es spontan<br />
emittierten Photons abgegeben (l<strong>in</strong>ks).<br />
Im Vergleich zu unbewegten Atomen muß die Laserfrequenz um den Faktor δ Dop = kv<br />
vergrößert werden, damit sie die Resonanzfrequenz e<strong>in</strong>es Atoms mit der Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />
v <strong>und</strong> dem Wellenvektor k trifft.<br />
Mit der Laserfrequenz ω L <strong>und</strong> der Absorptionsfrequenz ω A für e<strong>in</strong> unbewegtes Atom gilt<br />
für die Verstimmung der Frequenzen δ = ω A − ω L , <strong>und</strong> durch die Doppler-Verschiebung<br />
ergibt sich für die effektive Verstimmung δ eff = δ − kv. Auf e<strong>in</strong> Atom mit zwei möglichen<br />
Zuständen, das mit e<strong>in</strong>er ebenen Welle bestrahlt wird, wirkt nach [105] die Kraft<br />
F = ~k Γ I/I 0<br />
2 1+I/I 0 + [ 2δ eff<br />
] 2<br />
(4.1)<br />
Γ<br />
<strong>in</strong> Richtung der Beschleunigung. Dabei s<strong>in</strong>d Γ die natürliche L<strong>in</strong>ienbreite, I die Laser<strong>in</strong>tensität<br />
<strong>und</strong> I 0 die Sättigungs<strong>in</strong>tensität. Der Faktor I/I 0 wird als normalisierte Intensität