Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

2.5 Prof. Dr. med. Albert Diefenbacher, Ev. Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge, Berlin
Konsiliar- und Liaisondienste. Erfahrungen und Perspektiven
Der Anteil älterer Menschen unter den Patienten, die auf somatischen Stationen
in Allgemeinkrankenhäusern behandelt werden, ist hoch und wird auch
in Zukunft weiter zunehmen. So waren etwa im Evangelischen Krankenhaus
Königin Elisabeth Herzberge, einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung
in Berlin-Lichtenberg, im Jahr 2002 ca. 56% der Patienten über 60
Jahre alt, wogegen sich dieser Anteil im Jahr 2004 auf 61% erhöht hatte. Ein
hoher Anteil dieser primär körperlich kranken Patienten in den Allgemeinkrankenhäusern
weist aber zusätzlich eine psychische Begleiterkrankung im
Sinne einer so genannten somato-psychischen Komorbidität auf. Diagnose
und Behandlung dieser Patienten ist Aufgabe psychiatrischer Konsiliar- und
Liaisondienste. Im Folgenden werden einige Aspekte dieser besonderen
Tätigkeit von Psychiatern beleuchtet und mögliche Modelle interdisziplinärer
Kooperation in den Allgemeinkrankenhäusern vorgestellt.
Psychiatrische Komorbidität im Allgemeinkrankenhaus
In der Lübecker Allgemeinkrankenhaus-Studie (Arolt et. al 1995) wurde untersucht,
wie hoch der Anteil an psychischer Komorbidität bei primär wegen
chirurgischen oder internistischen Problemen aufgenommenen Patienten im
Allgemeinkrankenhaus liegt und welche psychiatrischen Krankheitsbilder
dabei überwiegen. Die Ergebnisse dieser Studie sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
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