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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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� die emotionale Entlastung.<br />

Angehörige werden <strong>im</strong> Stationsalltag häufig als „schwierig“ und als zusätzliche<br />

Belastung empfunden. Aber vor allem bei <strong>Menschen</strong> mit Demenz sind<br />

<strong>im</strong>mer auch die Nahestehenden betroffen. Deshalb sollten sie und ihre Erfahrungen<br />

mit einbezogen werden.<br />

Das Bewusstmachen der Situation der Angehörigen, z.B. ihre hohe Belastung<br />

vor allem bei eigener Hochaltrigkeit oder ihre Schuldgefühle, hat bei<br />

vielen Mitarbeitern eine Änderung der Sichtweise und eine Öffnung bzw.<br />

Kooperationsbereitschaft herbeigeführt.<br />

Die Entlassungsplanung erfolgt in Kooperation mit den Patienten, den Angehörigen<br />

und dem <strong>Krankenhaus</strong>sozialdienst. Für die meisten Patienten<br />

bedeutet Lebensqualität, in ihre gewohnte häusliche Umgebung zurückkehren<br />

zu können. Es werden Hilfenetze aufgebaut bzw. aktiviert, um eine Unterversorgung<br />

zu vermeiden. Herr Eichhorn hat die verschiedenen Schnittstellen<br />

in seinem Vortrag schon aufgeführt. Wichtig ist, dass Informationen<br />

über die Situation vor dem <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt eingeholt werden (z.B.<br />

bei Verwahrlosungstendenzen). Im Sinne von „Case Management“ werden<br />

dann wichtige Koordinationsfäden gesponnen, die für den Aufbau und für die<br />

Koordinierung eines poststationären Hilfenetzes notwendig sind. In Einzelfällen<br />

wird vor der Entlassung zu Hause eine Helferkonferenz organisiert.<br />

Über gerontopsychiatrische Patienten, die vom BKH ins Klinikum verlegt<br />

werden, werden wir grundsätzlich informiert, diese Patienten werden von<br />

uns während des Aufenthaltes weiter behandelt und begleitet. Verlegungen<br />

vom Klinikum ins BKH können nur erfolgen, wenn die Patienten von uns<br />

gesehen wurden. Hierbei ist eine ausführliche Übergabe Standard, bei Bedarf<br />

werden Patienten auch persönlich begleitet.<br />

Bei den patientenbezogenen Aufgaben nehmen wir psychiatrischen Pflegekräfte<br />

einen zentralen Stellenwert <strong>im</strong> Liaisondienst ein, weil wir durch die<br />

Begleitung den intensivsten Kontakt und somit umfangreiche biographische<br />

und soziale Informationen von den Patienten haben. Die individuelle Vorgehensweise<br />

wird innerhalb unseres Teams in regelmäßigen multiprofessionellen<br />

Fallbesprechungen dargelegt, diskutiert und ggf. angepasst. Dabei gilt<br />

der Grundsatz, den alten <strong>Menschen</strong> so zu unterstützen, dass er sein Leben<br />

so gut wie möglich selbstständig bewältigen kann und auch die Verantwortung<br />

dafür behält.<br />

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