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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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a) <strong>im</strong> Bereich der Patientenversorgung<br />

Wahrnehmen von Patienten mit gerontopsychiatrischer Fragestellung<br />

Die Pflegekräfte können uns hinzuziehen, wenn Unsicherheiten in der Einschätzung<br />

eines Patienten bestehen, wenn sie z.B. nicht wissen, ob der<br />

Patient vergesslich ist oder eine dementielle Störung vorliegt oder bei Patienten,<br />

die sehr ruhig sind und kaum sprechen, ob sie etwas bedrückt oder<br />

ob sie depressiv sind? Häufig sind Umgangsprobleme die Folge. Wir erstellen<br />

einen psychopathologischen Befund mit Anamnese, können die Patienten<br />

danach oft schon einschätzen und Interventionen ableiten.<br />

Die Anforderung findet über Konsilschein, über telefonische Anmeldung oder<br />

persönlich statt, wenn wir auf Station sind. Durch die hierarchischen Strukturen<br />

<strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> muss <strong>im</strong>mer wieder deutlich gemacht werden, dass das<br />

Pflegepersonal uns auch ohne ärztlichen Auftrag hinzuziehen kann. Wir<br />

können aber auch von uns aus Patienten in die Behandlung mit einbeziehen,<br />

wenn sie uns in der Aktivierungsgruppe oder be<strong>im</strong> Besuch des Z<strong>im</strong>mernachbarn<br />

auffallen.<br />

Problem- und ressourcenorientierte Patientengespräche<br />

Patientengespräche sind eine Hauptleistung der Fachpflege. Diese personenzentrierten<br />

Gespräche mit den betroffenen Patienten finden <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Beziehungspflege statt, beinhalten also auch die notwendige Biographiearbeit.<br />

Es werden belastende Empfindungen, Sorgen, Unsicherheiten,<br />

Ängste, Kränkungen, erfreuliche Ereignisse und Zukunftsperspektiven thematisiert,<br />

und es wird auch psychoedukativ gearbeitet.<br />

Für das psychische Gleichgewicht älterer <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> ist<br />

eine Begleitung während des oft belastenden Aufenthaltes unerlässlich.<br />

Gerade bei schwerwiegenden Diagnosen oder bevorstehenden Untersuchungen<br />

ist eine ausführliche und verständliche Aufklärung über die Erkrankung<br />

notwendig. Viele Patienten benötigen hierbei Unterstützung bei der<br />

Belastungsverarbeitung (Ängste, Überforderung, Hilflosigkeit).<br />

Für beides bleibt dem <strong>Krankenhaus</strong>personal oft wenig Zeit. Auch die nötige<br />

kommunikative Kompetenz kann man nicht <strong>im</strong>mer voraussetzen.<br />

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