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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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ung. Für mich muss nicht unbedingt der Psychiater ein angestellter Arzt des<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es sein, der kann durchaus aus dem ambulanten Bereich<br />

kommen. Eine Möglichkeit wären auch diese „Medizinischen Versorgungszentren“,<br />

die bisher in der Realität noch nicht in Erscheinung getreten sind,<br />

wie kann ich möglicherweise in einem <strong>Krankenhaus</strong> ein solches „Medizinisches<br />

Versorgungszentrum“ etablieren mit einer eigenständigen Finanzierungsstruktur.<br />

Im Grunde sind diese Zentren vergleichbar mit den früheren<br />

Polikliniken, die man zu meinem Bedauern damals in den neuen Ländern<br />

abgeschafft hat.<br />

Volker Panzer: Ich würde diese Frage gerne an Herrn Diefenbacher weitergeben.<br />

Ambulante Psychiater und Stichwort Polikliniken, wie funktioniert das<br />

mit der Finanzierung etwa in England oder in den USA, die ein ganz anderes<br />

Gesundheitssystem haben als wir?<br />

Prof. Dr. Albert Diefenbacher: Grundsätzlich würde ich Herrn Schiffer zust<strong>im</strong>men,<br />

man kann sich hier Modelle überlegen, die auch jenseits von klassischen<br />

Angestelltenverhältnissen angesiedelt sind. In den USA, wo ich<br />

selbst teilweise gearbeitet habe, sind meines Wissens 30 Millionen <strong>Menschen</strong><br />

gar nicht versichert und werden in den Notaufnahmen behandelt,<br />

weswegen man dort eben auch diese ellenlangen Wartezeiten hat. Aber für<br />

einen Großteil derer, die eine ausreichende Versicherung haben, kommt der<br />

Hausarzt oder Facharzt, der sie ambulant behandelt hat, auch ins <strong>Krankenhaus</strong><br />

und macht dann Vorgaben für die Therapie, die vor Ort von den Assistenzärzten<br />

umgesetzt werden. Da hat in gewisser Weise der niedergelassene<br />

Arzt <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> die Funktion eines Oberarztes. Also das ist sicherlich<br />

ein Unterschied zu dem, was wir hier haben. Grundsätzlich, denke ich,<br />

geht es hier um die Weiterentwicklung der Institution <strong>Krankenhaus</strong> und um<br />

die Weiterentwicklung der Arbeit der Haus- und Fachärzte. In zehn bis fünfzehn<br />

Jahren wird sich der Arztberuf auch ein bisschen weiterentwickelt haben.<br />

Volker Panzer: In welche Richtung wird der sich weiterentwickelt haben?<br />

Prof. Dr. Albert Diefenbacher: Ich will Ihnen ein Beispiel nennen. In England<br />

gab es eine Diskussion: Muss eigentlich alles, was vom Dermatologen<br />

behandelt wird, von einem Arzt gemacht werden? Man hat doch, ich übertreibe<br />

jetzt ein bisschen, Bezüge beispielsweise zur Kosmetik, man hat sogar<br />

Bezüge zu Friseuren. Wäre es da nicht sinnvoll, dass man den Beruf<br />

des klassischen Dermatologen aufsplittet. Dann gäbe es vielleicht einen<br />

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