Bose-Einstein-Kondensation in magnetischen und optischen Fallen
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5.5 Vergleich mit dem Experiment 79<br />
nach dem Abschalten des Magnetfeldes. Die räumliche Auflösung beträgt 200x270µm.<br />
Nach vollständiger <strong>Kondensation</strong> hat die Wolke hier noch e<strong>in</strong>en Durchmesser <strong>in</strong> y-<br />
Richtung von etwas weniger als 100µm. Dieser Wert ist zwanzigmal größer als das <strong>in</strong><br />
dieser Arbeit errechnete Ergebnis ohne Zeitentwicklung.<br />
Laut [68] entspricht die Breite 60ms nach der Abschaltung jedoch nur 15µm. Diese Zahl<br />
liegt bereits weitaus näher an den <strong>in</strong> dieser Arbeit simulierten Dichteverteilungen. Geht<br />
man weiterh<strong>in</strong> davon aus, daß die Ausdehnung der Wolke zu Beg<strong>in</strong>n des Prozesses schneller<br />
ist als nach e<strong>in</strong>er längeren Zeitspanne, zeigt sich, daß die <strong>in</strong> Abbildung 5.2 bis 5.5 gezeigten<br />
Bilder den experimentellen Ergebnissen ähnlicher s<strong>in</strong>d als man bei e<strong>in</strong>em direkten<br />
Vergleich der erstellten Bilder mit den aus den Experimenten bekannten Absorptionsaufnahmen<br />
erwarten könnte.<br />
Anders ist es bei der durchgeführten Zeitentwicklung. E<strong>in</strong> deutliches Abs<strong>in</strong>ken der zentralen<br />
Dichte f<strong>in</strong>det für den Zeitraum zwischen 1,0·10 −10 s <strong>und</strong> 1,0·10 −4 s statt, <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>igen<br />
Millisek<strong>und</strong>en zeigen die Grafiken nur noch e<strong>in</strong>e thermische Verteilung. Anzumerken<br />
ist, daß der berechnete Raumbereich um den Faktor zwanzig kle<strong>in</strong>er ist als der auf den Absorptionsbildern<br />
erkennbare. Es ist aber nicht zu erwarten, daß die Dichte bei Betrachtung<br />
e<strong>in</strong>es größeren Bereichs e<strong>in</strong>e wesentliche Änderung aufweist, denn die erzeugten Daten<br />
enthalten nach dieser Zeit nur noch numerisches Rauschen. Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist sicherlich<br />
zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Teil <strong>in</strong> der nicht ausreichend genau durchgeführten Fouriertransformation<br />
zu f<strong>in</strong>den. Die Störungen s<strong>in</strong>d aber nicht so groß, daß eventuell noch vorhandene<br />
Schwankungen nicht mehr qualitativ zugeordnet werden könnten. Vielmehr entsprechen<br />
die errechneten Größen den Dichten, die zum Zeitpunkt t = 0 bei Temperaturen oberhalb<br />
von T c vorliegen.<br />
Der wichtigste Gr<strong>und</strong> für diesen Effekt ist die Nichtbeachtung der Wechselwirkungen, denn<br />
für den Fall e<strong>in</strong>es <strong>Bose</strong>-<strong>E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong></strong>-Kondensats aus Alkali-Atomen darf nicht die Zeitentwicklung<br />
der E<strong>in</strong>-Teilchen-Wellenfunktionen durchgeführt werden. Vielmehr muß die symmetrisierte<br />
Gesamtwellenfunktion des Kondensats propagiert werden, die durch die benannten<br />
Wechselwirkungen nicht separiert.<br />
Abschließend soll noch bemerkt werden, daß e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Abschätzung der Stoßwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
über die durchschnittliche Dichte ρ avg <strong>und</strong> der Näherung e<strong>in</strong>es Atoms als<br />
Kugel mit e<strong>in</strong>em Durchmesser, der der s-Wellen-Streulänge a entspricht 4 , nicht ausreicht,<br />
um die Approximation e<strong>in</strong>es realen <strong>Bose</strong>-Gases als ideales Gas zu überprüfen. Vielmehr<br />
müssen die k<strong>in</strong>etische- <strong>und</strong> die Wechselwirkungsenergie der Teilchen, die stark von den expliziten<br />
Eigenschaften des Experiments abhängen, betrachtet werden [30]. Da dafür die <strong>in</strong><br />
Abschnitt 2.4 vorgestellten Verfahren angewendet werden müssen, soll diese Betrachtung<br />
<strong>in</strong> dieser Arbeit nicht stattf<strong>in</strong>den.<br />
4 Für 87 Rb wurde experimentell a = 5,77nm gef<strong>und</strong>en.