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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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igkeiten mit psychisch kranken Patienten z.B. in unserer Notaufnahme sozusagen<br />

<strong>im</strong>mer wieder „explodierten“, und dass es da vor allem um die älteren<br />

<strong>Menschen</strong> ging, die wegen Exsikkose und daraus resultierender Verwirrtheit<br />

kamen. Wir starteten dann nach Rücksprache mit der Pflegedirektion<br />

in der Notaufnahme mit Fortbildungsveranstaltungen von dem von uns<br />

allen geschätzten Konsiliar. Solche Fortbildungsveranstaltungen sollten in<br />

Absprache mit den Leitern der jeweiligen Abteilungen bzw. Berufsgruppen<br />

stattfinden, und sie sollten von jemandem gemacht werden, der eine gewisse<br />

„street credibility“ hat, damit klar ist, dass da keiner kommt, der irgendetwas<br />

erzählt, was man dann doch nicht umsetzen kann. Am besten ist allerdings<br />

für die Nachhaltigkeit, wenn man wie in Kaufbeuren Liaisonpflegekräfte<br />

hat.<br />

Dr. Andreas Horn: Ich komme vom Alexianer-<strong>Krankenhaus</strong> in Krefeld: Herr<br />

Prof. Diefenbacher, Sie haben hier einen beeindruckenden und faszinierender<br />

Überblick gegeben. Ich möchte zur Aufmunterung beitragen, indem ich<br />

mitteile, dass es die Insel der Glückseligen vielleicht nicht nur in Kaufbeuren<br />

gibt. Ein bisschen davon gibt es eventuell auch in Krefeld, weil wir seit fünf<br />

Jahren ebenfalls eine Form von Konsiliar- und Liaisondienst betreiben. Es<br />

handelt sich um mobile Teams, die in Allgemeinkrankenhäusern der Umgebung<br />

tätig werden. In Zeiten <strong>im</strong>mer kürzerer Verweildauern können wir mit<br />

diesen mobilen Teams nicht nur <strong>im</strong> Allgemeinkrankenhaus behandeln, sondern<br />

die Patienten anschließend auch zu Hause <strong>im</strong> Sinne eines Hometreatments<br />

weiter betreuen. Durch diese adäquate psychiatrische Nachbehandlung<br />

ergibt sich eine zusätzliche Qualität. Zu dieser Kombination aus Allgemeinkrankenhaus<br />

und psychiatrischem Fachkrankenhaus könnte man jetzt<br />

noch sehr viel sagen. Ich habe gehört, dass es da anscheinend noch sehr<br />

viel Entwicklungspotential gibt, und das hat mich sehr nachdenklich gemacht.<br />

Vielen Dank!<br />

Dr. Manfred Geiger: Können Sie noch etwas zum Stellenwert des Pflegepersonals<br />

in diesen internationalen Modellen sagen? Es ist angeklungen, aber<br />

Sie haben hauptsächlich über die ärztliche Diagnostik geredet.<br />

Prof. Dr. Diefenbacher: Das ist sozusagen ein Versäumnis aus meiner spezifisch<br />

deutschen Sicht. In England und USA sind die Konsiliardienste seit<br />

vielen Jahren multidisziplinär besetzt, und das Pflegepersonal und die Sozialarbeiter<br />

spielen da eine ganz große Rolle. Ergotherapeuten hat man weniger,<br />

das gibt es interessanterweise eher in Australien, wobei die Ergothera-<br />

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