27.11.2012 Aufrufe

Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ücksichtigt werden. Aber auch das Erkennen von psychischen Störungen ist<br />

ein großes Problem.<br />

Den letzten Baustein, den wir aufgebaut haben, nennen wir „Blaue Blume“,<br />

unser Zentrum für Seelische Gesundheit <strong>im</strong> Alter. Dieses Zentrum ist als ein<br />

noch niedrigschwelligeres Angebot angelegt als die Ambulanz. Es handelt<br />

sich um ein Haus in Kaufbeuren, das wir mit Mitteln des bayrischen Sozialministeriums<br />

erwerben konnten. In diesem Haus sind eine Begegnungsstätte,<br />

eine Wohngemeinschaft für ältere <strong>Menschen</strong> und eine diagnostische<br />

Einheit untergebracht. Das ganze Angebot ist unterteilt in einen Selbsthilfebereich,<br />

der von den <strong>Menschen</strong> getragen wird, die dort hinkommen und sich<br />

gemeinsam eine Tagesstruktur geben und ein Projekt <strong>im</strong> Rahmen der integrierten<br />

Versorgung nach § 140 SGB V, in dessen Rahmen wir gemeinsam<br />

mit den Hausärzten und mit den niedergelassenen Nervenärzten die Zuweisung<br />

z.B. zur Gedächtnissprechstunde betreiben. Es gibt auch eine Depressionsbewältigungsgruppe,<br />

in die Patienten mit depressiven Störungen gehen<br />

können, auch wenn sie nicht stationär behandelt werden. Das Projekt wurde<br />

mit der AOK und mit einigen Ersatzkassen in die Dauerfinanzierung überführt.<br />

Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass wir jetzt noch früher, als<br />

das mit der Ambulanz der Fall war, gerade Patienten mit beginnenden dementiellen<br />

Störungen erreichen. Die kommen eher in dieses Zentrum, als<br />

dass sie sich in der stationären Psychiatrie oder in der Ambulanz melden.<br />

Ich glaube, dass dieses Verbundsystem ein Weg sein kann, wie in Zukunft<br />

die Probleme mit gerontopsychiatrisch Erkrankten in den Griff zu kriegen<br />

sind.<br />

Andreas Eichhorn<br />

Bevor ich auf die inhaltlichen Aspekte der ärztlichen Tätigkeit <strong>im</strong> Rahmen<br />

eines gerontopsychiatrischen Konsiliar- und Liaisondienstes an einem Allgemeinkrankenhaus<br />

eingehe, möchte ich zur Verdeutlichung der Bedeutung<br />

eines derartigen Dienstes die aktuelle Ausgangssituation in der Bundesrepublik<br />

Deutschland anhand einiger Untersuchungen und Studienergebnisse<br />

kurz skizzieren.<br />

Bezüglich des Unterstützungsbedarfs von psychisch kranken alten <strong>Menschen</strong><br />

<strong>im</strong> Allgemeinkrankenhaus kann man nur auf wenig zielgenaue Daten<br />

zurückgreifen, denn die meisten Erfahrungen basieren auf der Arbeit der<br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!