Gerontopsychiatrisch veränderte Menschen im Krankenhaus ...

sondern dass der Konsiliar- und Liaisondienst durch seine Fachkompetenz
in der Lage war zu beurteilen, dass die Patient/innen von diesen Maßnahmen
nicht profitiert bzw. diese ihnen sogar geschadet hätten.
Allein wenn man sich die Auswirkungen des Konsiliar- und Liaisondienstes
auf die Lebensqualität der gerontopsychiatrisch erkrankten Krankenhauspatient/innen
vor Augen führt, müsste dies bereits Argument genug sein, das
Modell dauerhaft zu etablieren. Es ist aber auch gelungen nachzuweisen,
dass sich der Dienst durchaus „rechnet“, sich also nicht nur selbst trägt,
sondern auch zusätzlich Mittel der Sozialversicherung einspart. Denn den
Kosten von rund 150.000 € im Jahr stehen vorsichtig eingeschätzte Einsparungen
von 380.000 € gegenüber, was einem „Plus“ von über 230.000 €
entspricht.
Der modellbegleitende Beirat mit Vertretern der Kostenträger war schnell
vom Nutzen des Modells überzeugt. Etwas länger dauerte es, bis ein angemessenes
Finanzierungsmodell gefunden wurde. Die Leistungen des Teams
werden jetzt über Mehrerlöse der DRGs durch psychiatrische Nebendiagnosen
abgegolten. Nach einer Probephase soll dann geprüft werden, ob die
Erlöse reichen, um das Team aufzustocken, denn der bestehende Unterstützungsbedarf
kann in der derzeitigen Personalkonstellation nicht in Gänze
erfüllt werden. Die nächsten Planungen beziehen sich auf eine Verbesserung
der Pflegeüberleitung und auf die Errichtung einer geriatrisch-gerontopsychiatrischen
Abteilung.
Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit suchen wir derzeit nach Wegen, über
das Modell zu informieren und mit anderen Expert/innen über Möglichkeiten
einer breiteren Umsetzung zu diskutieren. Ich hoffe, dass die heutige Veranstaltung
uns in dieser Hinsicht ein Stück weiterbringen wird.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
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