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Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

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Vorurteile bleiben aber bestehen, etwa dergestalt, dass ältere <strong>Menschen</strong> irgendwann<br />

einmal einfach „verwirrt“ werden, was ebenfalls so nicht st<strong>im</strong>mt, wie etwa die<br />

Berliner Altersstudie gezeigt hat. Fatal aber ist es z.B., wenn Verhaltensauffälligkeiten<br />

wie Umtriebigkeiten oder Schlafstörungen allein dem Vorliegen einer (bekannten)<br />

Demenz zugeschrieben werden. Sehr häufig ist es so, dass Demenzpatienten aufgrund<br />

ihres empfindlicher reagierenden Gehirns be<strong>im</strong> Einfluss auf Umgebungsveränderungen,<br />

nach Operationen und Narkosen oder durch die Gabe von Medikamenten<br />

ein Delir entwickeln. Dieses Delir bei Demenz muss aber anders behandelt werden<br />

als eine Demenz allein. Wenn dies nicht erkannt wird, kann es zur Gefährdung<br />

der betroffenen Patienten führen, etwa zu einer Zunahme von Stürzen. Daraus resultiert<br />

wiederum eine Steigerung von Kosten, etwa <strong>im</strong> Sinne verlängerter oder wiederholter<br />

<strong>Krankenhaus</strong>behandlungen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass psychiatrisch-psychotherapeutische CL-<br />

Dienste zu einer Veränderung der „Kultur“ des Umgangs mit somato-psychischer Komorbidität<br />

<strong>im</strong> Allgemeinkrankenhaus, aber auch in He<strong>im</strong>bereichen oder <strong>im</strong> ambulanten<br />

Bereich führen sollten. Es gilt, Kenntnisse zu verbessern, Vorurteile zu beseitigen<br />

und darüber Behandlungsstrategien nachhaltig zu <strong>im</strong>plementieren, die zu einer Verbesserung<br />

der Versorgung gerade geriatrisch-gerontopsychiatrischer bedürftiger<br />

<strong>Menschen</strong> führen. <strong>Gerontopsychiatrisch</strong>e Kooperationsmodelle, wie eben z.B. das<br />

Kaufbeuren Modell, sind hier offenbar hilfreich. Die Zunahme des Anteils der älteren<br />

Bevölkerung weist darauf hin, dass wir uns vermehrt mit solchen Modellen beschäftigen<br />

müssen. Die internationale Forschung belegt, dass dies zu einer gesteigerten Effizienz<br />

in der Behandlung dieser Patientengruppe führen dürfte.<br />

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