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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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<strong>Gerontopsychiatrisch</strong> <strong>veränderte</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong>:<br />

Krisenerlebnis oder Chance?<br />

Fachtagung <strong>im</strong> Rahmen des BMG-Modellprogramms zur Verbesserung der<br />

Versorgung Pflegebedürftiger am 12. Oktober 2005 in Bonn<br />

Dr. med. Klaus Nißle; Andreas Eichhorn<br />

Die Bedeutung frühzeitiger Diagnostik und Behandlung am Beispiel<br />

des <strong>Gerontopsychiatrisch</strong>en Zentrums Kaufbeuren<br />

Wie überall in der Bundesrepublik war die gerontopsychiatrische Versorgungssituation<br />

<strong>im</strong> Gebiet des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren erschwert durch eine wachsende<br />

Zahl psychisch kranker älterer <strong>Menschen</strong> und deren Angehöriger, die sich in der<br />

Betreuungssituation sowie durch unzureichende Angebote der ambulanten und teilstationären<br />

Altenhilfe in der Gerontopsychiatrie überfordert sahen.<br />

Durch die Initiative der <strong>Gerontopsychiatrisch</strong>en Ambulanz <strong>im</strong> Sinne eines multiprofessionellen<br />

und gemeindenahen, aufsuchenden Ansatzes gelang es, viele Patienten<br />

nicht mehr stationär zu behandeln, sondern dort, wo sie ihren gewohnten Lebensmittelpunkt<br />

hatten. Das Stigma der Psychiatrie konnte somit in einem ersten Schritt abgebaut<br />

werden. Im gleichen Zeitraum wurde die stationäre Psychiatrie von 120 Betten<br />

auf 36 Betten reduziert, bei gleichzeitig wachsenden ambulanten Fallzahlen auf<br />

heute 950 <strong>Menschen</strong> pro Quartal.<br />

In einem weiteren Schritt wurde auch die Qualifizierung des Pflegepersonals der Altenhilfe<br />

durch ein für ganz Bayern gültiges Fort- und Weiterbildungscurriculum vorangebracht.<br />

Die Integrierte Versorgung <strong>im</strong> „Zentrum für Seelische Gesundheit <strong>im</strong> Alter“, Blaue Blume,<br />

hat eine Kooperation zwischen allen regionalen Akteuren <strong>im</strong> Bereich der Altersmedizin<br />

in die Wege geleitet. Durch diese besonders niederschwelligen Angebote<br />

hat sich eine möglichst frühe Erreichbarkeit vor allem bei <strong>Menschen</strong> mit Depressionen<br />

und Demenzerkrankungen und damit eine weitere Verbesserung erzielen lassen.<br />

Durch das <strong>Gerontopsychiatrisch</strong>e Liaisonmodell konnte nun ein weiterer Baustein <strong>im</strong><br />

regionalen Versorgungsnetz erfolgreich integriert werden, über das Herr Eichhorn <strong>im</strong><br />

Folgenden informiert.<br />

Um sich die Bedeutung eines psychiatrischen Konsiliar- und Liaisondienstes in einem<br />

Allgemeinkrankenhaus bewusst zu machen, muss man sich nur den Anteil der älteren<br />

<strong>Menschen</strong> vergegenwärtigen, die neben ihren körperlichen Erkrankungen auch unter<br />

einer psychischen Beeinträchtigung leiden. Verschiedene Untersuchungen und<br />

Studienergebnisse der letzten Jahre kommen nahezu übereinst<strong>im</strong>mend zu dem<br />

Schluss, dass ca. ein Drittel aller Patienten, die 65 Jahre und älter sind, neben ihrer<br />

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iso 2005 1

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